Regionalliga Nord

„Ich bin mental sehr stark – aber das war auch für mich eine Challenge“

05. März 2020, 19:31 Uhr

Wie realistisch ist der Klassenerhalt?

Safo-Mensah: Ich würde sagen: Das wird ein ganz heißer Tanz. Die Chancen, drin zu bleiben, sind allerdings da. Es ist ja nicht so, dass die Konkurrenten da unten 20 Punkte weit weg sind. Außerdem: Wir haben auch Mannschaften wie den VfL Wolfsburg II geschlagen. Wir wissen: Wir können es! Aber dafür müssen wir jedes Spiel auf einem absoluten Top-Niveau bestreiten.

Kommen wir nochmal zu dir persönlich. Du hast beim HSV in der Jugend gespielt, der Sprung zum Profi hat dann nicht geklappt. Warum?

Safo-Mensah: Ich war Stammspieler in der U19. Da haben dir natürlich einige Außenstehende erzählt, dass du der nächste bist, der hoch zu den Profis geht. Woran es am Ende gescheitert ist? Das kann ich gar nicht so richtig sagen. Wenn man es nicht schafft, dann muss man sagen: Es hat halt nicht gereicht und andere waren besser. Ich mache mir nicht allzu viele Vorwürde. Ich habe viel dafür geopfert, aber es hat einfach nicht geklappt. Das ist nunmal so. Ich schaue nach vorne und nicht nach hinten.

Dennoch: In wie weit blickt man auf Karrieren von damaligen Teamkollegen – so wie Jonathan Tah, mit dem du in der U19 gespielt hast –, die es geschafft haben?

Wann er wieder mit deinen Teamkollegen auf dem Feld steht, dafür gibts keinen Zeitplan und keinen Druck, sagt Benjamin Safo-Mensah (li. außen). Foto: KBS-Picture.de

Safo-Mensah: Ich gönne es denen, die es geschafft haben. Das sind alles korrekte Jungs. Mit Jonathan habe ich als 1996er-Jahrgang teilweise gegen Jungs aus dem 1994er-Jahrgang gespielt wie zum Beispiel Okyere Wriedt (früher beim FC St. Pauli, jetzt bei Bayern München, Anm. d. Red.) – das war schon geil für uns. Auch, dass wir bei den Profis mit solchen Spielern wie Rafael van der Vaart trainieren duften. Dass die Karriere von Jonathan nochmal mehr abging, ist natürlich heftig. Ich finde das geil und verfolge es.

Was wünschst du dir für deinen weiteren Karriereweg?

Safo-Mensah: In erster Linie Gesundheit. Das ist das wichtigste Punkt. Und, dass ich in ein paar Monaten wieder auf dem Platz stehen kann. Darüber hinaus möchte ich natürlich so hoch wie möglich spielen und mich weiterentwickeln.

Wenn du wieder fit bist: Liegt deine sportliche Zukunft dann weiterhin beim AFC?

Safo-Mensah: Mit dem Zustand, in dem ich war und bin, habe ich nicht allzu viele Ansprüche. Ich mache mir dahingehend keinen Druck. In den ersten Gesprächen wird man sehen, was der Verein vorhat und wie er mit mir plant. Ich möchte erstmal wieder ganz gesund werden, dann sehen wir weiter.

Interview: Jan Knötzsch