Im Sommer ist Schluss: Deutsch tritt ab

SCVM II muss sich einen neuen Trainer suchen

24. Januar 2018, 11:41 Uhr

Sören Deutsch hört am Saisonende als Trainer beim SCVM II auf. Foto: noveski.com

Sören Deutsch und der SC Vier- und Marschlande – das gehörte bis jetzt zusammen wie der Hamburger SV und die Erste Bundesliga. Während beim Bundesliga-Dino derzeit zumindest immer noch die Hoffnung besteht, dass das auch nach dem Ablauf der aktuellen Serie so sein wird, ist klar, dass die Ehe Deutsch/SCVM II im Sommer geschieden wird. „Ja, es stimmt. Unser Trainer Sören Deutsch und wir gehen ab Sommer getrennte Wege“, vermeldet die „Zweite“ des SCVM (Bezirksliga Süd) auf ihrer Facebook-Seite. Man sei, so heißt es dort weiter, „gemeinsam zum Entschluss gekommen, dass frischer Wind ins Team kommen sollte.“

So, wie „es in jedem Winter“ Usus sei, habe man sich zusammengesetzt, „um die nächste Saison abzusprechen.“ Dies geschah am Montag dieser Woche. Anwesend: nahezu das gesamte Team sowie das Trainer- und Betreuergespann der SCVM-Reserve. Nachdem es „schon in der letzten Saison die Überlegung gab“, dass Deutsch aufhören würde, so heißt es in dem Facebook-Post, wurde die Entscheidung nun tatsächlich so getroffen. Von allen Beteiligten zusammen, wie sowohl die Mannschaft als auch der im Sommer scheidende Coach klarstellen, nachdem die „Bergedorfer Zeitung“ fälschlicher Weise behauptete, das Team habe seinen Noch-Coach quasi abgewählt. „Es hat niemand abgewählt. Wie alles andere auch, wurde gemeinsam entschieden. Es war kein einfacher Entschluss. Weder für Sören, der sein Baby SCVM II in andere Hände gibt, noch für uns, die einen guten Trainer ziehen lassen“, erklärt die Mannschaft via „Facebook“, „wir bedanken uns bei Sören an dieser Stelle für die bisherige Zeit.“

„Nach fast fünf Jahren ohne große Fluktuation wird es Zeit, dass hier mal was Neues passiert“

Der jetzige Cheftrainer, der als „Co“ anfing und dann die Mannschaft als Übungsleiter übernahm, habe „tolle Hallenturniere ins Leben gerufen, Sponsoren an Land gezogen, ist mit uns aufgestiegen und hat die Klasse gehalten.“ Zudem habe er knapp vor zwei Jahren Kämpfe im Verein für sein Team bestritten und mit selbigem in der vergangenen Saison einen „grandiosen fünften Platz“ erreicht. „Jeder einzelne Spieler wurde verbessert. All das kann und darf Sören sich auf die Fahne schreiben“, lobt die Mannschaft den 41-Jährigen und lässt auch dessen Verdienste auf dem spielerischen Sektor nicht unerwähnt: „Aus hoch und weit bringt Sicherheit wurde Pressing, System und Kompaktheit. Danke dafür, Coach.“ Der Nachfolger Deutschs, der bislang noch nicht feststeht, übernehme „eine intakte und funktionierende Mannschaft. Aber bevor ein Nachfolger kommt, wird erstmal das gemeinsame Ziel Klassenerhalt angepackt und dann trennen wir uns im Sommer im Guten“, so das abschließende Statement der SCVM II-Kicker auf ihrer Facebook-Seite. Deutsch selbst erklärt seinerseits, dass ihm der Verein „erneut das Vertrauen ausgesprochen“ habe und er „grundsätzlich auch gerne geblieben wäre. Ich bin sehr lange in dem Verein und dass ich ein besonderes Verhältnis zu meinen Jungs pflege, weiß jeder der mich kennt.“

Dennoch: „Nach fast fünf Jahren ohne große Fluktuation innerhalb der Truppe wird es Zeit, dass hier mal was Neues passiert“, sagt Deutsch, „für viele Spieler bin ich der einzige Herren-Trainer, den sie bisher hatten, da wir fast ausschließlich Neuzugänge aus der A-Jugend erhalten haben. Die alten Recken, die von Beginn an dabei sind, freuen sich bestimmt auch auf neue Reize, Inhalte und Methoden. Ein ganz normaler Prozess, dass sich beide Seiten auf neue Aufgaben freuen.“ Er und seine „Jungs“ gehen, das betont der Coach noch einmal, „absolut im Reinen auseinander und wir hoffen sehr, dass wir dieses Jahr erneut den Klassenerhalt schaffen.“ Er sei, so Deutsch, dankbar, so lange Trainer des Teams gewesen zu sein: „Wir haben gemeinsam viel erreicht. Wir sind gemeinsam aufgestiegen und halten hoffentlich zum dritten Mal in Folge die Bezirksliga. Das ist ein toller Erfolg und ich bin sehr stolz auf meine Truppe. In Eigenarbeit haben wir es geschafft, Sponsoren zu gewinnen und uns bezirksligagerecht auszustatten. Wir haben ein tolles Team aus Ehrenamtlichen, ohne die dieser Erfolg nicht möglich wäre. Im aktuellen Kader sind 16 Spieler, die bereits in der A Jugend für unseren tollen Verein gespielt haben. Hut ab vor der sportlichen Leistung. Da sieht man, was Teamgeist bewirken kann.“

Jan Knötzsch