Landesliga Hansa
Momo macht's: Tan tritt ab Sommer beim FTSV die Rossa-Nachfolge an
Vor fünf Wochen, berichtet uns der Coach, habe es die erste Kontaktaufnahme zwischen ihm und dem FTSV gegeben. „Zu diesem Zeitpunkt hatte Daniel Rossa dem Verein gerade mitgeteilt, dass er nicht über den Sommer hinaus als Trainer weitermacht, sondern nach dem Ende der Saison aufhören wird und sein ‚Baby‘ – die Erste Mannschaft – gerne in gute Hände übergeben würde“, erzählt Tan. Nach der Info ihres jetzigen Trainers waren Torsten Müsse, der Erste Vorsitzende, und Kjell Meier, Zweiter Vorsitzender beim FTSV, also gefordert, sich nach einem Nachfolger umzusehen. Dass die Wahl auf Tan fiel, dürfte dabei nicht unbedingt ein allzu großer Zufall gewesen sein.
„Peter und mich gibt’s nur als Doppelpack – und Yilmaz wird uns unterstützen“
Wiedervereint: Yilmaz Dulu (re.) unterstützt wie in Buxtehude den künftigen Altenwerder-Trainer als Betreuer. Foto: Brussolo
„Ich spiele beim FTSV immer noch für die Alten Herren, war im Verein vier Jahre als Trainer tätig und auch nachdem ich die Aufgabe dort nicht mehr hatte, sind wir immer in einem guten Kontakt und engem Austausch geblieben“, erzählt Tan und ergänzt: „Wenn dich dann jemand wie Kjell Meier, den ich 35 Jahre kenne, anruft und fragt, ob du helfen kannst – dann kann ich nicht nein sagen.“ Dementsprechend, so der künftige FTSV-Trainer, „hat es auch nicht lange gedauert, bis ich mich dazu entschieden habe, ab der neuen Saison als Coach einzusteigen und das Angebot vom Verein anzunehmen.“ Bedingung dabei: Tan wird als Co-Trainer Peter Lemke mitbringen, mit dem er schon beim Buxtehuder SV zusammenarbeitete. Ebenfalls schon beim BSV und ab der neuen Saison dann auch beim FTSV mit im Boot: Yilmaz Dulu, der als Betreuer fungieren wird. „Peter und mich gibt es sowieso nur im Doppelpack. Und mit Yilmaz haben wir jemanden an unserer Seite, den wir gut kennen und der uns unterstützen wird.“ Insgesamt, so Tan weiter, sei es „eine Win-Win-Situation“, dass man in dieser Teamlösung die neue Aufgabe angehen kann. „Wir kennen und schätzen uns untereinander – das gilt auch für die Verantwortlichen beim FTSV. Wir benötigen keine große Eingewöhnungszeit“, so der Bald-FTSV-Übungsleiter, der „zuletzt schon die eine oder andere Anfrage hatte. Ich hatte mir allerdings als Limit auferlegt, dass ich zu meinem neuen Verein eine Anfahrtszeit von maximal einer Stunde haben wollte. Wenn man auf der anderen Elbseite wohnt, dann ist das beim Verkehr in Hamburg von vornherein eine eingeschränkte Möglichkeit an potenziellen Vereinen.“
„Ich werde auf keinen meiner Ex-Buxtehude-Spieler aktiv zugehen“
Peter Lemke (re.) wird – wie beim BSV – auch beim FTSV als Co-Trainer an Tans Seite agieren. Foto: Brussolo
Am Jägerhof, so verrät uns Tan, denke man langfristig: „Wir wollen nachhaltig eine Mannschaft aufbauen, die sich in der Landesliga etablieren kann. Das wird zwei bis drei Jahre an Zeit brauchen.“ Dass er möglicherweise – immerhin ist die Mannschaft aktuell Schlusslicht in der Landesliga Hansa und arg vom Abstieg bedroht – erstmal einen Bezirksligisten trainieren wird, ist für den 41-Jährigen „absolut kein Problem. Das ist für mich nebensächlich, weil die Umsetzung der Idee Zeit in Anspruch nehmen wird und weil wir eben eine gewisse Nachhaltigkeit haben wollen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.“ Auch zu einer anderen Thematik bezieht Tan offen Stellung bezieht. Denn: Wenn der Ex-Buxtehude-Coach künftig wieder als Trainer arbeiten wird, liegt doch eine Wiedervereinigung mit dem einen oder anderen Kicker aus BSV-Zeiten förmlich in der Luft – oder etwa nicht? „Ich werde keinen meiner ehemaligen Spieler aus Buxtehude, der jetzt bei einem anderen Verein unter Vertrag steht, aktiv ansprechen, anrufen oder anschreiben. Die Spieler sollen für sich selbst entscheiden, was sie machen. Wir hatten damals zu unserer Zeit beim BSV eine 100-prozentige Solidarität untereinander, aber ich bin den Spielern nichts schuldig und umgekehrt ist auch keiner der Spieler mir etwas schuldig. Sollten sich die Spieler dazu entscheiden, gerne wieder mit mir zusammenzuarbeiten, wenn sie jetzt erfahren, dass ich ab der neuen Saison Trainer beim FTSV Altenwerder bin, dann würde ich sie natürlich mit offenen Armen empfangen. Aber ich werde auf keinen von ihnen aktiv zugehen“, sagt der 41-Jährige abschließend.
Jan Knötzsch