Oberliga 01

MSV-Interimscoach Weber stellt klar: „Mache es so lange, bis ein neuer Trainer da ist“

25. September 2021, 19:00 Uhr

Daniel Weber stand am Samstag bei der 1:5-Heimpleite gegen Dassendorf interimsmäßig an der Seitenlinie des MSV. Foto: Kormanjos

Am Samstagnachmittag, während des Heimspiels gegen die TuS Dassendorf (HIER), berichteten wir bereits über das neuerliche Trainer-Dilemma beim Meiendorfer SV (HIER geht’s zur Meldung). Unseren Informationen nach haben Chefcoach Gökhan Acar und Co-Trainer Peter Iwosa die Reißleine gezogen und dem Club am Donnerstagabend den Rücken gekehrt. 

Der Verein hüllt sich jedoch in Schweigen. Noch vor Anpfiff erklärte Präsident Jens Malcharczik: „Äußern wir uns Montag zu.“ Klingt so, als wäre etwas vor- und eine Entscheidung gefallen. Doch warum spricht man nicht einfach Klartext? Acar selbst war für eine Stellungnahme (noch) nicht erreichbar. Dafür stellte sich Mustafa Ercetin, der als Sportlicher Leiter 90 Minuten lang auf dem Platz stand, unmittelbar nach der Partie den Fragen. Ins Detail gehen wollte auch er nicht. Aber seine Aussagen lassen nicht viel Raum für Spekulationen offen: „Wir haben es so abgesprochen, dass wir es am Montag offiziell bekanntgeben. Es ist ziemlich plötzlich. Sie hatten sowieso die Überlegung, zum Ende des Monats aufzuhören.“

"Das wird nicht auf Dauer sein"

Als Dauerlösung sieht sich Weber nicht, er will zurück auf den Platz. Foto: Kormanjos

Für Acar und Iwosa sprang Daniel Weber in die Bresche. Der 37-jährige Ex-Spieler von Hamm United, der nun beim MSV aktiv ist, „beruflich bedingt die letzten drei, vier Monate aber im Ausland“ weilte, wie er selbst im Nachgang verriet, rückte nun ins erste Glied. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil ich der Älteste und noch nicht fit bin, um zu spielen, dass ich zusammen mit unserem Kapitän (Necati Agdan, der Rot-gesperrt fehlte, Anm. d. Red.) und ‚Musti‘ (Ercetin) die Aufstellung mache und das Ganze als Interimscoach begleite.“ Aber, stellte Weber daraufhin unmissverständlich klar: „Das wird nicht auf Dauer sein.“ Und weiter: „Ich würde es so lange machen, bis ein neuer Trainer da ist. Ich bin ja noch Spieler.“

"Ich will's mit 37 Jahren nochmal wissen"

Ein neuer Trainer also. Bleibt die Frage: Warum das ganze Rumgeeiere? Wie dem auch sei. Eine dauerhafte Lösung mit Weber an der Seitenlinie würde für ihn „nicht infrage kommen. Ich habe keine Lizenz und würde es auch arbeitsbedingt nicht schaffen.“ Vielmehr erklärt er: „Ich will‘s mit 37 Jahren nochmal wissen. Ich habe am Donnerstag mal wieder mittrainiert und gesehen, dass es noch geht.“ Apropos gehen: Die Zeit von Gökhan Acar, der das Amt im Sommer 2020 angetreten hat, an der B75 scheint vorbei zu sein. Und das Sportliche soll (mal wieder) nicht der Grund gewesen sein. Weber selbst wollte zur Konstellation jedenfalls nichts sagen und auch „keine näheren Informationen preisgeben. Das muss ein Offizieller oder der Präsident machen.“ Doch der hüllt sich in Schweigen – zumindest bis Montag…

Autor: Dennis Kormanjos