Landesliga Hansa

HUFC-Devise mit weiterem Neuzugang: „Wir müssen nichts – müssen uns aber auch nicht verstecken“

12. September 2023, 10:36 Uhr

Nur fünf Spieler sind Sidnei Marschall und seinem Hamm United FC nach dem Oberliga-Abstieg verblieben. Foto: noveski.com

Das vergangene Spieljahr ist abgehakt. Endgültig zu den Akten gelegt. Denn: „Das, was war, ist Vergangenheit. Wir können im Hier und Jetzt nur dafür sorgen, dass wir es besser machen“, will Sidnei Marschall gar nicht mehr auf die letzte Saison, die zum Abstieg des Hamm United FC aus der Oberliga geführt hat, zurückblicken. Der Blick des Cheftrainers der „Geächteten“ ist nur noch und ausschließlich nach vorne gerichtet. Obwohl es im Sommer zu einem „kompletten Umbruch“ im Hammer Park kam, der einen „absoluten Neuanfang“ zur Folge hatte.

Der wieselflinke Japaner Arima Kosei sorgte beim 2:1-Sieg des HUFC in Billstedt für jede Menge Schwung in der Offensive. Foto: noveski.com

Es waren sehr intensive und schweißtreibende Wochen und Monate, die hinter den Verantwortlichen des Hamm United FC liegen. Lange Zeit konnte man aufgrund der unklaren Liga-Zugehörigkeit nicht frühzeitig für die neue Saison planen. Und als das Schiff unterging, machte sich nahezu die ganze Schiffsbesatzung aus dem Staub. „Wir haben nur fünf Leute behalten“, kann Marschall weiter auf die Dienste von Davidson Eden, Marco Panata, Karl Feldmer, Ayaovi Bamezon und Sinisa Veselinovic bauen. Ansonsten bekam der Kader des HUFC einen komplett neuen Anstrich.

„Jeder Trainer weiß, wie viel Kraft, Energie und Zeit das kostet“, haben Marschall und Liga-Manager Stephan Rahn sehr zeitintensive Wochen hinter sich. Doch es hat sich gelohnt – zumindest aus Sicht des Chefcoaches: „Ich bin wirklich zufrieden mit der Truppe“, so Marschall, der aber betonend anfügt: „Wenn alle da sind“, kann er auf einen 26 Mann starken Kader zurückgreifen. Die Betonung von „Sid“ zeigt aber, wie sehr man nach dem Neuanfang auch die Leistungsträger angewiesen ist. Beim 2:1-Erfolg in Billstedt pfiff Hamm personell aus dem letzten Loch, reiste mit lediglich 13 Feldspielern an.

"Wir müssen uns nicht verstecken"

"Es gibt gute Mannschaften in der Landesliga - aber wir müssen uns nicht verstecken", sagt Marschall. Foto: noveski.com

„Die letzte Saison hat ja gezeigt, wie schnell das gehen kann“, warnt Marschall. Zwar ist das Ziel klar: „Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Aber mal gucken, wo das am Ende hinführt.“ Denn: „Wir müssen nichts!“ Heißt auch, dass ein sofortiger Wiederaufstieg nicht das klar formulierte Ziel ist. „Das geht ja gar nicht, wenn man nur fünf Leute behält und sich eine komplett neue Mannschaft zusammenstellt“, entgegnet Marschall. Doch die Erkenntnis nach sieben Spielen lautet: „Es gibt gute Mannschaften in der Landesliga, aber wir müssen uns nicht verstecken.“

Mit 14 Punkten steht man auf dem vierten Tabellenplatz und ist oben dran. Dass das so bleibt, dafür soll auch ein weiterer Neuzugang sorgen: Adrian Cekala wird in Zukunft für den Hansa-Landesligisten aus dem Hammer Park auf Torejagd gehen. „Er wohnt in unmittelbarerer Nähe zum Platz und ist uns mehr oder weniger zugelaufen“, verrät Marschall. Der inzwischen 27-Jährige hat die vergangenen sechs Jahre in den USA verbracht. Nun ist er zurück – und will wieder angreifen. Vor seinem Amerika-Abenteuer kickte der Stürmer unter anderem für Strand 08 und den VfB Lübeck II in der schleswig-holsteinischen Verbandsliga und erzielte in 17 Einsätzen sieben Tore.

"Ein technisch sehr gut ausgebildeter Stürmer"

Am vergangenen Wochenende feierten die "Geächteten" einen 2:1-Erfolg im Derby bei Vorwärts-Wacker. Foto: noveski.com

Cekala war auch in der Jugend für den heutigen Drittligisten aktiv und verbrachte auch ein halbes Jahr beim SC Condor in der U19. „Im Training hat er schon gezeigt, dass er ein technisch sehr gut ausgebildeter und auch läuferisch starker Stürmer ist, der im Offensivbereich verschiedene Positionen spielen kann. Zudem ist er ein ganz ruhiger und positiver Typ. Auch seine Vita sieht nicht verkehrt aus. Ich erhoffe mir, dass er uns auf dieser Position nochmal weiterhelfen kann“, so Marschall abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos