Landesliga

Knapp gewonnen, zwei „Leader“ verloren: NTSV-U23 bezahlt Testsieg teuer

Bramfeld unterliegt mit dem letzten Aufgebot

23. Februar 2019, 18:32 Uhr

Artur Krüger holte den Elfmeter raus und verwandelte diesen auch höchstselbst zum 1:0-Sieg seiner Niendorf-Reserve beim Bramfelder SV. Foto: Bode

Die Devise war auf beiden Seiten klar: Sowohl beim Bramfelder SV als auch beim Niendorfer TSV II stand eine sichere Defensive im Fokus. „Wir haben in den bisherigen Vorbereitungsspielen ein bisschen arg viele Gegentore gekriegt“, konstatierte Matthias Jobmann, Trainer des Niendorfer TSV II. Deshalb habe man sich vorgenommen, „gegen einen guten Gegner aus der Parallel-Staffel kein Gegentor zu bekommen“, wie er anschließend verriet, um festzustellen: „Das ist uns gelungen.“ Während Carsten Henning, der zusammen mit Mirko Schulz das Trainer-Gespann beim Hansa-Zweiten bildet, zu Protokoll gab: „Nach vorne hatten wir nicht den Mut und den Zug drin. Dafür haben wir es defensiv gut gemacht, weil wir in den letzten Spielen ziemlich viele Gegentore kassiert haben.“

Am Ende trug die U23 der „Sachsenwegler“ zwar einen Achtungserfolg davon, bezahlte diesen aber teuer. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzte sich zunächst Abwehrchef Colin Blumauer am Knöchel, dann erwischte es einige Zeit später auch noch Moritz Niemann. Der „Denker und Lenker“ im Spiel der Niendorfer entledigte sich wutentbrannt seiner Kapitänsbinde, humpelte vom Platz und ließ sich auf der Bank sofort seinen Knöchel tapen. Doch auch ohne das Duo trug der Hammonia-Dritte einen knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg an der Ellernreihe davon. Das goldene Tor des Tages ließ bis zur 72. Minute auf sich warten, als es nach einem vermeintlichen Foulspiel von Sebastian Szega an Artur Krüger einen Strafstoß für die Gäste gab. Der Gefoulte verwandelte diesen höchstselbst und gab Sascha Kleinschmidt das Nachsehen. „Ich denke, dass wir insgesamt auch spielerisch das bessere Team waren. Von daher kann man zufrieden sein“, lautete Jobmanns Fazit.

„Die letzten Wochen sind nicht so gelaufen, wie wir uns das vorstellen“

Foto: Kormanjos

Währenddessen war man aber auch beim Gegner „mit dem Spiel nicht unzufrieden“, wie Schulz meinte. „Aufgrund der Personaldecke haben wir heute mal ein bisschen was anderes gespielt, als sonst“, erklärte er – und sprach damit auf die Ausfälle von Lennard Bahn, Kevin Mellmann, Marcel Perz, Justin Sadownik und Milos Ljubisavljevic an. Mit Nicholas Ntiri hatte der BSV nur eine Wechseloption auf der Bank. „Wir haben momentan immer wieder angeschlagene, verletzte oder auch kranke Spieler. Die letzten Wochen sind nicht so gelaufen, wie wir uns das vorstellen“, so Henning. Dennoch sei die Hoffnung groß, dass zum Liga-Start am kommenden Freitag gegen den SVNA der eine oder andere Spieler zurückkehrt.

„Es fehlte die Zielstrebigkeit oder der letzte Luckypunch“

Insbesondere in der Offensive drückte ein wenig der Schuh. „Bis auf die ersten 25 Minuten war das ordentlich. Die zweite Halbzeit war defensiv gut, nach vorne hat ein bisschen die Durchschlagskraft gefehlt“, befand Schulz – und begründete dies damit, dass „in gewissen Situationen auch mal die individuelle Klasse gefragt ist. Die haben wir in der einen oder anderen Situation vermissen lassen oder einfach falsche Entscheidungen getroffen. Aber daran werden wir arbeiten.“ Insgesamt habe er „einen Test auf Augenhöhe gegen einen guten Gegner, der jung, willig und laufstark ist“, gesehen. In dieselbe Kerbe sprang sein Pendant, Carsten Henning: „Das war ein Gegner, der Fußball spielen konnte – und das auch gut gemacht hat. Es waren auf beiden Seiten wenige Torraumszenen zu beobachten. Wenn die Möglichkeit mal da war, fehlte die Zielstrebigkeit oder der letzte Luckypunch im Abschluss.“ Nichtsdestotrotz: „Wir können mit dem Testspiel, so wie wir gespielt haben, eigentlich zufrieden sein und hoffen jetzt, dass sich die Personalsituation in der nächsten Woche ein bisschen entspannt.“

Autor: Dennis Kormanjos