Lohbrügge: Schneppel und Nikolic übernehmen im Sommer

Mitrovic-Nachfolge geklärt – Noch-Coach soll Sportlicher Leiter werden

26. März 2018, 19:30 Uhr

Ab dem Sommer wieder Lohbrügge-Trainer: Sven Schneppel. Archivfoto: noveski.com

Mato Mitrovic, der zum Saisonende scheidende Trainer des VfL Lohbrügge, hatte es am Samstag nach dem 3:3-Remis im Heimspiel gegen den FC Bergedorf schon angekündigt – und der Hansa-Landeslgist hält Wort: Der VfL gibt nach FussiFreunde-Informationen am heutigen Abend seiner Mannschaft bekannt, wer ab der kommenden Spielzeit ihr Trainer sein wird. Die Nachfolge von Mitrovic tritt ein alter Bekannter an: Sven Schneppel übernimmt ab dem 1. Juli wieder die Aufgabe als Coach des Vereins vom Binnenfeldredder – allerdings nicht allein. Der 45-Jährige wird gemeinsam mit Elvis Nikolic ein gleichberechtigtes Trainer-Duo bilden. Dies bestätigte Schneppel im Gespräch mit der FussiFreunde-Redaktion.

„Elvis hat mich damals, als er noch nicht Jugendleiter beim VfL war, angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen kann, eine Jugendmannschaft zu trainieren“, erklärt Schneppel, der nach seinem Ausscheiden als Sportlicher Leiter im Herrenbereich einen Schritt zurück machte und seitdem den 2005er-Jahrgang trainiert, während Nikolic im Nachwuchs den 2004er-Jahrgang coacht. „Wir arbeiten seitdem relativ eng zusammen. Ich denke daher, dass das mit uns beiden als gleichberechtigtes Duo gut funktionieren wird“, konstatiert Schneppel, der dem Verein ein Konzept vorgelegt hat. „Das Ganze nennt sich Agenda 2021“, erklärt der 45-Jährige, „und da steht einiges drauf.“

„Die Jugend ist unser Kapital – es gilt, die Jungs zu fördern und zu fordern“

Mato Mitrovic soll den Posten als Sportlicher Leiter übernehmen. Archivfoto: noveski.com

„Die Jugend“, verdeutlicht Schneppel, „muss unser Kapital sein. Die Wege müssen geebnet sein. Es gilt, die Jungs zu fördern und zu fordern. Unser Ziel muss es sein, nachhaltig zu arbeiten.“ Seine Entscheidung, sich nun doch wieder in den Herrenbereich zu bewegen, „hängt unmittelbar mit meiner Aufgabe als Trainer in der Jugend zusammen. Es macht dort Spaß, das ist ein ganz toller Fußball.“ Er habe sich, so Schneppel, „überlegt, was ist, wenn ich die Jungs aus der Hand gebe. Ich habe eine Verantwortung darüber hinaus.“ Daraus resultierte der Gedanke der Agenda 2021: „Das ist ein lebendiges Dokument. Es macht einfach Spaß, mit jungen Spielern zu arbeiten und Talente zu entwickeln. Wir wollen, das Geld nicht die große Rolle einnimmt, sondern die Eigengewächse aus dem eigenen Lager zu binden. Wir müssen eine emotionale Verbindung der Spieler zum Club herstellen. Mit Hau-Ruck-Aktionen hat das selten funktioniert“, so Schneppel.

Auch der Coach selbst sagt von sich: „Ich bin mit Leib und Seele Lohbrügger.“ Entsprechend war es für „Schnepp“ klar, dass er sich einbringen würde, als VfL-Präsident Jens Wechsel ihn in die Überlegungen, wer die Nachfolge von Mitrovic antreten könnte, einbezog. „Elvis kennt zudem Spieler wie Robert Pallasch, Pascal Bäker oder Jonas Holz aus deren Zeit in der Jugend“, so Schneppel, für den der „Schulterschluss zwischen dem Herren- und dem Nachwuchsbereich“ im Mittelpunkt steht. Die Tätigkeit der neuen Coaches in der Jugend soll durch den „Chefposten“ bei der Liga-Truppe nicht beeinträchtigt werden: „Das hängt unmittelbar zusammen. Die Jugend trainiert vorher, dann werden wir die Zeiten so legen, dass wir einfach zuerst mit denen und dann mit der Liga-Mannschaft auf dem Platz stehen.“

„Angedacht ist, dass Mato den Posten als Sportlichen Leiter ausüben soll“

Abseits des Platzes soll das künftige Trainer-Duo von seinem noch amtierenden Vorgänger unterstützt werden. „Angedacht ist, dass Mato den Posten als Sportlichen Leiter ausüben soll. Ganz geklärt ist das aber wegen seiner beruflichen Verpflichtungen noch nicht“, erklärt Schneppel mit Blick auf die Personalie Mitrovic. Der Verbleib des Noch-Coaches dürfte vor allem wichtig sein, um die „Kroaten-Fraktion“ um Anto Zivkovic und Duro Maskaljevic am „Binner“ zu halten. Mitrovic selbst hatte am Samstag im Gespräch mit den FussiFreunden signalisiert, dass er als Sportlicher Leiter für die Zusammenarbeit aller Herrenmannschaften verantwortlich sein solle. „Am Anfang war Stephan Meyer als Ligamanager da, Sven als Sportlicher Leiter. Mit Ismail Polat und danach mit Yusuf Ay hatte ich zwei Co-Trainer. Jetzt sind sie alle verstreut und ich bin alleine übrig“, nannte Mitrovic neben seinen beruflichen Verpflichtungen einen weiteren Grund, sich nach dem Ende der laufenden Saison vom Trainerposten zurückzuziehen und stattdessen im Hintergrund zu arbeiten.

Jan Knötzsch