Helmel kein Tesla-Trainer mehr – „Das Kapitel ist beendet“

Hammonia-Landesligist und Aufstiegscoach gehen getrennte Wege

29. März 2018, 09:14 Uhr

Eugen Helmel ist ab sofort kein Cheftrainer mehr beim FK Nikola Tesla. Foto: Mathias Merk

Im Sommer 2016 kehrte Eugen Helmel zu seinem „Herzensclub“ zurück. Der FK Nikola Tesla befand sich zu jener Zeit jedoch in einer schwierigen Situation - schließlich stand der Abstieg aus der Landesliga zu Buche und der Spielerkader war nahezu komplett ausgedünnt. Trotz aller Widrigkeiten gelang Helmel in seiner zweiten Amtszeit beim FK der direkte Wiederaufstieg. Aktuell steht man, bei noch neun ausstehenden Spielen, elf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Dennoch gehen Verein und Trainer nun getrennte Wege, wie uns Helmel im Interview verrät!

Für Helmel war es die zweite Amtszeit bei seinem Verein. Foto: Nikola Tesla

FussiFreunde: Nach deiner Rückkehr als Trainer habt ihr den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft und befindet euch nun im Mittelfeld des Hammonia-Tableaus – derzeit fernab jeglicher Abstiegsängste. Trotzdem haben sich Verein und deine Person nun getrennt. Warum?

Eugen Helmel: „Der Start in die Winter-Vorbereitung verlief planmäßig, jedoch musste ich im letzten Drittel der Vorbereitung beruflich und privat ins Ausland, wodurch ich drei Wochen gefehlt habe. Aber Alan (Besic; Anm. d. Red.), mein Trainer-Kollege, war immer da. Nachdem ich wiedergekommen bin wollte ich mit vollem Elan ans Werk und hatte in der Zeit auch die Spieler vermisst. Doch der Vorstand teilte mir mit, dass ich der Mannschaft erstmal fernbleiben und Alan es nun erstmal machen soll. Daraufhin habe ich das Gespräch gesucht, was immer wieder verschoben wurde. Ich konnte und wollte nicht mehr warten und bat um Klartext. Dann würde mir mitgeteilt, dass der Vorstand nicht mehr hinter mir steht und wir auseinander gehen müssen.“

Bist du vom Verein und von den Verantwortlichen enttäuscht?

Helmel: „Ja, klar bin ich enttäuscht. Der Verein hat sich immer an mich gewandt, wenn es Schwierigkeiten gab oder die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stand. Ich habe dem Verein immer meine Hilfe angeboten und mich immer voll reingehängt. Der Dank ist dann leider, was mir nun mitgeteilt wurde.“

„Ohne Alan Besic wäre ich maßlos überfordert gewesen“, findet Helmel (re.) sehr lobende Worte über seinen Co-Trainer (Mi.). Foto: Mathias Merk

Für dich war es nun schon die zweite Amtszeit bei „deinem“ Verein Nikola Tesla. Ist das Kapitel für dich jetzt endgültig beendet?

Helmel: „Ich habe Tesla damals eine zweite Chance gegeben und eine Mannschaft übernommen, die abgestiegen ist und nur noch aus acht bis zehn Spielern bestand. Was daraus geworden ist, sieht man am Aufstieg und am Etablieren in der Landesliga. So wie mit mir am Ende umgegangen wurde, ist das Kapitel Tesla definitiv abgeschlossen!“

Blicken wir mal auf das bisherige Abschneiden in dieser Saison zurück. Wie zufrieden oder unzufrieden warst du selbst damit?

Helmel: „Das Abschneiden ist den Umständen und den Bedingungen (Platz, Organisation) geschuldet. Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial und ich denke, wenn wir einen ordentlichen Platz hätten und organisatorisch besser aufgestellt wären, würden wir unter den besten Fünf stehen.“

Wie und wo siehst du deine sportliche Zukunft?

Helmel: „Ich möchte eine neue Herausforderung als Trainer annehmen – und wenn was Interessantes kommt, bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt. Bis dahin widme ich mich meiner Lizenz und mache weiter Fortbildungen. Ich weiß, dass Tesla mit Alan Besic erstmal einen gleichwertigen Ersatz hat und ich wünsche dem Verein alles Gute.“

Du hast gerade schon Alan Besic angesprochen: Wie lief denn die Zusammenarbeit mit ihm?

Helmel: „Ohne Alan Besic wäre ich maßlos überfordert gewesen. Es war immer wieder eine Freude, mit ihm an der Seitenlinie zu stehen. Er ist ein toller Mensch und ein sehr intelligenter Trainer-Kollege.“

Autor: Dennis Kormanjos