Nach Flaschenwurf: AFC trennt sich von Kainzberger!

"Es tut mir unendlich leid"

25. September 2017, 17:10 Uhr

Ralph Kainzberger musste seinen Stuhl beim Aufsteiger Altona 93 II nach dem Zwischenfall räumen: Foto: Genat

Am neunten Spieltag der Bezirksliga Süd kam es beim Spiel zwischen der U23 von Altona 93 und dem TSV Buchholz 08 ll zu einem Eklat: In der 94. Minute erzielte Felix Hennings den Ausgleich für den AFC. Während dieser Szene kam es zu einem Flaschenwurf von Altona 93 ll-Trainer Ralph Kainzberger. Der Schiedsrichter der Partie, Mert Görül, wurde von der herumfliegenden Flasche getroffen und brach das Spiel daraufhin ab! „Es war eigentlich eine Jubelaktion. Ich habe die Flasche nach oben geworfen und nicht mit den Konsequenzen gerechnet. Ich wollte niemanden verletzen. Ich entschuldige mich auch in voller Form beim Schiedsrichter“, teilt uns Kainzberger nun auf Nachfrage mit.

„Das war eine saublöde Aktion, welche nicht auf den Platz gehört - so etwas macht man nicht. Jeder der mich kennt, weiß, dass es nicht meine Art ist. Es tut mir unendlich leid und ich trage die volle Verantwortung.“ Der Verein hat die Konsequenzen aus dieser Aktion bereits gezogen und Kainzberger beurlaubt. „Diese Entscheidung ging im Endeffekt vom Verein aus, da ich einen Vertrag hatte. Aber nach so einer Aktion habe ich selber darüber nachgedacht, aufzuhören - da ich nicht nur der Mannschaft, sondern auch dem Verein geschadet habe“, verrät Kainzberger im Gespräch mit der Redaktion. „Jetzt werde ich erstmal eine Pause einlegen. In diesem Jahr werde ich keine Trainerstelle mehr annehmen. Die Frage ist, welcher Verein einen solchen Trainer haben möchte. Man hat ja auch immer eine Vorbildfunktion. Ich will mich auf jeden Fall verändern!“

Die Frage ist, wie es nun rein sportlich bei der U23 des AFC weitergeht? Denn: Die jetzige Mannschaft wurde von Kainzberger zusammengestellt. „Ich habe ein gutes Vertrauensverhältnis zu allen Spielern, einige sind sogar wegen mir gewechselt.“ Wie die Zukunft der aktuellen Equipe aussieht, könne er aber nicht sagen. Trotz der Geschehnisse ist Altona 93 für Kainzberger „ein großartiger Verein. Wenn sie bessere Bedürfnisse schaffen, können sie die Spieler halten. Es hängt aber nicht immer vom Trainer ab, sondern auch vom Wohlfühlfaktor - dieser muss auch passen.“ Ein weiteres Merkmal dieses „einzigartigen“ Vereins sind für den nun Ex-Coach die treuen Anhänger. „Die Fans feuern die Jungs immer an. Für die Mannschaft ist das auch ein Stück weit Anerkennung.“ Sollten diese Faktoren weiterhin zusammenpassen, ist Kainzberger der Meinung, „dass Altona 93 ll die Mannschaft zusammenhalten kann.“

Autor: Kevin Sager