„Ich habe mein Ziel erreicht und das Versprechen gehalten!“

Nach Klassenerhalt: Trainer Metin Dogan verlässt den FC Elazig Spor

07. Juni 2018, 17:07 Uhr

Metin Dogan (li, hier mit Co-Trainer Yilmaz Dilgin) ist nicht mehr Coach beim FC Elazig Spor. Foto: Robert Kruber

Bis zum letzten Spieltag mussten sie zittern, am Ende war die Freude über den Nicht-Abstieg riesengroß. Der FC Elazig Spor wurde mit 29 Punkten Tabellen-13. der Landesliga Hansa und schaffte so als erste Mannschaft über dem Strich ganz knapp den Klassenerhalt. Trainer Metin Dogan, der das Team nach seiner Amtsübernahme nach der Winterpause zum Ligaverbleib führte, wird Elazig Spor in der kommenden Spielzeit aber nicht mehr betreuen: Der Coach geht von Bord! Dogan hat uns seine Beweggründe für den Abgang erklärt und gleichzeitig noch verraten, was den Klassenerhalt umso beeindruckender macht und warum er zwischenzeitlich schon mit dem Abstieg gerechnet hatte.

„Ich höre auf“, teilt uns Dogan seine Entscheidung mit und begründet: „Es hat sich leider so ergeben. Ich habe mein Ziel erreicht und das Versprechen, den Klassenerhalt zu schaffen, was ich bei meinem Amtsantritt gegeben habe, gehalten. Jetzt möchte ich mich auf meinen Job als Spielerberater in der Türkei konzentrieren! Eine gleichzeitige Trainertätigkeit wäre zeitlich nicht möglich gewesen.“ Die Mission Klassenerhalt bei Elazig sei eigentlich kaum zu erreichen gewesen: „Wir haben ein Wunder geschafft! Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Keine andere Mannschaft hätte es unter diesen Bedingungen geschafft!“, so Dogan, der enthüllt: „Wir haben in den letzten vier Monaten der Saison nur circa sieben Mal trainiert! Wir haben einen dünnen Kader gehabt. Entweder viele Spieler mussten arbeiten oder der Grandplatz war nicht bespielbar. Deswegen konnten wir kaum trainieren.“

„Ich wünsche Elazig alles Gute für die Zukunft!“

Das wirkte sich logischerweise auf die Fitness aus, und auch für die Liga-Partien bekam Dogan teilweise kaum elf Mann zusammen. „Deshalb waren die Leistungen so inkonstant. Ich war eigentlich selbstbewusst an die Aufgabe herangegangen. Wenn alle Spieler zur Verfügung standen, haben wir auch gute Leistungen gezeigt. So wie gegen Meiendorf (0:0, Anm. d. Red.) und Dersimspor (4:1-Sieg, Anm. d. Red.). Aber es mussten auch immer wieder Spieler von unseren Alten Herren aushelfen. Ich bin den Leuten, die eingesprungen sind, dankbar. Aber das kann in der Landesliga nicht gutgehen, dann kassierst du auch mal vier Stück oder mehr!“

Dogan kehrt Elazig Spor ohne Groll den Rücken: „Es ist auch ein bisschen schade, das Team zu verlassen. Das sind super Jungs, von denen einige auch Potenzial für die Oberliga hätten. Ich wünsche dem FC Elazig Spor alles Gute für die Zukunft! Wir hatten nicht die Möglichkeiten wie andere Teams im Abstiegskampf. Ich hatte schon gedacht, dass wir absteigen würden, als Bergedorf 85 so nachgelegt hat. Aber wir haben es trotzdem geschafft und die Mannschaften hinter uns gelassen. Damit habe ich das Ziel erreicht. Es gab keine weitere Perspektive, die ich bei Elazig gesehen habe.“

Auch unabhängig vom Posten bei Elazig entschied sich Dogan zunächst gegen einen Trainer-Job und für die Arbeit als Spielerberater: „Ich hatte zwei, drei Angebote als Trainer, aber die habe ich abgelehnt. Den Sommer über bin ich als Berater in der Türkei. Danach kann ich mir wieder etwas als Trainer vorstellen.“


Autor: Josa Schnell