Nach zurückgezogener Dassendorf-Zusage: Berne-„Juwel“ Theis kehrt nach Rahlstedt zurück!

Trio des TuS wechselt an die alte Wirkungsstätte – Trainer Neben bleibt bis 2020

11. Januar 2018, 17:13 Uhr

Marco Theis zog seine Zusage in Dassendorf zurück und heuert bei Bernes Liga-Kontrahent Rahlstedter SC an, wo er bereits in der Jugend aktiv war. Foto: timelash.de

Eigentlich waren sich beide Parteien bereits einig. Marco Theis sollte den TuS Berne im Winter in Richtung „Dauer-Oberliga-Champion“ TuS Dassendorf verlassen. Für den Landesliga-Aufsteiger eine Würdigung, dass die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre auch in Hamburgs Fußball-Beletage wahrgenommen wird – und für den Spieler, der mit seinen Toren und Vorlagen einen riesengroßen Anteil am Berner Aufschwung hatte, die Chance, den ganz großen Sprung in Angriff zu nehmen. Doch der „Mini-Robben“, wie ihn TuS-Obmann Michael Kraft einst bei uns betitelte, zog seine bereits erteilte Zusage am Wendelweg kurzfristig wieder zurück und heuert nun bei Jugendklub Rahlstedter SC an!

Auch Cousin Steve Theis (li.) verlässt den TuS in Richtung Scharbeutzer Straße. Foto: Oliver Utesch/TuS Berne

„Ja, es ist richtig. Marco Theis wird nach Rahlstedt gehen“, bestätigt uns Kraft den Abgang des Leistungsträgers zum Liga-Kontrahenten. Ein Grund für den Umschwung beim 21-Jährigen dürfte wohl auch der sein, dass ihm sein Cousin Steve Theis und „Buddy“ Nico Rosenfeld ebenfalls zum RSC folgen werden! „Natürlich hat es einen bitteren Beigeschmack, aber wir werden den Spielern keine Steine in den Weg legen“, so Kraft, der auf die eher unglücklich zu Ende gegangene erste Zeit des „Dreigestirns“ – nach der Jugend an der Scharbeutzer Straße – anspricht. „Man muss es nicht verstehen, aber akzeptieren. Wir haken das jetzt ab.“ Nichtsdestotrotz findet Kraft überaus lobende Worte in Richtung Theis, der nicht zuletzt in der vergangenen Aufstiegs-Saison das Gesicht des Vereins war. „Durch seine Leistungen konnte er sich ja aussuchen, wo er hingeht. Klar ist sein Abgang schmerzhaft für uns, da er ein kompletter Spieler ist und ein Garant für den Aufstieg war. Wenn man solch einen Spieler verliert, reißt das in jede Mannschaft ein Loch. Aber wir werden mit unseren Möglichkeiten versuchen, dieses zu schließen, damit keine allzu große Lücke klafft. Wir wünschen ihm für die sportliche Zukunft wirklich alles Gute!“

Wollte eigentlich am Saisonende aufhören, macht nun aber doch bis 2020 weiter: Trainer Frank Neben. Foto: Mathias Merk

Neben den bereits von uns vermeldeten Neuzugängen Nico Lüders, Marcel Skubella (beide Concordia A-Jugend), Hendrik Seebrandt (SG Oldenswort/Witzwort; Verbandsliga Schleswig-Holstein) und Laurens Haase (SC Sperber) wird der TuS Berne in der Rückrunde auch Kilian Migge und Benjamin Püttner aus der Zweiten, die in der Kreisliga 6 hinter dem SC Poppenbüttel auf dem zweiten Rang überwintert, hochziehen. Zudem wird Elohim Garbrah (SC V/W Billstedt) die ersten ein, zwei Trainingswochen mit dem Hansa-Ligisten bestreiten, um sich für ein eventuelles Engagement zu empfehlen. Auch in Sachen Trainer- und Funktionsteam gibt es frohe Kunde zu vermelden – und das, obwohl Frank Neben den Verantwortlichen noch im November mitgeteilt habe, wie uns Kraft verrät, dass er zum Saisonende aufhören wird. „Frank ist ein Typ, der immer mit 150 Prozent dabei ist – und dann kommt der Urlaub und die Familie mal zu kurz“, so der Liga-Obmann, der ausführt: „Wir haben in der Zeit angefangen, Gespräche mit anderen Kandidaten zu führen.“ Doch der Richtige war offenbar nicht dabei und so erklärte sich Neben dazu bereit, dem TuS die Treue zu halten – und das gleich für zwei weitere Jahre. „Wir sind natürlich sehr froh, dass unser Aufstiegstrio bleibt!“, freut sich Kraft auch darüber, dass mit Jannik Prodöhl und Dennis Fernando die beiden Assistenten ebenfalls bis 2020 an Bord bleiben.

Trotz der schmerzvollen Abgänge von Stammkräften, zu denen auch Matteo Evers (jetzt HSV III) gehörte, blickt Michael Kraft optimistisch in die restlichen Saisonspiele und meint: „Unser Ziel war von Anfang an, nicht abzusteigen. Vor der Saison hat man sich auch schon mal mit einer möglichen Punktezahl beschäftigt, die reichen könnte – und das waren so um die 33. Jetzt haben wir bereits 30 Punkte auf dem Konto. Sicher waren da auch einige etwas überraschende Siege dabei und bestimmt haben wir den einen oder anderen Punkt auch geholt, weil wir anfangs noch von der Euphorie getragen wurden. Aber trotzdem ist die Ausgangsposition gut. Wir wollen aus den verbleibenden Partien so viele Punkte wie möglich holen und liebäugeln mit einem einstelligen Tabellenplatz. Natürlich wollen und werden wir auch die Planungen für die nächste Saison so früh wie möglich aufnehmen und den Kader weitestgehend zusammenhalten. Ich bin absolut guter Dinge und habe vollstes Vertrauen in das Trainerteam und in die Mannschaft – auch wenn wir wissen, dass uns ein schweres zweites Jahr bevorstehen wird.“

Autor: Dennis Kormanjos