Oberliga 02
Nach positivem PCR-Befund in der Nordheide: Vergebliches Warten auf die Gesundheitsämter
Trainieren - oder nicht trainieren? Nabil Toumi und sein TSV Buchholz 08 mussten nach einem positiven Corona-Befund eigenständig entscheiden, nachdem eine Rückmeldung der Gesundheitsämter ausblieb. Foto: noveski.com
Es sei „eine blöde Woche“ gewesen, blickt Buchholz-Coach Nabil Toumi auf die Tage vor der offiziellen Spielabsetzung zurück. Am Dienstag vor der eigentlich für Sonntag anberaumten Partie bekam der Übungsleiter der 08er die Nachricht von einem positiven Ergebnis bei einem seiner Spieler übermittelt. „Dann wartet man, was jetzt kommt…“, wurden sämtliche Daten an die Gesundheitsämter weitergegeben. „Was dann ein bisschen kurios ist: Man wartet – und dann kontaktiert einen doch niemand. Keiner weiß, was nun zu tun ist, ob wir als Mannschaft und Stab in Quarantäne müssen oder nicht. Es kam nix“, verrät uns Toumi.
"Dürfen wir trainieren - oder nicht"
Die Pause habe seinem gut aufgelegten Team nicht gutgetan, befindet Buchholz-Coach Nabil Toumi. Foto: noveski.com
Daraufhin sei man als Verein auf den Hamburger Fußball-Verband zugegangen, habe von dem positiven Test-Ergebnis berichtet – und gefragt, was nun zu tun wäre. „Der Verband hat dann Sicherheit walten lassen und das Spiel abgesetzt.“ Aus Sicht von Toumi die richtige Entscheidung: „Es ist völlig vernünftig, von Seiten des HFV auf Nummer sicher zu gehen.“ Seine Jungs haben sich in der Folge durchgetestet. „Aber zum Teil mit den Selbsttests, wo man eben nicht weiß, wie sicher die sind.“ Auch wenn die Ergebnisse allesamt negativ ausfielen, blieb eine Frage weiterhin offen und unbeantwortet: „Dürfen wir trainieren und zusammenkommen – oder nicht?“ Eine Aufklärung vom Gesundheitsamt? Fehlanzeige! Ein weiteres Problem: „Der Verein sitzt in Niedersachsen, der Junge mit dem positiven PCR-Befund wohnt aber in Hamburg. Und so sind es dann schon wieder zwei Gesundheitsämter.“
"Jetzt wird das Spiel vermutlich auf einer 'Matschpampe' nachgeholt"
Zwei Ämter, keine Rückmeldung. Nicht leicht für die Clubs – in dem Fall für die Mannen aus der Nordheide. „Für uns ist es so ein bisschen Mist, weil wir gut im Rhythmus waren. Wir hätten HEBC zu Hause bei uns auf Rasen gehabt. Was noch hinzukommt: An dem Wochenende war das Wetter super schön. Jetzt wird das Spiel Mitte Dezember vermutlich auf einer ‚Matschpampe‘ nachgeholt. Dem trauere ich ein wenig hinterher“, macht Toumi keinen Hehl daraus – und musste nach dem mühsamen 1:0-Erfolg im LOTTO-Pokal bei Bezirksligist SC Poppenbüttel konstatieren: „Uns hat die Pause nicht gutgetan.“
"Haben uns irgendwann gesagt: Können ja nicht zwei Wochen lang nix tun"
Denn: Nach dem Positiv-Befund setzte man zunächst für den Rest der Woche mit dem Training aus. Da von den Gesundheitsämtern jedoch keinerlei Rückmeldungen, Infos oder sonstige Verhaltensregeln kam, „haben wir uns dann irgendwann natürlich auch gesagt: Wir können ja nicht zwei Wochen lang einfach gar nichts machen.“ Vor allem, weil sich seine Jungs allesamt durchgetestet haben und größtenteils auch schon durchgeimpft sind. „Dann denkst du dir natürlich auch, dass es ja irgendwie weitergehen muss“, hofft man nicht nur in Buchholz darauf, das Corona-Elend hinter sich gelassen zu haben.
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