Nach 0:3 und 3:5: Kompletter Wahnsinn im Elbestadion!

Wedel und Cordi brennen ein unvergessliches Feuerwerk ab

09. Oktober 2016, 22:27 Uhr

Doppeltorschütze Maurizio d`Urso nach seinem Treffer zum 5:8 für Concordia! Foto: noveski.com

Sagenhafte 13 Tore, zwei Platzverweise und unglaubliche Wendungen: Im Elbestadion lieferten der heimische Wedeler TSV und Oberliga-Primus Concordia ein aberwitziges Schauspiel ab, das kein Drehbuchautor der Welt in dieser Art und Weise hätte verfassen können! Dabei war der WTSV über eine ganz lange Strecke die Mannschaft, die das Kommando in diesem kuriosen Spiel inne hatte, mit 3:0 und 5:3 führte, am Ende jedoch mit 5:8 unterlag! Auch der Schiedsrichter hatte an diesem Tag eine ganze Menge zu tun und sah bei vielen Entscheidungen nicht immer glücklich aus...

Nach einer kleinen Abtastphase waren es die Gastgeber, die das Tempo vorlegten und mit guten Offensivaktionen immer wieder torgefährlich wurden. In der 28. Minute war es soweit: Nach einem starken Umschaltspiel der Wedeler konnte Cordis Siemsen eine gefährliche Hereingabe zur Ecke klären. Diese fand dann auch den Weg ins Tor. Sonay Hayran schlug das Spielgerät mustergültig auf Jorma Eggers, der den Ball ins lange Eck einköpfen konnte. Was dannach passierte, war einfach nur noch WAHNSINN!

Wedels Ansturm

Jorma Eggers (r.) steigt am höchsten und nickt zur Wedeler Führung ein. Foto: noveski.com

Die Elbstädter spielten sich in einen Rausch. Fast jede Offensivaktion glückte, nur drei Minuten später folgte die nächste Belohnung für die Hausherren, während Concordia zu diesem Zeitpunkt der Partie abgemeldet war. Ein langer Ball in den Lauf von Agyemang hebelte die Gäste-Abwehr aus. Torwart Briant Alberti wusste sich nur noch mit einem Foulspiel zu helfen. Gelb für den Keeper und Elfmeter für Wedel, den Jan Eggers souverän verwandeln konnte. 

Concordia schien zu der Zeit beeindruckt von der Leistung des Aufsteigers, der nicht aufhörte und die Marienthaler ein weiteres Mal schockte: Nur 120 Sekunden nach dem 2:0 brach Hendrik Ebbecke über links durch und flankte präzise auf Goalgetter Agyemang, der eiskalt vollstreckte! Wedel schaffte es innerhalb von fünf Minuten, die Defensive von Concordia komplett auseinander zu spielen. Aber der Spitzenreiter gab nicht auf, bewies eine ungeheure Moral - und das alles ohne das verletzte Top-Torjäger-Duo Bambur/Sharifi.

Concordia zeigt sich unbeeindruckt

Das 3:0! Eric Agyemang (l.) vollendet in gewohnter Manier. Foto: noveski.com

Im direkten Gegenzug konnte Cordi den Anschlusstreffer erzielen. Das hatte sich in jener Phase keineswegs angedeutet, denn Wedel war die deutlich aktivere Mannschaft. Maurizio d'Urso ließ nach einem Pass von Timo Stegmann gleich drei Gegenspieler stehen und konnte seine starke Aktion mit einem Tor vergolden! Concordia war war zurück im Geschehen. Auch wenn der kreative Offensivfußball des Tabellenersten schon mal anders aussah, war die individuelle Klasse einfach nicht zu stoppen.

Und weiter ging's: Nur drei Zeigerumdrehungen nach dem Anschluss war es Alex Mucunski, der durch einen Elfmeter die Hoffnungen der Wandsbeker wiederbelebte! Zuvor wurde Matthias Cholevas im Strafraum der Wedeler zu Fall gebracht. Allerdings bot diese Entscheidung viel Diskussionsstoff bei den Zuschauern, denn eine nahezu identische Situation wurde auf der anderen Seite in den Minuten zuvor nicht geahndet. Fünf Tore in neun Minuten: Spektakel pur!

Mark Hinze (l.) sorgte mit seinem Doppelschlag eigentlich für scheinbar klare Verhältnisse... Foto: noveski.com

Wer nun glaubte, beide Mannschaften hätten ihr Pulver in den ersten 45 Minuten verschossen, der irrte sich - und zwar ganz gewaltig! Denn in der zweiten Hälfte ging es nicht anders weiter. Schiedsrichter Philip Roedig (Altona 93) zeigte nach einer glasklaren Klärungsaktion von Jorma Eggers ein zweites Mal auf den Punkt. Dabei hatte Eggers zuvor Mucunski mit einer gut getimten Grätsche im scheinbar fair vom Ball getrennt. Das Runde wurde gespielt, der Gegner eher weniger, doch Roedig beließ es bei seiner Entscheidung. Cordis Elfmeterschütze vom Dienst ließ sich diese Chance nicht nehmen und egalisierte das Spiel in der 50. Minute. 3:3!

Wedel schlägt doppelt zurück

Ganz, ganz bitter für die Domingo-Elf, die auch nach der Pause an den Gegenspielern dran blieb und nur wenig zuließ. 

Nun drohte die Partie komplett zu kippen, immerhin glich der Branchenprimus gerade einen 0:3-Rückstand aus. Doch nicht mit den Wedelern! Der Aufsteiger zeigte sich unbeeindruckt, spielte weiter mutig nach vorne und das wurde auch ein weiteres Mal belohnt. Nach einer missglücktem Klärungsaktion war Marc Hinze zur Stelle und schoss den Ball von Höhe des Sechzehners, mit einem traumhaften Volley, in den rechten Knick. Unglaublich!

Maurizio d'Urso (3. v. l.) leitete die Aufholjagd ein und beendete das Tor-Spektakel. Foto: noveski.com

Doch damit war das Wedeler Spektakel noch nicht vorbei. Nach einem langen Einwurf von rechts konnte Jan Eggers den Ball mit dem Kopf verlängern. Hinze war in der Mitte frei und konnte in der 72. Minute zum 5:3 einköpfen. Die Gastgeber hatten zu diesem Zeitpunkt klare Spielvorteile, doch es sollte abermals ganz anders kommen!

Cordi dreht ein furioses Spiel in neun Minuten

Nur drei Minuten später folgte wohl die Szene, die den Wedelern das Spiel kostete. Nachdem Hayran einen Schuss von Cordis eingewechseltem Enrik Nrecaj als letzter Mann auf der Linie mit der Hand parierte, bekam er von Roedig die Rote Karte gezeigt! Wedel agierte somit nur noch zu zehnt und musste das anschließende Elfmetertor durch Mucunski in Kauf nehmen. Dank dreier Strafstöße schnürte der Offensiv-Allrounder also seinen Hattrick! Und es sollte noch eine Spur härter kommen für den Neuling, der bis dato ein grandioses Spiel ablieferte.


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