Oberliga-Meisterrunde

Im 23. Anlauf: Paloma bejubelt ersten Punktspielsieg über Vicky in der Geschichte!

02. April 2022, 01:53 Uhr

Tor-Vorbereiter Moritz Niemann (li.) reißt die Arme in die Höhe und komplettiert die Paloma-Jubeltraube. Foto: KBS-Picture.de

„Diese Statistik hat uns im Vorfeld natürlich nochmal richtig heiß gemacht“, gestand Marius Nitsch – und erinnerte vor dem Duell mit dem SC Victoria Hamburg an die nackte Wahrheit. An die aus Paloma-Sicht bitteren Fakten. Denn: Noch nie in der Geschichte hat der USC ein Punktspiel gegen Vicky gewonnen! Kaum zu glauben, ist aber so. Sage und schreibe 20 Partien verloren die Uhlenhorster gegen den SCV. Dem gegenüber standen bis dato lediglich zwei Unentschieden. Unglaublich eigentlich…

Das goldene Tor: Hendrik Rabe (li.) guckt nur zu, Nikolas Mallwitz (2. v. li.) und Felix Schuhmann (re.) kommen zu spät - während Lasse Blöcker einköpft. Foto: KBS-Picture.de

Aber: Die „Tauben“ schrieben die Historie am Freitagabend um und schafften Historisches! „Der Matchplan hat zu 100 Prozent gegriffen“, jubelte Nitsch nach dem hart erkämpften 1:0-Erfolg im Stadion Hoheluft. Dem ersten Triumph der Palomaten gegen Vicky! „Die Jungs haben eine Menge geplant“, deutete der USC-Trainer bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff eifrige Feierlichkeiten an. Das goldene Tor des Abends erzielte Lasse Blöcker, der nach einem Eckball von Moritz Niemann gänzlich unbehelligt innerhalb des „Fünfers“ einnicken konnte und durfte (40.).

Sehr zum Unmut von Sören Titze, der seine erste Niederlage als Victoria-Coach einstecken musste: „Wir verlieren durch eine Standardsituation, wo wir nicht gut aussehen. Da erwarte ich schon, dass man den im ‚Fünfer‘ wegmacht“, nahm er auch seinen Keeper Hendrik Rabe in die Pflicht. Generell fand Titze deutliche Worte nach den 90 Minuten: „Ich finde, dass wir – außer in den ersten zehn Minuten – eigentlich die ganze Zeit Kontrolle über das Spiel hatten. Bis zum Sechzehner war auch alles okay. Aber ich weiß nicht, wie viele Flanken wir heute hinters Tor geschlagen haben, zu weit oder zu kurz gespielt haben. Es ist nicht so, dass wir nicht in die Räume kamen, aber wir haben nie einen von uns getroffen.“

"Mit einfachen Mitteln geschlagen worden"

Der USC Paloma erhielt lautstarke Unterstützung von der eigenen U23-Mannschaft und der "Meggeregge". Foto: KBS-Picture.de

Auch bei den „vielen Standards“ sei „nichts rumgekommen“, monierte Titze. „Am Ende des Tages hatten wir viel Ballbesitz, waren aber zu uneffektiv. Der Gegner hat gut gekämpft, aber bei uns war die Effektivität nicht gut und die Qualität im letzten Ball auch nicht. Ich glaube schon, dass wir besser waren. Aber dafür kannst du dir nichts kaufen.“ Letztlich sei das „brotlose Kunst“ gewesen und man sei „mit einfachen Mitteln geschlagen worden“, stellte er ernüchternd fest. „Eigentlich war es ein klassisches 0:0-Spiel, weil wir nicht wollten – und der Gegner unseren Fehler ausgenutzt hat.“

In der Nachspielzeit bot sich den Hausherren aber doch noch nach einem ruhenden Ball die Chance zum Ausgleich. Doch Maurice Schwäbe kratzte den Abschluss von Miguel Gimeno von der Linie (90. +4). Es passte irgendwie zu diesem (historischen) Abend. „Ich finde, die Jungs haben es extrem diszipliniert gespielt, in der zweiten Halbzeit mega leidenschaftlich verteidigt – und dann kommt am Ende eins zum anderen. Freitagabendspiel, wir kratzen ihn am Ende noch von der Linie, setzen selber auch gute Nadelstiche. Von daher kann ich nur extrem stolz auf die Truppe sein“, strahlte Nitsch nach einem „taktisch geprägten“ Spiel.

USC-U23 supportet Liga lautstark: "Das zeigt die Geschlossenheit im Verein"

Siegtorschütze Lasse Blöcker (li.) im Kampf um den Ball mit Victorias Oguzhan Senol. Foto: KBS-Picture.de

„Natürlich nehmen wir das gerne mit. Denn wir wussten ja, dass das alles andere als eine leichte Nummer wird nach den Ergebnissen von Vicky zuletzt. Von daher war unser Bestreben, erstmal eine Kompaktheit herzustellen und nicht ins offene Messer zu laufen. Das ist vielleicht phasenweise nicht so ansehnlich, aber ich finde trotzdem, dass wir unsere Momente, unsere Offensivszenen hatten – und am Ende haben wir die drei Punkte geholt. Also hat’s gereicht“, konnte sich seine Elf auch über die lautstarke Unterstützung der eigenen U23-Mannschaft, die nahezu komplett anwesend war, freuen. „Das zeigt, wie geschlossen wir im Verein sind – und das macht natürlich richtig Laune!“

Gut war die Laune auch noch Stunden nach dem Triumph, der natürlich gebührend zelebriert werden musste. „Mal gucken, ob es mit dem Moia oder dem Taxi nach Hause geht“, wollte sich Nitsch noch nicht festlegen.

Autor: Dennis Kormanjos