Oberliga

„Mölli“ und „Benno“ bleiben – Dassendorfer Erfolgs-Garanten verlängern langfristig!

02. Januar 2020, 17:08 Uhr

Sven Möller (li.) und Henrik Dettmann bleiben der TuS Dassendorf längerfristig erhalten. Foto: Bode/TuS Dassendorf

Im Jahr 2014 wechselten sie gemeinsam an den Wendelweg „und alle Seiten sind noch verliebt, wie am ersten Tag“, so die Dassendorfer Verantwortlichen bei ihrer Verkündung, dass die Leistungsträger Sven Möller und Henrik Dettmann ihre Verträge am Wendelweg langfristig verlängert haben. Während Möller, der einst vom Lüneburger SK zum Hamburger Serienmeister wechselte, einen Kontrakt bis 2023 (!) unterzeichnet hat, wird Dettmann, der vom HSV II zur TuS kam, der Richter-Elf mindestens bis zum Sommer 2022 erhalten bleiben!

Dettmann (Mi.) hat seinen Kontrakt am Wendelweg bis 2022 erweitert. Foto: Bode

Im Jahr 2010 absolvierte er ein Länderspiel für die Deutsche U20-Nationalmannschaft und kickte an der Seite von Bundesliga-Größen wie Oliver Baumann, Tony Jantschke, Danny Latza, Christoph Moritz oder auch Maximilian Beister. Damaliger Gegner: Der Nachwuchs von Italien – unter anderem mit Stürmer Manolo Gabbiadini, nach Stationen bei Juventus Turin oder dem SSC Neapel inzwischen bei Sampdoria Genua zu Hause und laut „transfermarkt.de“ mit einem Marktwert von zwölf Millionen Euro ausgestattet. Die DFB-„Bubis“ behielten mit 4:0 die Oberhand – und für Henrik Dettmann wird das vermutlich die Krönung einer überaus erfolgreichen Jugendzeit gewesen sein. Beim HSV gehörte er in den beiden Europa-League-Partien gegen PSV Eindhoven (2:3) und RSC Anderlecht (3:1) zum Kader der „Rothosen“. Auch in der Bundesliga-Rückrunde der Saison 2009/10 zählte er insgesamt achtmal zum Aufgebot unter Trainer Bruno Labbadia – darunter bei der knappen 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern. Siegtorschütze: Franck Ribery.

Dettmann leitet Pokal-Triumph ein

Nachdem ihm der ganz große Sprung jedoch verwehrt blieb, schlug Dettmann einen anderen beruflichen Werdegang ein und heuerte bei der TuS Dassendorf an – zusammen mit Sven Möller. Fünf Jahre ist das inzwischen her – die Ausbeute: Vier Hamburger Meisterschaften und zwei Pokalsiege in Folge. Mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer im letztjährigen Finale gegen Regionalligist Eintracht Norderstedt leitete Dettmann den „Turnaround“ ein. Nun hat der 29-Jährige sein Wohlbefinden mit der Vertragsverlängerung bis 2022 ausgedrückt!

"Möllis" Leistungen mit Auszeichnung gekrönt

Sven Möller brach derweil seine Prinzipien und verlängerte seinen Vertrag gleich um drei Jahre. Foto: Bode

Ein Jahr länger wird Sven Möller dem amtierenden Oberliga-Primus erhalten bleiben. Der ebenfalls 29-Jährige, der vor seiner Zeit in Dassendorf beim VfL Lohbrügge, SV Curslack-Neuengamme und Lüneburger SK Hansa aktiv war, ist bei der TuS längst nicht mehr wegzudenken und einer der absoluten Garanten für die Erfolge und Triumphe der letzten Jahre. Nicht umsonst wurde „Mölli“ in der Spielzeit 2017/18 zu Hamburgs Fußballer des Jahres gewählt. Allein in dieser Saison gelangen ihm in 21 Liga-Einsätzen bereits 13 Treffer – in den beiden Jahren zuvor waren es 41 Tore in 63 Spielen. Hinzu kommen nicht minder viele direkte Vorlagen. Eine ungeheure Ausbeute für einen Mittelfeldspieler!

Möller bricht Prinzipien

Umso glücklicher darf man sich am Wendelweg schätzen, den „Blondschopf“ auch weiter in den eigenen Reihen zu wissen – und das gleich für drei weitere Jahre. Dafür brach Möller sogar mit einem eigenen Credo: „Für mich persönlich ist es deshalb ungewöhnlich, weil ich bisher immer nur für ein Jahr verlängert habe“, verrät uns „Mölli“, der die Dassendorfer Verantwortlichen um Trainer Jean-Pierre Richter, Sportchef Jan Schönteich und Team-Manager Alexander Knull nun mit seinem eigenen Wunsch, gleich für drei Spielzeiten zuzusagen, (positiv) überraschte. „Bislang ging es in den Gesprächen immer nur um die nächste Saison. Aber ich bin jetzt mit 29 in einem Alter, wo ich auch ein wenig vorausschaue. Man weiß nicht, was für Blessuren einen noch ereilen. Außerdem fühle ich mich in Dassendorf pudelwohl und habe durch die Verlängerung jetzt auch die Gewissheit, dass ich in Hamburg bleibe und weiter mit vielen Jungs zusammenspielen werde.“

Regio überhaupt kein Thema - "In Hamburg gibt's für mich eh nur Dassendorf"

Beim Oberliga-Primus wird "Mölli" (Mi.) auch weiter mit Rinik Carolus (re.) zusammenspielen. Foto: Bode

Dazu zählen unter anderem Rinik Carolus und Joe Warmbier, die ohnehin noch bis 2022 an den Verein gebunden sind. Deshalb mache es für ihn „keinen großen Unterschied“, so Möller, ob er nun für ein Jahr oder gleich für drei weitere Saisons verlängern würde. Denn: „In Hamburg gibt es für mich eh keine andere Option als Dassendorf!“ Mit dem Thema, eine Etage höher zu kicken, habe er sowieso abgeschlossen, wie er sagt: „Dafür bin ich einerseits zu alt und andererseits möchte ich nicht noch mehr Zeit investieren. Ich bin selbstständig, habe eine Freundin und irgendwo ist da dann auch mal eine Grenze.“ Interessant und reizvoll wäre für ihn nur die Dritte Liga – doch das sei allein schon aufgrund des Alters keine Alternative gewesen. „Für die Regionalliga wäre der Aufwand im Vergleich zum Ertrag viel zu groß – zumal der Unterschied zur Oberliga nicht so groß ist.“ Viel lieber möchte er mit „Dasse“ zurück auf den Hamburger Thron. Als Spitzenreiter können die Chancen auf den sechsten Titel in den letzten sieben Jahren auch kaum besser sein. „Es ist unser Anspruch, das Größtmögliche zu erreichen – und das ist die Hamburger Meisterschaft!“

Autor: Dennis Kormanjos