Oberliga

Kepceoglu verlässt Meiendorf – Neue „Herausforderung“ in Sicht?

15. Februar 2021, 18:03 Uhr

Mert Kepceoglu verlässt den Meiendorfer SV im Sommer. Foto: noveski.com

Er kam, als der Verein – zumindest was die Liga-Mannschaft betrifft – am Boden lag. Mit gerade einmal 22 Jahren wurde Mert Kepceoglu nach einem neuerlichen Kreuzbandriss zum neuen Sportlichen Leiter beim Meiendorfer SV ernannt. Eine verantwortungsvolle Position für eine Person in diesem jungen Alter – zumal Kepceoglu gleich Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Das Trainer- und Funktionsteam hatte sich nach Unstimmigkeiten mit Präsident Jens Malcharczik verabschiedet, auch die Mannschaft brach nach und nach auseinander.

Doch Kepceoglu hatte Lösungen parat, installierte zunächst „General“ Can Ersen als Interimstrainer und holte dann vor dieser Saison Gökhan Acar als neuen Chef- sowie Peter Iwosa als Co-Trainer. Mehr noch. Der inzwischen 24-Jährige stellte mit dem neuen Team ums Team eine Mannschaft zusammen, die in der Oberliga bestehen sollte. Aktuell findet man sich „in einer extrem schwierigen Situation“ wieder, die aber längst nicht nur die Mannen von der B75 betreffen würde, wie Kepceoglu betont. Nichtsdestotrotz sorgt die Phase auch dafür, sich Gedanken über die (sportliche) Zukunft zu machen. Gedanken, die bei Kepceoglu dahingehend abgeschlossen sind, dass er für sich den Entschluss gefasst hat, den Meiendorfer SV im Sommer zu verlassen. Aber: „Wir gehen komplett im Guten auseinander“, bestreitet er umgehend Gerüchte über Differenzen. Stattdessen erklärt er: „Es gab weder Streitigkeiten noch offene Zahlungen oder sonst irgendetwas.“

"Möchte eine neue Herausforderung annehmen"

Ausgerechnet gegen den TuS Osdorf feierte Kepceoglu (re.) mit dem MSV den bis dato einzigen Sieg. Foto: noveski.com

Vielmehr hatte der Verein vor, die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Mittelfeldregisseur zu verlängern. „Man hat mir einen neuen Vertrag auf den Tisch gelegt. Jedoch habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass ich nicht weitermachen möchte“, und das „aus dem einfachen Grund, dass ich eine neue Herausforderung annehmen und haben möchte“. Es habe bereits diverse Anfragen gegeben, verrät Kepceoglu, der sich auch „alles anhören“ will. „Dann werde ich die Entscheidung treffen, die für mich am Sinnvollsten ist.“ Unseren Informationen zu Folge ist der TuS Osdorf ein heißer Kandidat auf Kepceoglus Dienste. Am Blomkamp könnte er „Erfolgs-Manager“ Cemil Yavas unter die Arme greifen, von dessen Erfahrung profitieren und selbst den nächsten Schritt in einem ruhigen Umfeld machen.

"Hätte ich mich nicht wertgeschätzt gefühlt, hätte ich früher hingeschmissen"

Dass ihm an der B75 die Wertschätzung für seine Arbeit gefehlt habe, verneint Kepceoglu indes auf Nachfrage vehement: „Wenn ich mich nicht wertgeschätzt gefühlt hätte, dann hätte ich ja schon früher hingeschmissen. Ich kann gar nichts Schlechtes sagen.“ Die Zusammenarbeit sei stets konstruktiv und positiv gewesen. „Gerade von Seiten der Spieler und des Trainerteams, mit denen man täglich zu tun hat, habe ich die Wertschätzung gespürt.“ Und so wird der einstige Oberliga-Spieler, der nun – und das in sehr jungen Jahren – die Karriere danach eingeleitet hat, auch bis zu seinem Vertragsende am 30.06. alles für den MSV geben. Das Trainerteam habe noch laufende Verträge für die kommende Saison. Auch mit den Spielern würde er Gespräche führen, so Kepceoglu.

"Meine oberste Priorität ist die Arbeit"

Die B75 verlasse er im Guten, erzählt uns Kepceoglu (re., braune Jacke). Foto: noveski.com

Fakt ist, dass Mert Kepceoglu nach seinem wiederholten Kreuzbandriss Ende August 2019 nun erstmal die Karriere nach der Karriere forciert – trotz seiner gerade mal 24 Jahre. Auch wenn er gesteht: „Es juckt auf jeden Fall noch.“ Aber: „Ich setze mir Prioritäten – und meine oberste Priorität hat die Arbeit. Da möchte ich erstmal voll den Fokus drauf setzen.“ Und dann eben auch auf die neue Tätigkeit abseits des Rasens. Was in der Zukunft passiert, könne er aktuell jedoch „schwer sagen“. Eventuell kommt es in zwei, drei Jahren doch nochmal zum Comeback des Spielers Mert Kepceoglu...