Neuendorf neuer DFB-Präsident

HFV-Präsident Christian Okun in den DFB-Vorstand gewählt

11. März 2022, 18:55 Uhr

HFV-Präsident Christian Okun wurde in den DFB-Vorstand gewählt. Foto: Bode

HFV-Präsident Christian Okun wurde in den neuen Vorstand des DFB auf dem DFB-Bundestag in Bonn gewählt. Zudem gaben die Delegierten Christian Okun das Vertrauen als neuer stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses auf Vorschlag der Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten.

Bernd Neuendorf ist neuer DFB-Präsident - HFV-Präsident Christian Okun gratuliert


Bernd Neuendorf ist neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Auf dem 44. Ordentlichen Bundestag des DFB in Bonn wurde der 60-Jährige mit großer Mehrheit an die Spitze des DFB gewählt. Für Neuendorf votierten 193 der 250 stimmberechtigten Delegierten. Neuendorf ist der 14. Präsident in der Geschichte des DFB. Er folgt auf Fritz Keller, der das Amt am 17. Mai 2021 zur Verfügung gestellt hatte. Neuendorfs Wahl erfolgte auf deklaratorischen Vorschlag der Konferenz der Landes- und Regionalverbandspräsidenten des DFB, die ihm am 9. Dezember 2021 einstimmig ihre Unterstützung zugesagt hatte.

HFV-Präsident Christian Okun, der die die Delegation des Hamburger Fußball-Verbandes auf dem DFB-Bundestag in Bonn anführte sagte: „Bernd Neuendorf ist der richtige Mann zur richtigen Zeit. Er hat mit seinen Ideen, Visionen und Vorschlägen nicht nur mich, sondern auch eine große Mehrheit überzeugt. Seiner Aufforderung, den Fußball nachhaltig zu gestalten und gemeinsam die vielen Aufgaben anzugehen, sollten wir folgen und uns zusammen einbringen. Ich wünsche ihm bei seiner Arbeit viel Erfolg. Dabei werde auch ich ihn unterstützen.“

Auf dem DFB-Bundestag wurden Rolle und Stellung des Präsidenten modifiziert. Anders als sein Vorgänger verfügt Neuendorf wieder über die Richtlinienkompetenz. Der Präsident ist zudem berechtigt, an Sitzungen von allen Gremien des DFB und dessen Tochtergesellschaften teilzunehmen und Einsicht in Sitzungsunterlagen zu nehmen sowie Auskünfte zu verlangen. Soweit Aufgaben des DFB durch andere Organisationen des DFB wahrgenommen werden, übernimmt der Präsident in deren Gesellschafterversammlungen den Vorsitz.

„Wir müssen die Werte des Fußballs glaubwürdig vertreten“

In einer ersten Stellungnahme gratuliert Okun dem neuen DFB-Präsidenten. Foto: Bode

In seiner Antrittsrede bedankte sich Neuendorf zunächst bei Peter Peters, der auf Vorschlag des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) und mit Unterstützung durch die DFL Deutsche Fußball Liga ebenfalls für das Amt des DFB-Präsidenten kandidiert hatte: „Seine Bereitschaft, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, verdient Respekt. Den Wahlkampf habe ich als fair empfunden, auch dafür vielen Dank.“

An die Delegierten gerichtet, sagte Neuendorf: „Meine Überzeugung ist: Fußball an der Basis und an der Spitze funktioniert nur, wenn er zusammen gedacht wird. Wir brauchen im DFB und im Fußball insgesamt einen Kulturwandel. Unser Miteinander muss wieder vertrauensvoller und geräuschloser werden. Und vor allem: Der DFB ist ein Fußballverband. Lassen Sie uns wieder den Fußball in den Mittelpunkt rücken. Dazu gehört auch, dass wir die Chancen nutzen, die die EURO 2024 und auch die Bewerbung um die Ausrichtung der Frauen-WM 2027 bieten. Wir werden darüber hinaus ein besonderes Augenmerk auf den Fußball im Kinder- und Jugendbereich richten. Das ist mir ein besonderes Anliegen. Der Fußball hat zudem eine gesellschaftliche und soziale Verantwortung. Diese müssen wir künftig wieder erkennbar wahrnehmen. Wir müssen die Werte des Fußballs glaubwürdig vertreten. Und wir werden den DFB weiblicher, jünger und moderner machen."

Bernd Neuendorf wurde am 29. Juni 2019 auf dem Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) einstimmig zum Präsidenten gewählt und wurde damit Mitglied des DFB-Vorstandes sowie Vizepräsident des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV). Er hat einen Hintergrund im Journalismus und in der Politik. Nach einem Volontariat bei der Nachrichtenagentur Reuters arbeitete er unter anderem als Parlamentskorrespondent für verschiedene Tageszeitungen in Bonn. Danach wechselte er zur Mitteldeutschen Zeitung nach Halle (Saale), wo er von 2001 bis 2003 stellvertretender Chefredakteur war. 2003 wurde Neuendorf Sprecher des SPD-Parteivorstandes in Berlin und später Pressesprecher des SPD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Von 2007 bis Oktober 2012 war er Landesgeschäftsführer der SPD in NRW, danach wurde er Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Neuendorf ist Mitglied bei seinem Jugendverein Grenzwacht Hürtgen, wo er bis zu einer schweren Knieverletzung als Linksaußen Fußball spielte. [dfb/hfv]