„Mit Vertrauen im Rücken spielt es sich einfacher und entspannter“

Niklas Golke im Gespräch über seine Entwicklung beim FCS und Vergleiche mit seinem Vater

22. Februar 2018, 10:00 Uhr

Nach seinem Wechsel aus der U19 des FC St. Pauli zum FC Süderelbe avancierte Niklas Golke direkt zu einer wichtigen Größe. Foto: KBS-Picture

Es gibt sie immer mal wieder im Fußball, diese Vater-Sohn-Konstellationen. Auch vor Hamburgs höchster Amateur-Spielklasse macht sie nicht halt. So spielen bei Concordia mit Jonas Kastl und Ricardo Balzis zum Beispiel die Söhne der beiden Ex-Bundesliga-Spieler Manfred Kastl und Ralf Balzis. Die beiden Cordi-Kicker sind überdies auch noch Cousins. In einer ganz anderen Ecke Hamburgs, im Süden, um genau zu sein, steht ebenfalls ein junger Mann mit einem berühmten Nachnamen im Kader eines Oberligisten: Niklas Golke, der das Trikot des FC Süderelbe trägt. Wir haben mit ihm über genau dieses Thema, über seine Entwicklung, seine Karriereplanung und über die Ziele des 18-Jährigen mit den Kiesbarg-Kickern gesprochen. 

„Mich stört das gar nicht, wenn man mich auf meinen Vater und dessen Laufbahn als Profi anspricht. Es macht mir auch auch nichts aus, wenn mich Leute mit dem Spitznamen Golle ansprechen, den mein Vater schon hatte “, sagt Niklas Golke. Der Vater des Youngsters – das ist André Golke. Der inzwischen 53-Jährige kam über die Jugend des Hamburger SV zum FC St. Pauli, mit dem er 1988 in die Bundesliga aufstieg. Nach dem Abstieg der „Kiezkicker“ 1991 war Golke in der Ersten Liga noch für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart aktiv, ehe er zum VfB Lübeck in die Zweite Bundesliga wechselte. Bis heute ist André Golke mit 25 Treffern der Rekord-Torschütze des FC St. Pauli in der Bundesliga. Und Golke senior hat sein Talent gleich doppelt an den eigenen Nachwuchs weitergegeben.

Von St. Pauli zum FCS: „Für mich persönlich war das kein Rückschritt“

„Ich sehe es nicht so, dass ich durch den Wechsel in die Oberliga gescheitert bin. Ich bin 18 Jahre alt und mir stehen noch alle Türen offen“, sagt Niklas Golke. Foto: KBS

Denn: Nicht nur Niklas Golke tritt aktiv vor den Ball, sondern auch sein älterer Bruder Hendrik, der seit dem Beginn der laufenden Saison für den Hammonia-Landesligisten Harburger TB kickt. „In der Vorbereitung haben wir sogar schon mit unseren Teams gegeneinander gespielt. Es ist schon ein Ansporn, wenn man auf seinen eigenen Bruder trifft“, erzählt Niklas Golke und verrät: „Er wird mir nicht böse sein, wenn ich sage, dass ich derjenige bin, der mehr Talent hat. Wenn da Sprüche kommen, dann von mir an seine Adresse, weil ich höher als er spiele.“ Und in der Tat: Ein bisschen unterschiedlich verliefen die Karrieren der Golke-Bruder schon. Hendrik (Jahrgang 1992) spielte in der Jugend des VfL Maschen und dort anschließend in der „Ersten“, ehe es ihn zum HTB zog. Niklas (Jahrgang 1999) hingegen kickte in der Jugend des FC St. Pauli, bis er im Sommer 2017 aus der U19 der „Boys in Brown“ an den Kiesbarg wechselte.

Aus der Jugend eines Profivereins in die Oberliga? Das liest sich auf den ersten Blick wie ein Rückschritt. „Für mich persönlich war es keiner. Ich habe eben eine andere Priorität gesetzt, die mehr im privaten lag“, verdeutlicht Golke, der noch zur Schule geht, „ich sehe das nicht so, dass ich durch den Wechsel in die Oberliga gescheitert bin. Ich bin 18 Jahre alt und mir stehen noch alle Türen offen. Wer weiß, was noch kommt. Was das Fußballerische angeht, kann man natürlich drüber spekulieren, wo sich das Niveau unterscheidet.“ Doch Niklas Golke dreht den Spieß lieber um und erklärt, warum und wie er davon profitiert, im St. Pauli-Nachwuchs gespielt zu haben: „Es ist schon eine tolle Sache, was an Training in einem Nachwuchsleistungszentrum angeboten und von den Spielern wahrgenommen werden kann und auch wird. Das ist nochmal ein Unterschied im Vergleich zu dem, was ein FC Süderelbe oder auch andere Größen in Hamburgs Amateurfußball anbieten können.“

Seite 1 / 2 Nächste Seite >