Und wie wäre es wohl um das Gemüt des teils zu hektisch am Ball agierenden TSV bestellt gewesen, wenn Torsteher Jerome Altenrath Thomas Jagers Freistoß nicht formschön aus der Luft gefischt hätte (33.)? Stattdessen lebte das Match weiter vom engen Spielstand und den sich fortan zuspitzenden Privatduellen, die vor allem im zweiten Abschnitt physisch und emotional an Fahrt aufnahmen. Wirklich einfacher machten es teils kindisch ausgetragene Meinungsverschiedenheiten einzelner Akteure dem kurzfristig für den abgesetzten Sven Trumpf eingesprungenem Schiedsrichter nicht.

Fast in französischer WM-Manier wussten die Gelb-Blauen unterdessen nicht nur zu verteidigen, sondern dabei auch an der Uhr zu drehen, wodurch die Gäste zu selten einmal so klar vors Tor kamen wie bei Parsa Manuchehrs von Sebastian Scheewe fallen gelassenen Distanzschuss, dessen Nachschuss Niko Wirszints kläglich aus kürzester Entfernung vorbei setzte (71.). Dass auch noch Wirsints´ Erzrivale auf dem Platz, André Arglebe das entscheidende 3:1 mit einem langen Freistoß einleitete, passte da nur allzu gut ins Bild. Per Kopf hatte der ebenfalls diskussionsfreudige Stephan Schulz die Kugel per Kopf auf Flavio Ferreira Neves weitergeleitet, sodass dieser aus spitzem Winkel seinen Doppelpack schnürte (83.).

Auch ein letztes Anrennen des Vorjahres-Elften der Staffel 4 sollte am erkämpften und zum Schluss ermauerten 3:1-Auftaktsieg BUs nichts mehr ändern. Nach dem verpatzten Saisonbeginn der Vorsaison (drei Niederlagen) noch als fünfte Herren, ein ungewohnt gutes Gefühl für Sebastian Kaltofen und Co. Ob es ein Außenseiter-Erfolg im Pokal gegen den HSV IV am kommenden Dienstag dieses gute Gefühl noch weiter verstärken kann?