Landesliga Hammonia

Hölschers 45-minütige Halligalli-Veranstaltung bei Mittereggers Abschiedstour

07. März 2020, 12:29 Uhr

Acht der zwölf Tore gingen auf das Konto der überragenden Jasper Hölscher (li.) und Bamo Mohamed. Foto: Gümüs

Man merkte ihm an, dass ihm dieser Sieg doch mehr bedeutete, als nur drei Punkte. Dies lag nicht nur am Ergebnis, denn sein Eimsbütteler TV führte BW 96 Schenefeld regelrecht vor und schenkte dem Tabellenletzten ein ganzes Dutzend ein. Vielmehr sorgte die Tatsache, dass Dennis Mitteregger sein Traineramt am Ende der Saison ruhen lassen wird, für eine eher nachdenkliche Seite bei Koray Gümüs. "Es trifft mich emotional schon sehr, da ich lange nicht mehr mit einer so kompetenten und guten Person zusammengearbeitet habe", brachte der Manager des ETV seine Verbundenheit zum scheidenden Übungsleiter zum Ausdruck - und fügte an: "Ein Trainer kann noch so gut oder schlecht sein - aber das Zwischenmenschliche ist am Ende mit das wichtigste. Das hat Dennis Mitteregger zu 100 Prozent mitgebracht. Deshalb geht mir die Trennung auch sehr nah. Aber ich sage immer, dass die Familie vorgeht - und die Familie braucht jetzt ihren Vater. Das müssen wir respektieren."

Und so freute sich Gümüs schlussendlich über die 90-minütige Halligalli-Veranstaltung am "Loki"! Dabei waren seine Eimsbütteler, die in der Vorwoche noch das Spitzenspiel bei TuRa Harksheide dank des späten Siegtreffers von Simon Mensah mit 2:1 gewannen, im Vorfeld des Duells mit dem Schlusslicht gewarnt. "Man kennt das ja aus dem Profibereich, wenn ein Team von ganz oben eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion empfängt", appellierte Gümüs, den Kontrahenten ernst zu nehmen - und nannte unter anderem die erste Saison-Niederlage des FC Liverpool gegen "Kellerkind" Watford als warnendes Beispiel. In der Anfangs-Viertelstunde brauchten die Hausherren zunächst auch ein wenig Anlauf, um in der Folge zum großen Scheibenschießen anzusetzen. Oder wie es Gümüs formulierte: "Dann haben die Jungs in Rot einfach ein bisschen aufgedreht!"

"Ich sage immer noch, dass er eigentlich nicht schießen kann"

Ein ganzes Dutzend Tore durften die Eimsbütteler gegen einen bemitleidenswerten Gegner bejubeln. Foto: Gümüs

Vor allem zwei Mann drückten dem ersten Durchgang ihren Stempel auf: "Das war natürlich das Highlight, dass Jasper (Hölscher; Anm. d. Red.) fünf und Bamo (Mohamed) drei Dinger gemacht hat." Und so hieß es nach 45 Minuten bereits sage und schreibe 8:0 für den ETV! Während Hölscher nicht nur ein lupenreiner Hattrick zu Beginn des Spiels gelang, sondern fünf Treffer binnen 25 Zeigerumdrehungen (18., 19., 31., 40., 43.), markierte Mohamed die drei weiteren Tore in Durchgang eins (38., 44., 45.). Dennoch scherzte Gümüs: "Ich sage immer noch, dass Bamo nicht schießen kann. Aber das werde ich mir jetzt wohl noch einige Male anhören müssen."

"Ich kann mich nur beim Gegner bedanken"

Im Schongang trafen die Mitteregger-Mannen im zweiten Abschnitt vier weitere Male in die Maschen des fast schon bemitleidenswerten Gegners. Leon Bolz (51.), Jan-Ole Eggers (62.), TuRa-Schreck Simon Mensah (68.) und Maximilian Ofosu (85.) waren dafür verantwortlich. "Wir haben das auch für die Tordifferenz gebraucht - und zehn Tore waren super herausgespielt", strahlte Gümüs über den Auftritt seiner Elf, lobte aber auch die hoffnungslos unterlegenen Schenefelder: "Ich kann mich nur beim Gegner bedanken, dass dieser immer fair geblieben und nicht emotional zu Bruch gegangen ist. Sowas muss man auch respektieren! Ich weiß, dass man bei Vereinen immer mal eine gute, aber auch eine weniger gute sportliche Phase haben kann. Ich habe beides erlebt - und hier damals in einer ganz schlechten Phase angefangen", erinnerte er sich, wusste aber auch, dass man sich im Endeffekt für die Höhe des Erfolges nichts kaufen kann: "Am Ende bringt so ein Sieg auch nur drei Punkte. Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen und haben jetzt noch acht Spiele Halligalli mit Dennis Mitteregger."

Autor: Dennis Kormanjos

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