Buxtehude

„In die Oberliga würde ich gerne nochmal – aber nur mit dem BSV!“

Buxtehudes Salim Aichaoui im Interview

09. Januar 2019, 10:30 Uhr

Mit Tilman Patsalis und Kepper Sousa da Silva zählst du zu den ältesten Spielern im Team. Beflügelt einen der ansonsten junge Kader nochmal?

Aichaoui: Gott sei Dank kommt mit Fadi Hamze jetzt im Winter noch ein Spieler zurück, der ein Jahr älter als ich ist (lacht). Tilman ist so gut wie nie da, den sieht man nur selten, weil es es zeitlich nicht mehr so schafft. Man ist immer so alt, wie man sich fühlt. Und ich fühle mich nicht, als ob ich 32 Jahre alt bin. Und wenn ich mir dann Kepper angucke: Der hat einen Körper wie ein 25-Jähriger, schießt immer noch geile Freistöße und ist aus meiner Sicht der beste Kopfballspieler der Liga.   

Du bist flexibel einsetzbar. Wo siehst du dich am liebsten: Im Mittelfeld oder als Stürmer?

Aichaoui: Mittlerweile weiß ich selbst nicht mehr genau, auf welcher Position ich zuhause bin. Das ist ein bisschen chaotisch. Es ist schwer, den Überblick zu behalten, wo ich schon überall gespielt habe (lacht). Aber ich muss sagen: Am liebsten komme ich über die Zehner-Position. Ich bin einfach nicht der Typ, der mit dem Rücken zum Tor den Ball festmacht.

Seit dieser Saison ist nach langen Jahren unter der Ägide von René Klawon und einem Zwischenspiel von Sven Timmermann nun „Momo“ Tan Trainer des BSV. Was zeichnet ihn aus?

Bereits frühzeitig hat Salim Aichaoui (vo.) seinen Vertrag beim BSV um eine weitere Saison verlängert. Foto: Bode

Aichaoui: Er ist sehr akribisch. Zudem ist „Momo“ menschlich spitze. Wenn du Hilfe brauchst oder wenn es dir nicht gut geht, dann kannst du ihn immer anrufen. Bei Klawon ist es so: René ist eigentlich der Buxtehuder SV. Er ist der Denker und Lenker. Egal, was du brauchst: Er liest dir die Wünsche von den Augen ab. Wen man aber nicht vergessen darf, ist Peter Lemke, der als Co-Trainer auch richtig gute Arbeit macht.

Du hast dich frühzeitig entschlossen, deinen Vertrag um eine weitere Saison zu verlängern. Warum?

Aichaoui: Die Gegebenheiten sind einfach toll. Ich arbeite mit unserem Abwehrspieler Ahmed Mhamdi zusammen bei einem unserer Sponsoren, der BSV-Fan ist. Wir können, wenn es um Fußball geht, auch früher gehen. Es passt einfach alles. Auch das Team ums Team. Zudem wohne ich hier, bin glücklich verheiratet und habe mit meiner Frau eine kleine Tochter. Und ich trainiere inzwischen eine U16-Jugendmannschaft beim BSV.

Gab es keine anderen Angebote oder guckt man mit 32 Jahren nicht mehr Richtung Oberliga?

Aichaoui: In die Oberliga würde ich gerne nochmal – aber nur mit dem BSV! Es gab den einen oder unterklassigen Verein, der Kontakt aufgenommen hat, aber in Buxtehude passt es wie gesagt einfach. Die Wege sind kurz, ich bin einfach auch pünktlich zu Hause und kann abends auch mal meine kleine Tochter ins Bett bringen.

Interview: Jan Knötzsch