2. Bundesliga/Oberliga
Harnik und „Dasse“? „Alles kann, nichts muss“
Kumpels, Ex-Teamkollegen – und irgendwann Coach und Spieler? Dassendorf-Trainer Jean-Pierre Richter (li.) und HSV-Profi Martin Harnik. Foto: KBS-Picture.de
„Ich habe immer mal Spiele in Dassendorf verfolgt. Das ist ein gutes Niveau und es sind richtig gute Jungs, die zum Teil höher gespielt haben“, sagt Harnik in diesem Gespräch, schränkt jedoch auch ein: „Alles kann, nichts muss.“ Aktuell denke er „noch nicht so sehr über mein Karriereende nach“, erklärt Harnik in der „Bergedorfer Zeitung“, „ich möchte so lange Fußball spielen, wie ich Spaß daran habe. Wenn der Körper nicht mehr will, macht es auch keinen Spaß mehr.“ Der Spaß stehe „über allem. Zur Zeit bin ich aber fit, habe Spaß und will mit dem HSV unser gemeinsames Ziel erreichen“, so Harnik, der am vergangenen Wochenende Gast beim Hallenturnier des SC Vier- und Marschlande um den „Team-Sped-Cup“ war.
„Das ist ein gutes Niveau und es sind richtig gute Jungs“
Nach seinem Wechsel auf Leihbasis zum HSV, den Harnik vor rund vier Monaten vollzog, habe er sich „schnell wohlgefühlt. Ich musste natürlich erstmal den Verein kennenlernen, die Mannschaft und die Mitarbeiter. Das braucht seine Zeit – wie in jedem Job. Aber in Hamburg kenne ich mich ja aus. Deswegen fiel mir die Eingewöhnung nicht schwer.“ Dass er jetzt für den HSV spiele „ist mir erst vor meinem ersten Heimspiel so richtig bewusst geworden. Ich stand in der Startelf und durfte vor unseren Fans auflaufen. Das war ein sehr schöner Moment.“ Bereits zuvor hatte der 32-Jährige beim Auswärts-Derby gegen den FC St. Pauli seine Debüt für die „Rothosen“ gegeben: „Wir lagen 0:2 zurück, als ich eingewechselt wurde. Da hatte ich keine Zeit, zu genießen oder zu reflektieren, sondern habe nochmal alles versucht, um das Spiel zu drehen.“ Sein persönliches Fazit der bisherigen HSV-Zeit fällt eher durchwachsen aus, verrät Harnik im Interview der „Bergedorfer Zeitung.“
Es sei für ihn „zuletzt nicht so gut gelaufen“, befindet der Stürmer, „ich hatte einige Torchancen, konnte diese aber aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzen. Ich habe falsche Entscheidungen getroffen, hatte Alu-Pech, der Ball wurde auf der Linie weggeschlagen oder der Torwart hat gehalten. Das war bezeichnend für die letzten beiden Monate. Die zwei Monate zuvor war ich zufrieden mit meiner Leistung.“ Insgesamt, so analysiert Harnik, „sind wir auf einem direkten Aufstiegsplatz und haben es selbst in der Hand. Natürlich ist es an der Tabellenspitze eng, aber ich bin überzeugt von unserer Mannschaft.“ Er habe „keine Mannschaft gesehen, die uns klar überlegen ist. Wir sind oft an uns selbst gescheitert“, sagt Harnik, dessen Vertrag beim HSV sich nur im Aufstiegsfall verlängert: „Wir haben einen klaren sportlichen Auftrag, den wir erfüllen möchten. Über etwas anderes mache ich mir zum jetzigen Zeitpunkt keine Gedanken.“
Jan Knötzsch