LL Hammonia
Matchplan befolgt, Entwicklung widergespiegelt: Lokstedt „verhaut“ Niendorf-Reserve
Neuer Sportlicher Leiter an der Döhrntwiete
Am Ende durfte die Eintracht sechs Treffer gegen die U23 des Niendorfer TSV bejubeln. Foto: Martin Duwe
Jan Giesecke (re.) hielt seinen Kasten sauber und pushte seine Vorderleute auch nach der deutlichen Führung weiter nach vorne. Foto: Martin Duwe
Man wollte eine gewisse „Dominanz im Ballbesitz ausstrahlen, mutig von hinten heraus spielen, jeden Zweikampf mit Ehrgeiz und einer gesunden Härte gewinnen, dem Gegner den Schneid abkaufen und zeigen, dass wir zurecht auf Platz fünf stehen und uns so sehr entwickelt haben, dass wir eine Mannschaft wie Niendorf II auf heimischem Platz beherrschen können“. Eine ganze Reihe an Vorsätzen, die Josipovic seinen Mannen mit auf den Weg gab. Die Erkenntnis: „Wir haben Souveränität ausgestrahlt und hatten einen guten und ruhigen Spielaufbau.“ Hinzu kam, dass seine Schützlinge „auch immer wieder den Ball in die Halbfelder sowie in die Tiefe gesucht und sehr schöne Diagonalbälle“ gespielt hätten. Die Folge war die frühe Führung durch Amir Abassi, der nach einem Freistoß von Tamino Kunter aus dem Halbfeld und anschließendem Kopfball von Johann Buttler, den Constantin Lustermann noch entschärfte, am schnellsten schaltete und im Nachsetzen zur Stelle war (9.).
"Die Jungs hatten den Willen, den Unterschied in jeder Situation erkennbar zu machen"
Auch in der Folge agierte die Eintracht weiter souverän und ließ in der ersten Halbzeit „keine einzige Torchance für den Gegner zu“, wie Josipovic befand. Im Gegenteil. Per Doppelschlag erhöhten seine Schützlinge noch vor der Pause auf 3:0. Erst markierte der wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Pierre Paszek nach einem stark vorgetragenen Angriff von hinten heraus das 2:0 (40.), ehe Buttler nach einer schönen Flanke von Kunter die Kugel im Eckigen unterbrachte. „Die Jungs haben den Willen gehabt, den angedeuteten Unterschied auch in jeder Situation erkennbar zu machen“, lobte Josipovic sein Team – und erklärte, dass er in der Kabine von seinen Jungs forderte, „den Ehrgeiz und Anspruch zu haben, auch die zweite Halbzeit klar zu gewinnen und zu dominieren – auch wenn das mit einer klaren Führung im Rücken immer schwer ist“.
"Die harte Arbeit der letzten Wochen hat sich gelohnt"
Zunächst sah es auch so aus, als würden sich die Ramelow/Loether-Kicker gegen die drohende Niederlage stemmen und ein noch deutlichere Ergebnis zu verhindern wissen. Doch dann schlug Mario Beslic eiskalt zu – 4:0 (62.). Auch wenn die Gäste nun zu vereinzelten Abschlüssen kamen, fielen die Tore weiter auf der anderen Seite – und das nach einem Niendorfer Eckball, der sich zum Boomerang entwickelte. Der ebenfalls eingewechselte Joshua Fechner schloss jenen Gegenstoß zum 5:0 ab (77.). „Unser Torwart wollte unbedingt zu Null spielen und hat die Jungs auch danach weiter angetrieben, die Ordnung und Einstellung beizubehalten“, so Josipovic, dessen Rückhalt Jan Giesecke sich auch ein ums andere Mal auszeichnen durfte. Derweil machte M. Beslic vorne mit seinem zweiten Streich das halbe Dutzend voll (80.). Letztendlich war es „ein sehr starker und souveräner Auftritt von uns. Man hat gesehen, dass sich die harte Arbeit der letzten Wochen gelohnt hat, die Jungs viel gelernt und angenommen haben und stabil als Mannschaft geworden sind, so dass wir auch ein Spiel als Favorit klar dominieren können“, bilanzierte der Lokstedt-Dompteur.
Raimund Hiebel neuer Sportlicher Leiter an der Döhrntwiete
Es sei „ein harter und steiniger Weg“ gewesen, „an diesen Punkt zu kommen. Aber wir sind genau da, wo wir sein wollten, nämlich dass wir auch Gegner aus dem unteren Mittelfeld dominieren können. Das war ein wichtiges Signal von der Mannschaft an das Trainerteam und das Umfeld, dass sie gewillt ist, diesen Platz zu verteidigen – und auch Lust hat, sich weiterzuentwickeln sowie Dominanz auszustrahlen.“ Die von Josipovic, der am Morgen vor dem Spiel noch für die Alte Herren aktiv war, als Innenverteidiger glänzte, das 2:0 erzielte und ohne zu Duschen direkt in die Kabine zur Ansprache vor dem Auftritt seiner Liga-Elf marschierte, angesprochene Entwicklung an der Döhrntwiete scheint auch Außenstehenden nicht verborgen geblieben zu sein. Denn mit Raimund Hiebel – viele Jahre als Manager beim SV Eidelstedt tätig – konnte ein neuer Sportlicher Leiter gewonnen werden. „Ich freue mich sehr darüber, dass er nach meiner Anfrage, ob er nicht Lust hätte, aufgrund der guten Gespräche und seiner Überzeugung vom Charakter der Mannschaft, zugesagt hat“, so Josipovic über den personellen „Nachwuchs“.