Oberliga
„Mauri“ will seine Jungs „catchen“ – und „die Spannung hochhalten“
Die neue Truppe im Hammer Park sieht Maurizio d’Urso als „sehr stark“ an. „Aber natürlich muss das alles noch zusammenwachsen.“ Im Vorjahr hatte man „viel Erfahrung und ballsichere Spieler – jetzt ist unser Spiel ein bisschen anders“, so der Offensiv-Allrounder, der für den SC Victoria Hamburg 21 Regionalliga-Einsätze in seiner Vita stehen hat. Doch was genau hat sich geändert? „Wir sind jetzt viel dynamischer, haben dafür an Erfahrung verloren, aber auch viel an Qualität gewonnen“, ist er überzeugt von den Fähigkeiten im Team, meint aber auch: „Mit dem neuen Modus muss man sehen, wie man die Jungs in jedem Spiel motiviert kriegt.“ Denn d’Urso weiß auch, dass die abgedroschene Fußball-Floskel „Man muss von Spiel zu Spiel denken“ wohl nie so wichtig war und so sehr zutraf, wie das nun der Fall ist.
"Wir sollten uns darüber freuen, dass wir Fußball spielen dürfen"
Den neuen Spielmodus mit einer Hinrunde und anschließender Meister- sowie Abstiegsrunde sieht d'Urso „mit gemischten Gefühlen“. Auch, weil er „das noch nicht so richtig einschätzen kann, da es auf Wettkampfniveau noch einmal etwas ganz anderes ist, wenn da so Kaliber wie Dassendorf kommen – und was das dann mit den Spielern macht. Man muss gucken, wie sich das am Anfang entwickelt – und dann wird man sehen, in welche Richtung das geht.“ Der Modus an sich sei zwar „spannend“, so der ehemalige Concorde. „Ich frage mich nur, wie das wird und werden soll, wenn die einen Mannschaften schon recht früh abgeschlagen sein sollten und andere bereits früh vorne die nötigen Punkte eingefahren haben. Denn das macht schon einen großen Unterschied, wenn Mannschaften wie Dassendorf, Sasel, Curslack oder Cordi gleich zu Beginn ihre Punkte holen und wissen, sie sind unter den ersten Acht – und man dann zum Ende der Hinrunde gegen diese Teams spielt. Wer weiß, wie groß die Motivation bei diesen Mannschaften dann noch ist?“, rätselt der Routinier. „Darüber muss man sich Gedanken machen. Aber egal wie der HFV entschieden hat: Wir sollten uns darüber freuen, dass wir Fußball spielen dürfen – und darüber freue ich mich am allermeisten.“
"Wenn die Chance da ist, werde ich die Jungs pushen und triezen"
Mit seinen 29 Jahren hat "Mauri" d'Urso 21 Regionalliga- und 212 Oberliga-Einsätze auf dem Buckel. Foto: Bode
Was die Zielsetzung mit den „Geächteten“ angeht, will sich d’Urso nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. „Ich glaube, das ist schwer zu sagen. Das Ziel muss und sollte sein, mit der Mannschaft eine gute Saison zu spielen, so dass der Spaßfaktor bleibt, aber der Leistungsgedanke nicht verloren geht.“ Wichtig sei „in jedem Fall, die Spannung hochzuhalten.“ Denn „wenn das nicht der Fall ist, weil man als Beispiel frühzeitig weiß, dass man in der Abstiegsrunde steht, kann man in der entscheidenden Phase nicht mehr hochfahren. Und es wäre sehr ärgerlich, wenn man als Neunter einläuft, die letzten drei, vier Spiele aber nicht mehr richtig Gas gegeben hat, weil man wusste, dass man nicht mehr unter die ersten Acht kommt – und dann startet alles bei null.“ Deshalb wolle auch er „sehen, wie man die Mannschaft richtig ‚gecatched‘ bekommt. Und klar, wenn ich sehe, dass wir die Chance haben, unter die ersten Acht zu kommen, dann werde ich die Jungs auch pushen und dahin gehen triezen“, betont d’Urso – und fügt an: „Aber das muss sowieso von vornherein passieren, sonst hat man keine Chance. Gerade mit der sehr jungen Mannschaft.“ Eine Truppe, „die jung ist, was reißen kann“, aber bei der auch „wichtig ist, dass es im Kopf Klick macht“. Dass das der Fall ist, dafür will auch Maurizio d’Urso mit seiner vorhandenen Erfahrung sorgen…