Landesliga Hansa
Liam und Lou machen Rahlstedt froh!
In der 63. Minute betrat Lou Carstens beim Stand von 1:0 für den RSC den Platz. Keine 120 Sekunden später witterte der Jungspund seine Chance, lauerte auf einen Fauxpas in der Hintermannschaft der Gäste, eroberte den Ball, umkurvte Olivier Sossou sowie einen Verteidiger und schob zum 2:0 ein (65.)! „Das war der Brustlöser“, jubelte sein Trainer Mohet Wadhwa, der in der 60. Minute mit Liam Trierweiler ein weiteres Juwel ins Rennen warf. Der Dank: Der 18-Jährige zog von der rechten Seite nach innen und schloss mit seinem starken linken Fuß ins kurze Eck ab – 3:0 (78.). Mehr geht nicht! „Danach war die Erleichterung groß“, strahlte der Übungsleiter.
"Kosova war klar spielbestimmend"
Die jungen Wilden machten Rahlstedt froh. Und das war auch bitter nötig. Denn: Wadhwa machte keinen Hehl daraus, dass Kosova vor allem „in der ersten Halbzeit klar spielbestimmend“ war, „uns gut im Griff und ein starkes Positionsspiel, woraus wir uns einfach nicht lösen konnten, hatte. Auch im Zentrum haben sie es immer wieder geschafft, für eine Überzahl zu sorgen“, gab er ehrlich zu. Die beste Aktion der Rahlstedter schon nach 240 Sekunden. „Und das war richtig gut heraugespielt“, schwärmte Wadhwa von der Stafette über Florian Rust und Martin-Felix Schröder, der erneut für Rust klatschen ließ. Yannick Hess spielte einen sauberen, flachen und scharfen Diagonalball über 40 Meter zu Joel Osei Szillat, der den Vortrag veredelte (4.)!
Wadhwa lobt Kosova überschwänglich
Doch in der Folge hätten seine Mannen „das Spielglück, was wir uns jetzt wochenlang erarbeitet haben, auf unserer Seite gehabt“, gestand Wadhwa, der in der Pause von seinem Team forderte, „noch aktiver zu sein, noch schneller gegen den Ball zu arbeiten und auch handlungsschneller zu sein, um überhaupt eine Chance zu haben“. Doch es dauerte bis zur Einwechslung der Eigengewächse Carstens und Trierweiler, die mit ihren Treffern das Spiel entschieden. Der Klub kam nur noch zum Ehrentor durch Abdoul-Azim Kondo (84.). „Ein Gegentor, was mir nicht schmeckt, aber was wir in Kauf nehmen müssen. Das hat sich Kosova verdient“, bilanzerte Wadhwa – und sag ein wahres Loblied auf den Gegner.
„Ein riesen Lob an den Klub Kosova! Ich muss ehrlicherweise sagen: Vor der Saison hatte ich Kosova, auch durch den Umbruch im Kader und auf der Trainerposition, als Harakiri-Mannschaft auf dem Schirm. Aber viele meiner Trainerkollegen haben mich schon gewarnt und mir gesagt, dass die einen echt guten Ball spielen und sehr diszipliniert sind. Genau das kann ich nur bestätigen! Gegen den Ball arbeitet die Mannschaft sehr diszipliniert und hat auch mit Ball eine klare Spielidee. Da kann ich wirklich nur sagen, dass das Trainerteam um Bilal Akdag in der kurzen Zeit tolle Arbeit geleistet hat und leistet.“
"Die Vorzeichen waren denkbar schlecht"
Starke Worte vom Rahlstedt-Trainer, dem nach den 90 Minuten auch die Erlerichterung anzumerken war. Denn hinterher verriet er uns, dass „die Vorzeichen denkbar schlecht waren“. Der Grund: Seine beiden etatmäßigen Torhüter Oliver Stein und Patrick Dinter fielen verletzungs- und urlaubsbedingt aus. Deshalb musste mit Phil Kolberg der Keeper aus der Zweiten Herren, „der eigentlich gar keine Spielpraxis hatte und vorher bei uns in der Fünften Herren gespielt hat“, aushelfen. Zu allem Überfluss verschlimmerte sich auch noch die Situation beim in der Vorwoche beim 2:0-Sieg bei Wadhwas Ex-Club ASV Hamburg angeschlagen ins Spiel gegangenen Artur Blum, so dass der Leistungsträger nicht mitwirken konnte. „Dementsprechend war das Spiel mit schlechten Vorzeichen versehen. Aber manchmal setzt ja genau solch eine Situation nochmal Kräfte frei, die man braucht.“ Und genau das war der Fall...