In 23 Sekunden entschieden, in 17 Sekunden analysiert - und der Wurm ist gebändigt!

Cordi wenig gefordert, Bambur beendet Torflaute - Großkopf hält sich kurz

04. Oktober 2018, 00:15 Uhr

Benjamin Bambur (re.) beendete seine „Torflaute“ gegen seinen „Lieblingsgegner“ mit einem Doppelpack. Archivfoto: Heiden

„Aus dem Pokal ausgeschieden – völlig zurecht. Am Anfang einmal Tiefschlaf – 0:1. Glücklich so in die Halbzeit gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel ein bisschen mehr in deren Hälfte verlagert. Dann kam das 0:2 – danach war das Ding durch. Hochverdiente Niederlage, abhaken, wir konzentrieren uns auf die Punktspielrunde, die ist wichtiger für uns. Danke.“ In handgestoppten 17 Sekunden gab Jörn Großkopf sein Statement zum Pokal-Ausscheiden ab, ehe der Übungsleiter des HEBC von dannen marschierte. Damit schaffte er es, die Zeit, die sein Team gegen Concordia unbeschadet überstand (alle Highlights im LIVE-Ticker), zu unterbieten. Keine große Kunst, mag man meinen…

Wer am „Tag der deutschen Einheit“ den Reinmüller aufsuchte, um sich das Viertrundenduell im ODDSET-Pokal zwischen dem HEBC und Concordia zu Gemüte zu führen – und nur wenige Sekunden nach Anpfiff die Anlage betrat, der hatte bereits das für sehr lange Zeit einzige Highlight der Partie verpasst. Denn: Genau 23 Sekunden waren vorüber, als Maurizio d’Ursos Steilpass für Benjamin Bambur vor die Füße von Kevin Zschimmer, der Jefferson Nosa enteilte, geklärt wurde – und dieser den Ball vom rechten Strafraumeck in den linken Knick jagte (1.)! „Natürlich hat uns das frühe Tor brutal in die Karten gespielt – das ist klar“, befand auch Cordi-Coach Frank Pieper-von Valtier, dessen Schützlinge in der Folge kaum gefordert wurden. „Es ist ja immer auch die Frage, wie man den Gegner zur Entfaltung kommen lässt?!“, erklärte er – und fügte an: „Gefordert haben sie uns schon. Es wäre ja despektierlich, etwas anderes zu sagen.“

Bambur beendet „Torflaute“ - „Natürlich geht das nicht spurlos an einem vorbei“

Steven Lindener (2. v. re.) bereitete das vorentscheidende 2:0 vor. Foto: Kormanjos

Mag sein. Aber in Gefahr gerieten seine Mannen eigentlich nur ein einziges Mal, als Fabian Lemke mit seinem 22-Meter-Schlenzer das Ziel nur um Zentimeter verfehlte (52.). Bereits im Ligaspiel siegte Cordi am Reinmüller deutlich mit 4:0. Damals glänzte Bambur als jeweils zweifacher Torschütze und Vorbereiter. Allerdings waren dies bis zum heutigen Tag die letzten Treffer des 27-jährigen Goalgetters, der in den fünf aufeinanderfolgenden Begegnungen ohne eigenen Erfolg blieb. „Bei einem Stürmer liegt das ja immer sehr eng beieinander. Zuletzt steckte vielleicht so ein kleines bisschen der Wurm drin“, so Pieper-von Valtier, der dennoch hervorhob: „Er ist sehr mannschaftsdienlich und hat auch schon nach dem Pinneberg-Spiel, wo er einige Chancen hatte, gesagt, dass es ihm total egal ist, ob er trifft – Hauptsache wir gewinnen. Aber natürlich geht das als Stürmer nicht immer spurlos an einem vorbei.“ Von daher habe ihm der heutige Tag „sehr, sehr gut getan“, war sich der langjährige BU-Übungsleiter sicher.

„Mal eben so locker gewinnt man hier nicht“

Denn bis zur 67. Minute lief bei Bambur nur sehr wenig, eigentlich so gut wie gar nichts zusammen. Doch dann. Erst brachte er ein Zuspiel von Steven Lindener zur Vorentscheidung im HEBC-Kasten unter (67.). Dann veredelte er einen herausragenden Spielzug über d’Urso, Sascha de la Cuesta und Ricardo Balzis zum 3:0-Endstand (71.)! Es scheint so, als würde der HEBC nicht nur Concordia, sondern vor allem auch Benjamin Bambur gut liegen. „Ich denke, dass wir nochmal einen Schritt weitergekommen sind. Gerade auch, wenn man das erste Spiel 4:0 gewonnen hat, da kann auch im Kopf mal schnell etwas querlaufen, dass man meint, hier locker zu gewinnen – und mal eben so locker gewinnt man hier sicherlich nicht. Wir haben uns von vornherein gut drauf eingestellt. Und was für uns entscheidend war: Dass wir während des Spiels permanent die Kontrolle hatten – auch wenn wir den Ball verlieren – und die Ordnung hervorragend war. Zudem haben wir uns genug Torchancen herausgespielt, um das Spiel zu gewinnen“, bilanzierte Pieper-von Valtier. Und am Ende schien es dann doch ein Stück weit einfacher als gedacht. Vielleicht auch, weil die Personalmisere bei den „Veilchen“ nicht abnimmt. Nachdem sich Kevin Franz beim 3:1-Sieg in Buchholz das Schlüsselbein brach, musste nun Emile Cordasev mit demselben Verdacht in der Pause raus und ins Krankenhaus gebracht werden. Ein gebrauchter Tag für den Oberliga-Aufsteiger...

Autor: Dennis Kormanjos