Regionalliga Nord

Kritik an AFC? Forderung nach Saisonabbruch „wenig hilfreich“

05. März 2021, 11:39 Uhr

"Eine Fortsetzung der Saison würde das Elend der meisten Vereine wirtschaftlich nur vergrößern", sagt AFC-Coach Andreas Bergmann. Foto: noveski.com

Mehrfach haben die Verantwortlichen von Altona 93 einen Abbruch der Regionalliga-Saison befürwortet. Zuletzt erst erklärte AFC-Coach Andreas Bergmann im Interview mit „t-online“, dass „eine Fortsetzung der Saison das Elend der meisten Vereine wirtschaftlich nur vergrößern würde“. Weiter sagte der ehemalige Bundesliga-Trainer: „Der Verband muss sich um seine Mitglieder kümmern und dafür sorgen, dass sie wirtschaftlich überleben.“ Ob's auch der Tatsache geschuldet ist, dass der Club von der Adolf-Jäger-Kampfbahn mit lediglich drei Pünktchen nach sieben Spielen am Ende der Tabelle kauert?

Ein Umstand jedenfalls, der bei Jürgen Stebani, Staffelleiter und Vorsitzender des NFV-Spielausschusses, offenbar nicht sonderlich gut ankommt. Aus den diversen Gesprächen der vergangenen Wochen Stebani: Die überwiegende Mehrheit der Vereine möchte so schnell wie möglich auf dem Platz zurückkehren, heißt es auf der Homepage des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Insofern halte er es auch für „wenig hilfreich“, wenn bereits in diesen Tagen ein Saisonabbruch gefordert wird. Der Staffelleiter vermutet auf „nordfv.de“ vielmehr persönliche Interessen als maßgeblich für allzu vorschnelle Diskussion: „Die Korrelation von Tabellenplatz und Haltung ist verblüffend.“

Stebani will sportliches Ende

Aufgrund der Aufteilung der Regionalliga Nord in zwei Staffeln sei man flexibel und könne auf die Entwicklung der kommenden Wochen reagieren, hieß es noch vor der Bund-Länder-Konferenz am vergangenen Mittwoch. „Wir halten uns an den Plan“, sagt Stebani. Während der NFV noch immer folgendes Szenario für die derzeit wahrscheinlichste Variante hält: „Beendigung der Qualifikation mit Hin- und Rückrunde und Verzicht auf eine abschließende Auf- und Abstiegsrunde.“ Voraussetzung, „dass sich die Verfügungslage in den kommenden Wochen entscheidend verändert, die politischen Vorgaben einen Spielbetrieb also überhaupt möglich machen“. Zumindest hat die Bund-Länder-Konferenz eine Perspektive und Öffnungsstrategie für den Amateursport – und damit auch für den Fußball – zum Tragen gebracht.

"Mit jeder Woche ohne Spiel und Training wird es natürlich schwieriger"

Mittlerweile gelten auch die „eigentlich fixen Termine nach dem Saisonende ebenfalls als variabel. Vor allem das Aufstiegsspiel in die 3. Liga – der Vertreter des Nordens trifft auf den Teilnehmer aus der Regionalliga Bayern – soll den Verhältnissen angepasst werden“, erklärt der NFV. „Da wollen wir mit Bayern eine Lösung finden“, kündigt Stebani derweil auf der Verbandsseite an. Die gemeinsame Suche nach Auswegen aus der schwierigen Zeit gelte auch für die Zusammenarbeit innerhalb der Regionalliga Nord, so der Verband. „Es ist nach wie vor wichtig, dass wir mit den Vereinen reden und uns auf ein Vorgehen verständigen“, betont der Staffelleiter. Dabei ist Stebani schon klar, dass die Zeit nicht unbegrenzt vorhanden und schon gar nicht auf Seiten der Verantwortlichen ist: „Mit jeder Woche ohne Spiel und Training wird es natürlich schwieriger“, gesteht er abschließend.