Landesliga 01

Nach gut dreieinhalb Monaten: Bichel kein Inter-Coach mehr!

29. September 2021, 10:02 Uhr

Holger Bichel und Inter Eidelstedt gehen per sofort getrennte Wege. Foto: noveski.com

„Nein, ich bin nicht mehr dabei“, bestätigt uns Holger Bichel auf Nachfrage seinen Abschied von Inter Eidelstedt. Nach gerade einmal dreieinhalb Monaten im Amt hat der erfahrene Übungsleiter die Reißleine gezogen und dem Landesligisten schon wieder den Rücken gekehrt. Über die genauen Hintergründe wolle er „nicht sprechen“, so Bichel, der kein schlechtes Wort über seinen nun Ex-Verein verliert. Ganz im Gegenteil…

Mit „voller Vorfreude auf die kommende Landesliga-Saison“ präsentierten die Verantwortlichen von Inter Eidelstedt am 21. Mai 2021 ihren neuen Cheftrainer: Mit der „Motivation und Erfahrung“ von Holger Bichel wollte der Club von der Hagenbeckstraße „weitere Akzente in der Landesliga setzen“. Nach gerade mal drei Liga- und ebenso vielen Pokalspielen ist die Amtszeit von Bichel aber schon wieder beendet. „Wir waren uns einfach in ein paar Punkten nicht mehr einig. Und da war es für mich sinnvoller, zu gehen“, will Bichel, der zuvor stolze neun Jahre lang als Chefcoach beim SC Hansa 11 tätig war und mit dem Verein in die Landesliga aufstieg, ehe ein kurzes Intermezzo beim SC Union 03 folgte, allerdings nicht ins Detail gehen.

"Wir haben uns freundschaftlich voneinander verabschiedet"

Vor dem Spiel gegen Nikola Tesla (4:2) habe er die Mannschaft über seine Entscheidung informiert. „Keiner hat damit gerechnet“, so Bichel, der anfügt: „Es hatte sich aber angedeutet über die letzten Wochen, dass wir nicht auf einen Nenner kommen.“ Nichtsdestotrotz betont Bichel, der nun schon seit über 30 Jahren als Trainer tätig ist: „Es ist wirklich alles okay. Wir haben uns absolut freundlich in die Augen geguckt und freundschaftlich voneinander verabschiedet. Wir haben in dreieinhalb Monaten viel umstrukturiert und praktisch ganz neu angefangen. Das war schon eine Menge Arbeit.“

Auch im Drumherum sei viel geschehen und gemacht worden, nennt Bichel vor allem Ligamanager Philipp Riexinger als tatkräftige Unterstützung. „Es gab aber eben auch Dinge, die nicht zu klären waren. Leider! Denn die Jungs haben viel Potenzial und es hat auch großen Spaß gemacht. Aber irgendwann muss man einfach sagen: So oder so.“ Obwohl er nun nicht mehr dabei sei, erklärt Bichel, dass es „überhaupt nichts Negatives zu sagen“ gebe. „Die Spieler haben mitgezogen, die Trainingsbeteiligung war hoch. Und auch wenn es schwer war, es hat immer Spaß gebracht, die Fortschritte zu sehen.“

"... dann wird es dem Verein auch in Zukunft sportlich gutgehen"

Sein Nachfolger habe es „eigentlich relativ leicht, wenn er die Strukturen beibehält und eine klare Linie fährt, dann wird es dem Verein auch in der Zukunft sportlich gutgehen“, ist sich Bichel sicher. Er selbst ist jedenfalls noch kein bisschen Amtsmüde – und meint auf Nachfrage: „Mein Co-Trainer und ich sind startbereit, wenn es passt. Es muss aber schon etwas Vernünftiges sein. Denn aus dem Alter bin ich raus, mich profilieren zu müssen. Ich habe Lust, Leuten etwas beizubringen. Das macht mir Spaß – und dann könnte es auch sofort losgehen“, will er von einer (Fußball-)Pause nichts wissen.

Autor: Dennis Kormanjos