„Gutes Kollektiv“ trotz 2:4-Pleite: Meiendorf bietet T05 Paroli

Titze bemängelt die „vielen Gegentore“ - Ein Spieler gehört nicht mehr zum Kader

03. Februar 2018, 19:56 Uhr

Schenken sich nichts: Teutonias Felix Dieterich (li.) und MSV-Kapitän Michael Sara im Kampf um die Oberhand. Foto: Rob Kruber

Die Temperaturen waren frostig – aber der Meiendorfer SV und der FC Teutonia 05 machten das Beste daraus. „Gut gefallen hat mir, dass wir als Mannschaft die Räume taktisch gut zugestellt haben, dass wir einige gute Passstafetten in den eigenen Reihen hatten und dass unser Umschaltspiel gut bis sehr gut war. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass wir im Kollektiv gut funktioniert haben“, zog Baris Saglam, Trainer des Nonplusultras in der Landesliga Hansa, trotz der 2:4-Pleite gegen den Tabellenzweiten der Oberliga ein durchaus zufriedenstellend Fazit. Zurecht. Denn seine Meiendorfer boten dem Titze-Ensemble über weite Strecken die Stirn und agierten auf Augenhöhe.

Jubel beim MSV nach der frühen Führung durch Osman Celik (3. v. re.). Foto: Rob Kruber

Viele Zuschauer verirrten sich bei der klirrenden Kälte nicht an den Deepenhorn, aber die Schaulustigen, die sich das Testspiel zwischen Meiendorf und Teutonia 05 zu Gemüte führten, wurden nicht enttäuscht. Am Ende gab es insgesamt sechs Treffer zu begutachten, die trotz des hohen Spielniveaus zumeist aus individuellen Fehlern resultierten. Den ersten „Fauxpas“ leistete sich Teutonias Veli Sulejmani, der mit seinem ungenauen Zuspiel einen Konter einleitete. Furkan Pinarlik hatte viel Platz, spielte aber einen etwas zu ungenauen Ball auf den rechts startenden Lawrence Schön. Dieser wurde zwar weit nach außen abgedrängt, schaffte es aber fast von Höhe der Eckfahne trotzdem noch, die Kugel in den Gäste-Sechzehner zu flanken, wo Seyhmus Atug zunächst nicht klären konnte, ehe der Ball vom Knie von Terje Scheffel vor die Füße von Osman Celik fiel. Dessen Linksschuss aus zehn Metern schlug im rechten unteren Eck zur 1:0-Führung für den Hansa-Primus ein (8.). Ein optimaler Auftakt für die Hausherren, die sich nur wenig später allerdings selbst um den Lohn brachten, als Artur Hoppe am eigenen Strafraum einen Querpass ins Zentrum spielte. Dieser landete bei Jeton Arifi, der aus 18 Metern zum Ausgleich traf (12.). Zwar flatterte der Ball ein wenig, aber MSV-Keeper Yannick Jonas gab bei jenem Gegentreffer, der flach und zentral einschlug, keine glückliche Figur ab.

„Die Rückwärtsbewegung fand ich nicht gut - 95 Prozent reichen nicht“

Michael Meyer (li.) ist von seiner Weltreise zurück und wirbelt in der Rückrunde wieder für T05. Foto: Rob Kruber

Der Oberligist riss das Ruder nun an sich. Tolle Kombination im „One-Touch-Stil“, scharfe Hereingabe von Georgios Cholevas, aber Sulejmani verzog in der Mitte knapp (14.). Kurz darauf war es wieder Sulejmani, der von einem Sara-Fehlpass profitierte und nach einem anschließenden Doppelpass von rechts flankte. Arifis Volleyabnahme küsste jedoch nur den Außenpfosten (29.), ehe Michael Sara auf der anderen Seite sein Können mit einem herrlichen Steilpass auf Leonel Varela Monteiro unter Beweis stellte. Letztgenannter mit dem Querpass ins Zentrum, doch Isaac Akyere war auf dem Posten – allerdings bekam Monteiro das Leder zurück, bat dann zum Tänzchen, scheiterte aber an Semir Svraka (30.). Besser machten es die Gäste mit schnellem Spiel. Vincent Boock bediente Sulejmani – und der vollstreckte von halblinks zum 2:1 für T05 (32.).

Meiendorf steckte aber nicht auf und bestrafte die Lücken im Rückzugsverhalten des Oberliga-Zweiten. Wieder führte ein ungenauer Pass dazu, dass Varela Monteiro für Pinarlik durchstecken konnte. Dieser behauptete sich gegen Akyere und flankte von der Grundlinie auf den zweiten Pfosten, wo Scheffel sträflich freistehend einnicken durfte – 2:2 (38.). „Nach vorne war das in der ersten Halbzeit okay, in der Rückwärtsbewegung fand ich das allerdings nicht gut, weil wir als Mannschaft nicht kompakt verteidigt haben. Jeder hat sich auf den anderen verlassen. 95 Prozent reichen auch in so einem Testspiel nicht aus“, fand Sören Titze durchaus kritische Worte und fügte an: „Die Gegentore resultieren aus unserem Aufbauspiel. Wenn man vorne einen Fehlpass spielt, heißt das noch lange nicht, dass man auch ein Gegentor kassieren muss…“ In dieselbe Kerbe sprang sein Gegenüber: „Es ist eine Herausforderung, gegen solch einen Gegner zu spielen und sich mit dem zu messen, um auch zu sehen, an welchen Stellschrauben man noch drehen muss. Wir haben in der ersten Halbzeit zwei Tore geschossen, auch zwei kassiert – aber in den Situationen haben wir den Gegner auch dazu eingeladen, weil wir individuelle Fehler gemacht haben. Diese müssen wir abstellen und dann auf unsere Stärken aufbauen“, so Saglam.

Autor: Dennis Kormanjos

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