Oberliga 02
Jansen-Tor bei Bauer-Comeback – aber Tornesch fertigt den HSV III ab!
Lennart Dora (Mi.) bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich für seine Unionen. Foto: KBS-Picture.de
Nach 45 Minuten hätte der Drops schon gelutscht sein können. Selbst Tornesch-Trainer Thorben Reibe musste eingestehen: „In der ersten Halbzeit war der HSV klar besser, hätte 3:1 oder 4:1 führen können oder gar müssen. Da hatten wir ein bisschen Glück und einen guten Keeper im Tor“, sprach Reibe auf seinen Schlussmann Norman Baese an, der unter anderem im Eins-gegen-Eins mit Yannis Büge zum Retter avancierte. Nicht nur das. Nach der Führung für seine Unioner durch Tim Moritz (17.) spielten eigentlich nur noch die Rothosen und hatten postwendend die Chance zur Antwort, als Marcell Jansen im gegnerischen Sechzehner zu Fall kam. Doch Dominik Jordan beförderte den fälligen Elfmeter an den Pfosten (19.)! Es passte zur augenblicklichen Situation der Rabenhorst/Rahn-Rackerer, dass Jordan zwar den Nachschuss im Eckigen unterbrachte, dem Treffer aber die Anerkennung verwehrt wurde.
Rothosen drehen Spiel - Reibe: "Matchplan war auf zweite Halbzeit ausgerichtet"
Nichtsdestotrotz: Der HSV III blieb m Drücker, zeigte sich zunächst unbeeindruckt und drehte das Ergebnis auf den Kopf. Sepehr Nikroo (29.) und Jansen sorgten für eine 2:1-Pausenführung der Gäste. So weit, so gut. Zumindest bis zu jenem Zeitpunkt. Denn nach Wiederanpfiff fiel der HSV III komplett in sich zusammen! Reibe: „Unser Matchplan war heute tatsächlich auf die zweite Halbzeit ausgerichtet“, verriet er im Nachgang. „Das ging auch so auf.“ Und weiter: „In der zweiten Halbzeit haben wir dann endlich diesen Vollgas-Fußball gespielt, der uns auszeichnet und den wir auch spielen wollen. Wir haben richtig gut nach vorne gespielt, uns Torchancen erarbeitet und verdient den Ausgleich gemacht.“
Bauer feiert Comeback, HSV III "gibt sich auf"
Das 2:2 durch Lennart Dora (52.) war aber erst der Anfang. In der Schlussphase zollte die HSV-Dritte auch der dünnen Personaldecke Tribut. Beispiel: Nach einer halben Stunde musste Levin Erik die Segel streichen und wurde vom ebenfalls angeschlagene Manuel Brendel ersetzt. Und da man keine einsatzfähigen Leute mehr auf der Bank hatte, kam es elf Minuten vor Schluss sogar zum Comeback von Liga-Manager Jendrik Bauer! Dieser konnte das Unheil aber auch nicht mehr abwenden.
Per Doppelschlag sorgten Björn Dohrn (76.) und Fabian Knottnerus (77.) noch vor Bauers Einwechslung für eine Zwei-Tore-Führung. „Spätestens mit dem 4:2 hat sich der Gegner aufgegeben und hatte keine Körperspannung mehr drin. So konnten wir das fünfte und das sechste Tor nachlegen“, machten Christian Kulicke (83.) und abermals Dohrn (90.) das halbe Dutzend voll. „Heute hatten wir das Spielglück, was uns so häufig gefehlt hat, auf unserer Seite“, befand Reibe – und führte erklärend aus: „Ich glaube, dass wir in vielen Spielen gleichwertig waren, ohne das Spielglück zu haben. Heute war es andersherum. Wir waren gleichwertig, hatten aber das Spielglück. Das hat Bock gebracht – ein geiler Jahresabschluss!“
"Diese Mannschaft ist der Wahnsinn"
Jubelnde Unioner nach dem halben Dutzend und dem Schützenfest gegen den HSV III. Foto: KBS-Picture.de
Dementsprechend ließ man den Abend feucht-fröhlich ausklingen. Und auch die Sponsoren, die in Tornesch nicht mit Scheinen, sondern in diesem speziellen Fall mit einem Sponsoring von 500 Litern Bier pro Saison „investieren“, waren hellauf begeistert – obwohl Tornesch nach wie vor Schlusslicht der Oberliga-Staffel 2 ist: „Das war eine top Leistung! Wie man sich immer wieder hochzieht – diese Mannschaft ist der Wahnsinn!“