Nach 120-Minuten-Fight: Raspo fehlt das Glück, Osdorf hat Hencke!
„Man konnte nicht sehen, wer der Ober- und wer der Kreisligist ist“
„Es war das erwartet schwere Spiel. Wir wussten, dass es kein leichtes Unterfangen wird“, hatte Piet Wiehle schon vor dem Aufeinandertreffen mit Rasensport Uetersen jede Menge Respekt vor dem „Underdog“ – und konstatierte nach dem glücklichen Weiterkommen seiner Osdorfer: „Die Witterungsverhältnisse haben dazu beigetragen, dass es über 120 Minuten ein sehr ausgeglichenes Spiel war und man nicht sehen konnte, wer der Ober- und wer der Kreisligist ist.“ Eine sehr ehrliche Einschätzung des TuS-Trainers, der sich bei seinem Torhüter Claus Hencke bedanken durfte, dass man nun in der Runde der letzten Acht steht. Ob’s das knallige pinke Outfit des Torwart-Routiniers war, das Marcel Jobmann derart blendete, dass dieser – nachdem Antonio Ude, Felix Schlumbohm, Mehmet Eren und Jeremy Wachter beim Favoriten keine Nerven zeigten, während Mats-Lennart Enderle, Mario Ehlers und Veton Hajrizi für „Raspo“ sicher verwandelten – an Hencke scheiterte, bleibt reine Spekulation. Fakt ist, dass die „Blomkampler“ auch das nötige Quäntchen Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite hatten. Denn den zweiten Elfmeter – nachdem es nach 120 Minuten beim torlosen Unentschieden blieb – von Schlumbohm hatte Uetersen-Fänger Christopher Knapp eigentlich schon entschärft. Es schien zumindest so. Denn von seinen Fäusten fand die Kugel den Weg in die entgegengesetzte Richtung über die Torlinie (alle Highlights bei den Kollegen von FuPa).
Wiehle: „Die Jungs haben sich für eine Hammerserie belohnt“
Raspo-Coach Peter Ehlers konnte trotz des Ausscheidens mächtig stolz auf seine Mannschaft sein. Foto: KBS-Picture.de
Nach Jobmanns missglücktem Versuch war Felix Spranger an der Reihe, konnte für die Entscheidung sorgen – und tat dies auch souverän. Während „Unglücksrabe“ Jobmann, in der vergangenen Saison noch Top-Torjäger in der Landesliga Hammonia bei HR, vor lauter Frust das Trikot über den Kopf zog und zu Boden sackte, als das Leder die Torlinie überquerte. „Es wird jetzt ein, zwei Stunden dauern, dann ist das aber vorbei mit dem Frust“, so Ehlers unmittelbar nach dem bitteren „Knockout“. Zu grämen braucht man sich jedoch keineswegs – denn: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, die nur ein einziges Spiel dieses Jahr hier auf diesem Platz verloren hat. Dass es dann so ein bitteres ist, ist umso ärgerlicher. Aber so ist Fußball, du bekommst nichts geschenkt, hast alles gegeben und am Ende soll es dann nicht so sein“, bilanzierte Ehlers, der seinen Schützlingen in der Verlängerung „eine absolute Willensleistung“ attestierte. „Da hat die Mannschaft wirklich sehr stark und auch immer wieder nach vorne gespielt. Leider haben wir kein Tor geschossen – und ein Elfmeterschießen ist dann eben auch immer eine Geschichte, wo man ein bisschen Glück braucht, was wir heute nicht hatten.“
Während sein Gegenüber zu Protokoll gab: „Rasensport hat uns das unheimlich schwer gemacht. Sie waren griffig in den Zweikämpfen und nachher hatte ich sogar das Gefühl, dass sie ein bisschen die Oberhand gewonnen haben. Wir haben vorne den letzten Ball nicht vernünftig vor das Tor bekommen, hatten nur zwei, drei Halbchancen und sind einfach nicht richtig zum Abschluss gekommen. Dass wir letzten Endes der glücklichere Sieger im Elfmeterschießen sind, freut mich natürlich. Die Jungs haben sich damit für eine Hammerserie in der Punktspiel-Saison belohnt. Der Einzug unter die letzten Acht im Pokal ist der Lohn dafür, was die Jungs in 2018 geleistet haben.“