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Jubel dank Jordan - auch Jansen trifft: HSV III kann sich „nur noch selbst stoppen“!

Nach Tor-Gala in Niendorf: „Rothosen“ auf dem Weg zum Titel

12. April 2019, 23:26 Uhr

Den Meister-Mixer angeschmissen? Dominik Jordan (mi.) zelebriert seine vier Torbeteiligungen mit Edward Pfister (li.) und Marco Schröder. Foto: Küch

Die Fans sangen bereits lautstark von der „Oberliga“ – und auch wenn die Spieler und das Trainerteam des Hamburger SV III das magische Wort noch nicht in den Mund nehmen wollten, so entgegnete Marcus Rabenhorst nach dem 5:2-Sieg beim Tabellenvierten (alle Highlights im LIVE-Ticker) auf die Frage, wer oder was die „Rothosen“ auf dem Weg zurück ins Hamburger Oberhaus noch aufhalten kann, zumindest vielsagend: „Wir können uns nur noch selbst stoppen!“ Bei acht Punkten Vorsprung und noch fünf ausstehenden Spielen – Paloma kann und muss am Sonntag bei Nikola Tesla zwingend nachziehen – ist dem Coach der Norderstedter, der zusammen mit Ex-Profi Christian Rahn ein Gespann bildet, kaum zu widersprechen.

Schon früh nutzte Jordan (2. v. re.) einen kapitalen Bock von NTSV II-Keeper Lustermann. Foto: Küch

Apropos Ex-Profi: Während Rahn zu seiner aktiven Zeit fünf Nationalmannschafts-Einsätze verbuchen konnte, trug Marcell Jansen den Adler ganze 45 Mal auf der Brust und erzielte sogar drei Tore. Nun ist das Duo bei der Dritten Mannschaft des HSV vereint – Rahn als Trainer, Jansen als Spieler. Und das immer noch mit durchschlagendem Erfolg! Als HSV-Präsident Jansen in der 71. Spielminute das grüne Kunst-Geläuf am Sachsenweg betrat, hatte jedoch ein anderer Akteur bereits für eine deutliche Führung des Spitzenreiters gesorgt: Dominik Jordan. Der „Flügelflitzer“, der ebenfalls schon höherklassig, wenn auch „nur“ in der Regionalliga, sein Glück versuchte, traf zweimal selbst (6., 45., FE) und war mit zwei ruhenden Bällen an den zu Jansens Einwechslung beiden anderen gefallenen Toren von Torben Wacker (10.) und Michael Ulbricht (54.) direkt beteiligt.

„Die Jungs haben unseren Plan grandios umgesetzt“

Dominik Jordan (mi.) war von den Hausherren kaum in den Griff zu kriegen. Foto: Küch

Vor allem der Blitzstart und die 2:0-Führung nach zehn Minuten schockte den hoch motivierten Kontrahenten, der dem HSV III noch einmal gehörig in die Meister-Suppe spucken wollte. „Niendorf ist das beste Heimteam. Dementsprechend haben wir uns intensiv auf das Spiel vorbereitet“, erklärte Rabenhorst anschließend – und befand weiter, dass seine Mannen von der ersten Minute an „einfach bereit waren – sowohl defensiv als auch offensiv. Wir haben uns von vornherein vorgenommen, unser Spiel durchzuziehen – egal was Niendorf macht. Ob sie nun mit Dreier- oder Viererkette oder mit Spielern aus der Ersten spielen – das war uns alles völlig egal. Die Jungs haben unseren Plan grandios umgesetzt.“ Selbst in den Phasen, als „Niendorf mal gekommen ist und gepresst hat, haben wir das Pressing phasenweise richtig gut aufgelöst. Wenn‘s eine Kilometerstatistik geben würde, dann würde man sehen, dass wir auch deutlich mehr gelaufen sind. Und das war heute mit ein Schlüssel zum Erfolg“, so „Rabe“, der trotz der vielen lobenden Worte auch ein Haar in der Suppe fand: „Die zwei Gegentore ärgern mich total, weil sie komplett vermeidbar waren.“ Aber: „Wenn einer vor dem Spiel gesagt hätte, wir gewinnen hier 5:2, dann hätten wir das auf jeden Fall angenommen.“

„Die Jungs haben sich dieses Highlight verdient“

Auch Marcell Jansen (re.) durfte sich am Ende noch in die Torschützenliste eintragen. Foto: Küch

Am Ende konnte auch der eingewechselte Marcell Jansen noch seinen Teil zum Erfolg beitragen. Nachdem der langjährige Bundesliga-Star drei dicke Chancen vergab, besorgte er fünf Minuten vor Ultimo – nach sehr uneigennützigem Querpass von Christopher Rieder – das zwischenzeitliche 5:1 zugunsten der Gäste. Tevin Tafese, der nach einem von Tino Dehmelt abgewehrten Apau-Schuss zur Stelle war (80.), und Moritz Niemann, der einen Freistoß vom rechten Strafraumeck direkt verwandelte (90. +1), sorgten letztlich nur für Niendorfer Ergebniskosmetik. Obwohl Übungsleiter Matthias Jobmann hinterher konstatierte: „Den Start haben wir verpennt, danach aber eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Nur leider konnten wir unsere Chancen nicht verwerten, stattdessen waren die einfach gnadenlos effektiv. Ich finde nicht, dass wir um die Deutlichkeit des Ergebnisses schlechter waren.“ Und das mit den „eigenen Jungs“ und ohne große Unterstützung aus der Liga-Mannschaft: „Unsere Jungs haben unser Vertrauen. Das war nochmal ein Highlight-Spiel in dieser Saison – und warum sollen wir unseren Jungs dieses Highlight nehmen?! Die haben sich das verdient und uns da hingeführt, dass es überhaupt zu diesem Highlight gekommen ist“, begründete Jobmann. Während auf der anderen Seite bereits der nächste große Schritt zu Meisterschaft und Oberliga-Rückkehr gefeiert wurde…

Autor: Dennis Kormanjos

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