„Ich erhoffe mir, dass ich in Tritt komme und mal eine ganze Saison fit bin“

Marcel Peters wechselt aus Osdorf zum TSV Buchholz 08

13. Juni 2018, 12:00 Uhr

Von Osdorf nach Buchholz: Marcel Peters zieht's in die Nordheide. Foto: Heiden

Ein Lachen kann sich Marcel Peters dann doch nicht verkneifen. Er habe, so sagt der 25-Jährige, „diese Frage jetzt schon öfter gehört.“ Die Frage wie das Ganze denn zusammenpasst: Hüben der rustikale Abwehrmann Peters, drüben der TSV Buchholz 08 – in den letzten Jahren bekanntlich der Abonnent auf den Preis des fairsten Oberliga-Teams. „Den wollen wir auch mit mir wieder holen. Ich denke, dass ich gezeigt habe, dass ich hart aber fair spiele. Ich will meinem neuen Verein ja auch keine Schande machen...“ sagt Peters, der dem TuS Osdorf den Rücken kehrt und künftig für Buchholz 08 am Ball sein wird. „Ich habe dort schon vor einiger Zeit zugesagt. Auf jeden Fall stand es schon fest, als wir mit Osdorf dort gespielt haben“, berichtet Peters. 

„Es war mein eigener Wille, Osdorf zu verlassen“, erklärt Peters, warum er seine Zelte am Blomkamp, wohin er im Januar 2017 wechselte, nachdem er zuvor dem VfL Lohbrügge den Rücken gekehrt hatte, abbricht. „Es hat sportlich für mich nicht ganz so gepasst, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe nicht die Einsatzzeiten bekommen, die ich mir gewünscht habe“, konstatiert Peters. Überdies habe sein Wechsel nach Buchholz auch „einen familiären Hintergrund. Ich werde zum zweiten Mal Vater. Und ich wohne in Maschen – das war bisher schon eine ganz schöne Fahrerei. Wenn ich in Buchholz spiele, dann kann ich vor dem Training noch mal nach Hause zur Familie.“

„Ich möchte die Zeit und und auch die Menschen in Osdorf nicht missen“

Vor seiner Zeit in Osdorf trug Peters das Trikot des VfL Lohbrügge. Archivfoto: noveski.com

Dennoch: Über seine Zeit beim TuS will Peters kein schlechtes Wort verlieren. Ganz im Gegenteil: „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, nach Osdorf zu wechseln. Ich habe dort einen unglaublichen Zusammenhalt kennengelernt und neue Freunde gefunden. Ich möchte die Zeit dort und auch die Menschen nicht missen. Zudem habe ich meine Erfahrungen in der Oberliga gesammelt. Das bringt einen weiter“, betont Peters und vertritt ganz klar die Meinung: „Ich würde es wieder so machen. Das war kein Fehler, dorthin gewechselt zu sein.“ Nachdem sein Entschluss, den Blomkamp zu verlassen, feststand, habe er „ein, zwei andere Optionen neben Buchholz 08 gehabt“, verrät Peters, „einer der ausschlaggebenden Gründe, dass ich mich für den Wechsel nach Buchholz entscheiden habe, war natürlich schon, weiterhin in der Oberliga zu spielen.“

Ein weiterer Grund: Jan Müller, der Fitness-Trainer der „08er“. „Mit ihm habe ich seit langer Zeit Kontakt, weil ich mit ihm schon in der A- und B-Jugend in Lüneburg zusammengearbeitet habe. Ich war fit und es war eine erfolgreiche Zeit“, so Peters, „wer meine Verletzungshistorie kennt, der weiß, wie wichtig mir das ist. Ich erhoffe mir, dass ich in Buchholz in Tritt komme und mal eine ganze Saison am Stück fit bin. Auch, dass wir die Heimspiele auf Rasen absolvieren, kommt mir entgegen. Ich bin zwar erst 25 Jahre alt, aber auch in dem Alter merkst du schon die Wehwehchen im Körper.“ Wie genau Müller es Buchholz-Coach Thorsten Schneider schmackhaft machte, Peters an die Otto-Koch-Kampfbahn zu holen, „weiß ich gar nicht. Ich hatte den Kontakt zu Jan, dann hat Thorsten Schneider irgendwann angerufen.“

„Wir wollen die Teams, die mehr Geld zur Verfügung haben und oben stehen, ärgern“

Der Übungsleiter des Clubs aus der Nordheide habe ihm dann erzählt, „dass man sich in Buchholz schon länger Gedanken über mich gemacht hat. Thorsten Schneider hat sich dann bei Jan Müller und Friedhelm Mienert, unter dem ich auch gespielt habe, informiert. Wir haben dann Gespräche geführt und zusammengefunden“, sagt Peters, der genau weiß, welche Ziele er sich – neben dem neuerlichen Fairness-Preis für Buchholz 08 – für seine Zeit bei seinem künftigen Club gesetzt hat: „Ich bin mit meinen 25 Jahren schon ein alter Hase in dieser jungen Truppe. Ich möchte den jungen Spielern weiterhelfen und eine Führungsrolle in der Mannschaft übernehmen“, so Peters, der zudem hinzufügt: „Mit der Mannschaft wollen wir das spielerische Niveau halten, das sie zuletzt hatte. Wir müssen eine bessere Hinrunde als in der letzten Saison spielen und wollen diesmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Vielleicht reicht es für eine Platzierung unter den Top Fünf bis Top Sieben. In der Sphäre hat Buchholz ja schon gespielt. Wir wollen die Teams, die mehr Geld zur Verfügung haben und oben stehen, ärgern.“

Jan Knötzsch