Regionalliga Nord
Meppen zeigt Teutonia die Grenzen auf: „Müssen auch in so einem Moment zusammenstehen“
Während Marek Janssen (re.) seinen zweiten Torerfolg in der Nachspielzeit zum 3:0-Sieg bejubelt, blickt Teutonias Fabio Maiolo konsterniert drein. Foto: noveski.com
Das 0:2 von Luca Prasse: Christopher Schepp (re.) irritiert Teutonen-Torsteher Marius Liesegang, der die Hereingabe des Schützen passieren lassen muss. Foto: noveski.com
Der Trainer der Teutonen attestierte seiner Elf „kein schlechtes Spiel, wir waren aber in diesen ein, zwei Momenten ein bisschen unglücklich und sind schon recht früh auf die Verliererstraße gekommen“. Auf den Punkt gebracht: Hinten machte man es dem Gegner viel zu einfach, zu Toren zu kommen, und vorne kam seinem Team jegliche Durchschlagskraft abhanden. Bezeichnend: Eine über Affam Ifeadigo, Fabian Graudenz und Fabio Maiolo gut herausgespielte Schusschance von Fabian Istefo aus 15 Metern segelte letztlich deutlich über das Gehäuse (24.).
„Die Ablage kann vielleicht ein bisschen schärfer sein, der Schuss auch mit etwas weniger Kraft, dafür mit etwas mehr Präzision“, sprach Glawogger unter anderem auch darauf an, dass der gerade mal 19-jährige Meppen-Keeper Julius Pünt sein Regionalliga-Debüt feierte und kaum beschäftigt wurde. „Aber im Nachhinein ist es immer leicht. Es geht jetzt auch gar nicht darum, wer den oder diesen Fehler gemacht hat, sondern wir haben alle Fehler gemacht – die einen hinten, die anderen vorne“, gab Glawogger der Mannschaft gegenüber zu verstehen, „dass wir auch in so einem Moment gemeinsam zusammenstehen und uns wieder aufrichten müssen. Die, die am Ende die Chancen vergeben haben, müssen die aufbauen, die hinten die Fehler gemacht haben – und umgekehrt.“
Brodersen patzt - auch Liesegang sieht nicht gut aus
Frustrierter Abgang von Kevin Weidlich, der in der 81. Spielminute mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Foto: noveski.com
Vor 900 Zuschauern im Stadion Hoheluft – darunter ein lautstarker und imposanter Anhang des Drittliga-Absteigers – waren vor allem zwei Mann von den Hausherren überhaupt nicht in den Griff zu kriegen: Marek Janssen und Luca Prasse. Ersterer brachte den SVM schon nach neun Minuten in Front, als sich Leonard Brodersen bei einer Prasse-Flanke aus dem Halbfeld ziemlich dilettantisch anstellte. Nicht wesentlich besser sah Teutonen-Torsteher Marius Liesegang beim zweiten Gegentreffer aus, als Prasse mit einem Ball aus dem Halbfeld eigentlich Christopher Schepp in Szene setzen wollte. Dieser kam nicht mehr ran, irritierte Liesegang aber offenbar so sehr, dass dieser die Hereingabe passieren ließ (56.).
Weidlich fliegt, Janssen setzt Schlusspunkt
Ein Blick, der mehr sagt als 1000 Worte: Immanuel Höhn (Mi.) wirkt nach Abpfiff komplett leer. Foto: noveski.com
Mit geballten Fäusten stand Prasse in der Nachspielzeit vor dem Meppener Anhang und bejubelte seine perfekte Flanke auf den Kopf von Janssen und den damit verbundenen Schlusspunkt zum 3:0 für die Elf von Adrian Alipour (90. +1). Zu diesem Zeitpunkt standen die 05er nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, nachdem Kevin Weidlich mit der Ampelkarte – folgerichtig und schon zuvor mit Ansage – vom Platz gestellt wurde (81.).
„Klar ist, dass wir enttäuscht sind nach so einem Spiel“, bilanzierte Glawogger. „Wir hatten einige Situationen um den Strafraum herum, wo der letzte Pass nicht angekommen ist oder das Eins-gegen-Eins nicht so gewonnen wurde, wie in den letzten Wochen. Aber ich finde eigentlich schon, dass wir gut im Spiel drin waren, genug Ballbesitz und phasenweise auch die Kontrolle über das Spiel hatten. Der Gegner war gut bei Kontern, aber das wussten wir.“ Und dennoch hatte man am Ende nichts entgegenzusetzen…