Oberliga

Haimerls helfende Hand: „Hatte zunächst keine Ambitionen, als Trainer tätig zu sein“

02. Dezember 2020, 14:19 Uhr

Martin Kahl (li.) kickte einst mit Jan Haimerl noch für die "Zweite" von BU zusammen - inzwischen arbeiten sie Seite an Seite bei der Liga-Mannschaft als Chef- und Co-Trainer. Foto: privat

Im Jahr 2004 zog es ihn aus Erfurt in die Hansestadt. Genauer gesagt nach Barmbek. Oder auch „in Spuckweite zur alten ‚Anfield‘ an der Steilshooper Straße“, wie er selbst sagt. Und so war ein Besuch bei einem Spiel des HSV Barmbek-Uhlenhorst fast schon zwangsläufig. Gesagt, getan. Bei einer Begegnung der BU-Zweiten „habe ich Liga-Obmann Volker Brumm und den damaligen Trainer Frank Brügmann angesprochen, wurde nach einer Trainingseinheit ‚verpflichtet‘ und konnte 2005 mit der Zweiten Herren den Aufstieg in die Bezirksliga feiern“, verrät Martin Kahl im Interview auf der „facebook“-Seite der Barmbeker Liga-Mannschaft.

Denn: Mittlerweile ist Kahl ganz weit oben in der Hierarchie des Traditionsvereins angekommen. Nachdem seine aktive Laufbahn „2012 aufgrund einer Verletzung“ ein vorzeitiges Ende nahm, habe er „zunächst keine Ambitionen“ gehegt, „als Trainer tätig zu sein“, gibt er auf der Social-Media-Plattform des Oberligisten unumwunden zu. Aber: „Der Kontakt zu Jan Haimerl, mit dem ich selbst bei der Zweiten Herren zusammengespielt habe, ist nie abgerissen.“ Als eben jener Haimerl den heute 38-Jährigen, der am Tag nach Nikolaus seinen 39. Ehrentag begeht, im Jahr 2017 fragte, „als Co-Trainer an seiner Seite die Zweiten Herren zu übernehmen, brauchte ich nicht lange Bedenkzeit und habe zugesagt“, erklärt er. Und so gehörten die eigenen sportlichen Erfolge endgültig der Vergangenheit an. Als „emotionalstes Highlight“ bezeichnet Kahl noch immer den Bezirksliga-Aufstieg im Jahr 2005 mit der Zweitvertretung. „Wir hatten eine tolle Truppe mit guten Typen.“ Er selbst gehörte mit zum defensiven „Prunkstück“.

"Davon hätte ich nicht zu träumen gewagt"

2004 zog es Martin Kahl (Mi.) aus Erfurt in die Hansestadt. Foto: Both

Als Trainer hat er aber auch schon die ersten Lorbeeren geerntet. „Selbstverständlich der verdiente Aufstieg mit der Zweiten Herren in die Landesliga im letzten Jahr, auch wenn dieser nachträglich per Post kam“, blickt er auf einen weiteren Höhepunkt seiner bisherigen BU-Zeit zurück. „Dazu kommen unzählige Momente auf und neben dem Platz, an die ich mich gern erinnere“, wird Kahl zitiert. Inzwischen hat er mit der Co-Trainer-Tätigkeit bei der Liga-Mannschaft unter seinem langjährigen Weggefährten Jan Haimerl „eine wirklich tolle, aber auch anspruchsvolle Aufgabe, von der ich vor einiger Zeit nicht zu träumen gewagt hätte“, angenommen. „Ich bin den Verantwortlichen dankbar, dass sie uns als Trainerteam dafür das Vertrauen geschenkt haben.“

"Das Beste aus der schwierigen Situation machen"

Neben Haimerl (re.) und Kahl (Mi.) komplettiert Stephan Obst (li.) das Barmbeker Trainertrio. Foto: privat

Im Vergleich zur klassentieferen Reserve-Mannschaft sehe er in seiner jetzigen Arbeit bei der Liga „keine großen Unterschiede. Ein wertschätzender Umgang und eine gute Kommunikation sind immer geboten.“ Aber, so Kahl weiter, „die Erwartungshaltung auf diesem Niveau sowie die Fokussierung ist sicherlich nochmal höher, zumal einige Spieler ja auch über höherklassige Erfahrung verfügen. Auch wir als Trainerteam wollen und müssen uns weiterentwickeln und nutzen hierfür die spielfreie Zeit, um bestimmte Dinge weiter zu verbessern.“ Gemeinsam versuche man, nicht nur durch regelmäßigen Austausch, „das Beste aus der schwierigen Situation zu machen“ und „sicherzustellen, dass die körperliche Verfassung der Spieler auf dem notwendigen Niveau bleibt“. Denn: „Wenn wir hoffentlich Anfang des nächsten Jahres wieder in den Pflichtspielbetrieb starten dürfen, wollen wir die bisher gezeigten guten Leistungen fortsetzen“, so Kahl auf der BU-„facebook“-Präsenz.

"... dann werden wir auch künftig eine gute Rolle spielen"

Die individuelle Klasse sei „sehr hoch“ und man habe „eine gute Mischung mit ganz unterschiedlichen Typen in der Mannschaft, die ich insgesamt als sehr charakterstark empfinde“. Deshalb glaubt Kahl auch: „Wenn wir es schaffen, stetig als geschlossene Einheit aufzutreten und die bekannten Barmbeker Tugenden auf die Platte zu bringen, werden wir auch künftig eine gute Rolle in der Oberliga spielen und unsere Fans begeistern.“