19.04.2019
Nach langer Aufholjagd punktgleich: DSC Hanseat besiegt Tabellenführer mit 3:1
Zuschauerbericht
Der wahre Charakter einer Fussball-Mannschaft zeigt sich nicht im leicht errungenen Erfolg, sondern in der Art und Weise, wie sie mit Rückschlägen umgeht. Und diesen Charaktertest haben die DSC Hanseat-Herren spätestens am Karfreitag endgültig bestanden. Mit Hami Kurt und Torben Krohn fehlen ja einige der erfolgreichsten Torschützen aufgrund schwerer Verletzungen schon länger, Kevin Rodrigues konnte aufgrund einer schon länger geplanten Reise nicht antreten, und kurz vor Anpfiff musste auch noch mit Okan Uygar ein wichtiger Mittelfeldspieler wegen einer Leistenverletzung passen. Wenig überraschend hatte das kurzfristig umgestellte Team zunächst erhebliche Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Einem ersten Gegentreffer nach 10 Minuten wurde völlig zurecht wegen einer klaren Abseitsstellung die Anerkennung verweigert, aber schon kurz danach hieß es an der Vogesenstrasse 1:0 für den Tabellenführer Rahlstedt IV: DSC-Torhüter Lars Peemöller, der sich mehrfach auszeichnen konnte, hatte einen Schuss aus 18 Metern zunächst noch hervorragend abgewehrt, aber der Nachschuss sass dann genau im oberen linken Tordreieck.
Im Anschluss daran nahm DSC-Trainer Ercan Kurt dann einen Spielerwechsel vor, der sich entscheidend auf die Statik des Spiels auswirken sollte: Zur Stabilisierung des bis dahin unterlegenen Mittelfeldes brachte er Routinier Kerem Ocak. In der Folge übernahmen die Dulsberger zunehmend die Kontrolle auf dem Platz, auch wenn die Rahlstedter mit ihren schnellen Stürmern immer gefährlich blieben, allerdings ohne die klaren Torchancen aus der Anfangsphase. Der Torerfolg für den DSC liess allerdings auf sich warten, mehrere Distanzschüsse verfehlten knapp das Ziel, zudem scheiterte Fatih Kurt aus kurzer Distanz am Rahlstedter Schlussmann. Die beste Ausgleichschance hatte dann Danny Ockenfuss: Yakup Kurt setzte sich am rechten Flügel durch, seinen Rückpass nahm Ockenfuss aus 12 Metern direkt, aber der Torschrei erstarb den Dulsbergern auf den Lippen, weil wiederum der Rahlstedter Keeper den Ball mit einer sensationellen Parade um den Pfosten lenkte. Im Anschluss an die nachfolgende Ecke war aber auch er machtlos gegen den Kopfball von Shahir Roufin, der damit seine herausragende Leistung als Dulsberger Abwehrchef krönte (25.).
Mit einem leistungsgerechten 1:1 gingen die Mannschaften in die Pause. Kurz nach der Pause dann der erste Auftritt des Dulsberger Matchwinners. Zekeriya Kurt setzte sich im linken vorderen Mittelfeld gegen 3 Abwehrspieler durch und traf mit einem präzisen Schuss ins lange Eck. Danach zogen sich die Hanseaten angesichts des schnellen Temperaturanstiegs und der relativ großen Hitze zurück und verlegten sich aufs Konterspiel. Die Defensivreihe mit Bülent Iskender, Flavio Cabral, Ocak, dem ins Mittelfeld zurückgezogenen Fatih Kurt und Connor Wagner verrichtete Schwerstarbeit, ließ aber letztlich keine echte Rahlstedter Torchance mehr zu. Und wenn doch mal was durchrutschte, stand da immer wieder derüberragende Roufin im Weg.
Aber auch auf DSC-Seite fehlte bei den Kontern über Yakup Kurt, Ockenfuss und Zekeriya Kurt die letzte Präzision und Konsequenz. Bis zur 70. Minute. Dann setzte sich - fast eine Kopie des 2:1 - erneut Zekeriya Kurt im linken Mittelfeld durch, drang in den Strafraum ein und bezwang den Rahlstedter Keeper erneut mit einem Schuss ins lange Eck. In der verbleibenden Zeit passierte letztlich nicht mehr viel: Die Gäste versuchten relativ erfolglos, ihre Offensivbemühungen zu verstärken, blieben aber immer wieder in der vielbeinigen Dulsberger Abwehr hängen, die DSC'ler konnten einige gute Kontermöglichkeiten ebenfalls nicht zu einem weiteren Treffer nutzen.
Am Ende stand dann ein aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung verdienter Sieg des DSC Hanseat in einem echten Spitzenspiel, das die ungewohnt große Zuschauerkulisse mit deutlichem Applaus quittierte. Damit ist die lange Aufholjagd auf Platz 1, den der DSC Hanseat am 10. Spieltag hatte abgeben müssen, fast abgeschlossen: Punktgleich bei schlechterem Torverhältnis, aber einem Spiel weniger liegen die Dulsberger jetzt in Lauerstellung auf dem 2. Platz. Für den sicheren Aufstieg in die Kreisklasse A fehlen noch 3 Punkte aus den letzten 4 Spielen. Aber natürlich hat das in 2019 in Pflichtspielen ungeschlagene Team allen Grund, auch von der Meisterschaft zu träumen.
Der DSC Hanseat spielte mit: Peemöller - Dinga (Ocak), Roufin, Wagner - Cabral, Iskender - Y. Kurt, Ockenfuss, Zeyrek - Z. Kurt (Schwichtenberg) - F. Kurt (Dückers)