Am Montag trennten sich die Wege zwischen Concordia Hamburg und Chefcoach Stefan Gehrke vorzeitig. Foto: Bode

Der Kontakt zu Gehrke ist unseren Informationen nach über Marcell Jansen, mit dem der 50-jährige UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber beruflich verbandelt ist, zustande gekommen. „Wir haben uns zusammengesetzt und der Austausch war auf Anhieb super“, so Ulbricht, dessen „gewissen Vorstellungen“ Gehrke vollauf entspricht. „Mit der neuen Konstellation bin ich guter Hoffnung, dass wir etwas Vernünftiges auf die Beine stellen und nächste Saison wieder eine starke Truppe beisammenhaben werden.“

Nachgefragt bei Gehrke, erklärt uns dieser: „Marcell (Jansen, Anm. d. Red.) wusste, dass ich bei Cordi vor einigen Wochen bereits mündlich zugesagt habe – allerdings unter gänzlich anderen Bedingungen. Ich habe geredet, gemacht und getan. Aber wochenlang ist nichts passiert“, spricht er unter anderem auf die Gespräche im Hintergrund in Bezug auf den Kader für die kommende Saison sowie auf ein neues Konzept bei Cordi, das unseren Informationen zu Folge über 50 Prozent weniger Budget beinhaltet, an. Allerdings betont Gehrke auch, dass Präsident Matthias Seidel „ein ganz feiner Typ“ sei.

"Du musst nicht auf Krampf Oberliga machen"

Beim vermeintlichen Oberliga-Absteiger hat Gehrke einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Foto: noveski.com

Nachdem Jansen von den Gerüchten gehört habe, dass Gehrke beim aktuellen Oberliga-Kontrahenten unzufrieden sei, habe man sich zusammengesetzt und ausgetauscht. „Beim HSV III haben der Sportliche Leiter, der Co-Trainer und ich den Hut auf, im Rahmen des Etats eine Mannschaft zusammenzustellen.“ Eben jener Aspekt, der bei Cordi im Zusammenspiel mit Maik Tarnaske letztendlich zum Bruch geführt hat.

„Marcell hat sich sehr bemüht und wirklich Vollgas gegeben. Auch ‚Micha‘ war sehr umtriebig und verlässlich, so dass ich mir gesagt habe: ‚Du musst nicht auf Krampf Oberliga machen.‘ Letztlich ist es Marcell Jansen und Michael Ulbricht geschuldet, dass ich sage, ich habe voll Bock darauf, mit Überzeugung und Spaß die neue Aufgabe anzugehen, anstatt sich mit Krampf in der Oberliga zu ärgern“, ist Gehrke bewusst, dass der Weg mit großer Wahrscheinlichkeit in die Landesliga führt.

Bleibt Wacker trotzdem an Bord?

Noch offen ist die Personalie Torben Wacker. Bleibt der bisherige Cheftrainer der Rothosen auch in anderer Konstellation an Bord? Foto: KBS-Picture.de

Was die künftige Konstellation mit einem Co-Trainer angeht, hätte nicht nur Gehrke den bisherigen Chefcoach Torben Wacker gerne weiterhin mit im Boot. „Ich habe ‚Wacki‘ in den Spielen sehr schätzen gelernt und finde ihn von der Art her super. Meine favorisierte Lösung wäre, ihn als spielenden Co-Trainer dabei zu haben. Er ist ein sehr verdienter Spieler im Verein und könnte der verlängerte Arm auf dem Platz werden, der gleichzeitig in sämtliche Prozesse und Entscheidungen zu 100 Prozent miteingebunden wäre.“ Auch Ulbricht macht keinen Hehl daraus, dass man mit Wacker weitermachen möchte: „Wir sind da noch am Sprechen und Klären, in welcher Konstellation. Denn da gibt es mehrere Optionen. Es ist noch komplett offen.“

Wacker selbst entgegnete am Sonntag nach dem 2:5 in Buchholz: „Wie es weitergeht, das werden wir sehen. Ich habe Bock, das bis zum Ende durchzuziehen. Und dann gibt es wahrscheinlich einen Neuanfang in der Landesliga.“ Ob mit oder ohne ihn – das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen. Fakt ist nur, dass Stefan Gehrke der neue Mann auf der Kommandobrücke der HSV-Dritten sein wird.