„Kosova hat die Situation im Winter unterschätzt und nicht richtig reagiert!“

Nächste Station Rahlstedt: Lukasz Sosnowski spricht über seinen Abgang von Kosova

18. Juni 2018, 12:41 Uhr

Lukasz Sosnowski verlässt den Klub Kosova nach einer enttäuschenden Saison: „Es wurden viele Fehler gemacht!“ Foto: Mathias Merk

Nachdem es beim Klub Kosova in der ersten Saisonhälfte noch recht ordentlich lief, war beim Oberliga-Absteiger nach der Winterpause komplett der Wurm drin. Im Jahr 2018 fuhr die Mannschaft, die mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet war, neben mageren zwei Siegen und einem Unentschieden desaströse acht Niederlagen ein, blieb dabei sechsmal torlos und ging beispielsweise gegen Buxtehude (0:6) und Ohe (0:5) völlig unter. So wurde man fast noch in die Bezirksliga durchgereicht, fand sich am Ende nur sechs Punkte über dem Strich wieder. Lukasz Sosnowski stand in der abgelaufenen Saison in 28 Spielen für den Klub Kosova auf dem Platz – nun verlässt er den Verein in Richtung Rahlstedter SC. Im Gespräch mit der FussiFreunde-Redaktion erklärt er, was zur Kosova-Misere geführt hat.

„Fußball wird nicht nur mit dem Fuß gespielt, sondern hat auch ganz viel mit dem Kopf zu tun. Es ist organisatorisch und qualitativ viel schief gelaufen. Man muss sagen, dass bei Kosova zuletzt ganz viele Fehler gemacht wurden, die dazu geführt haben, dass die Mannschaft nicht erfolgreich war“, so Sosnowski, der bei Kosova zum Saisonende Kritik einstecken musste – seiner Ansicht nach lagen die Fehler jedoch beim Verein: „Mir wird als Spieler nachgesagt, dass ich die Leistung nicht bringe. Aber der Verein hat Fehler gemacht, für die die Spieler keine Verantwortung tragen!“

Diese Fehler erläutert Sosnowski: „Die besten Spieler sind im Winter aus unterschiedlichen Gründen gegangen, vielleicht haben auch finanzielle Aspekte eine Rolle gespielt. Wir hatten dann einen zu kleinen Kader. Im Training konnten wir kein Abschlussspiel mehr machen, weil wir nur einen Torwart hatten. Ich denke, dass der Verein die Situation im Winter unterschätzt und nicht richtig reagiert hat. In der Hinrunde hatten wir noch einen guten Kader, und da hat es noch Spaß gemacht, für Kosova Fußball zu spielen. Aber nach den Abgängen hat der Verein Spieler geholt, die vorher noch nicht in der Landesliga gespielt hatten und auf dem Niveau nicht mithalten konnten. Das kann nicht funktionieren! Die Folge war, dass wir fast abgestiegen sind! Es ist Unzufriedenheit in der Mannschaft entstanden.“

„Kosova hat Fehler gemacht, für die die Spieler keine Verantwortung tragen!“

Bei Rahlstedt möchte Sosnowski (hier im Lohbrügge-Trikot) wieder durchstarten. Foto: noveski.com

Während der frustrierenden letzten Halbserie bei Kosova dachte Sosnowski schon daran, die Fußballschuhe im Sommer an den Nagel zu hängen: „Ich habe gegen März die Entscheidung getroffen, Kosova zu verlassen. Im Amateurfußball steht über allem der Spaß, und ich musste mich irgendwann zum Training wirklich hin quälen. Da wollte ich schon ganz aufhören!“

Doch nun will Mittelfeldmann Sosnowski in Rahlstedt einen neuen Anlauf nehmen: „Ich bin jetzt nochmal heiß! Rahlstedt ist ein großer Verein mit einer guten Jugendarbeit und die Mentalität stimmt. Zudem wohne ich in der Nähe und kann zu Fuß zum Training gehen. In den Spielen, die ich mit Kosova gegen Rahlstedt gemacht habe, hat mich das Auftreten des Teams überzeugt. Als dann der Kontakt zustande gekommen ist, konnte ich es mir gleich vorstellen, für Rahlstedt zu spielen. Auch in den Gesprächen hat es gepasst.“

Das Projekt beim RSC reizt Sosnowski: „Bei Rahlstedt sind sehr viele junge Spieler. Ich übernehme immer Verantwortung für die Mannschaft und bin bei jedem Verein, bei dem ich spiele, Führungsspieler! Ich weiß, dass ich dafür meine Leistung bringen muss. Ich gehe immer voran und sage ehrlich, was ich denke. Rahlstedt hat eine tolle Anlage und der Trainer (Reza Khosravinejad, der Ende der vergangenen Saison vom A-Jugend- zum Liga-Trainer aufstieg, Anm. d. Red.) ist sehr ehrgeizig und holt alles aus der Mannschaft heraus. Man muss gucken, wie die Mannschaft sich zusammenfindet und wie der Saisonstart verläuft. Wenn die Puzzleteile zusammenpassen, werden wir nicht absteigen. Alles weitere kommt obendrauf. Ich persönlich möchte gesund bleiben und wieder Spaß am Fußball haben!“

Autor: Josa Schnell