Führt Carolus‘ Weg zu den Kiezkickern?
Ex-„Rothose“ lässt seine Zeit beim HSV Revue passieren und schaut voraus
Kerim Carolus trauert dem Ende seiner Zeit beim HSV nicht hinterher und könnte schon bald für den "Nachbarn" vom Kiez auflaufen. Foto: KBS-Picture
Es war eine Entscheidung, die „beidseitig so getroffen wurde“, erklärt Kerim Carolus, als wir ihn auf das Ende seiner Zeit bei den „Rothosen“ ansprechen. Dabei war der Verteidiger vor gar nicht allzu langer Zeit auf dem Sprung in die deutsche Fußball-Beletage. „Ich war ein Dreivierteljahr fest oben und mir wurde in dieser Zeit auch immer wieder vermittelt, dass ich ein fester Bestandteil der Bundesliga-Mannschaft bin“, verrät uns Carolus, „aber Dinge entwickeln sich nicht immer so, wie man es sich wünscht und auch nicht immer nur positiv für einen selbst“, fügt er an. Was Carolus damit meint: Die Trennung vom damaligen Cheftrainer Bruno Labbadia und Sportchef Dietmar Beiersdorfer war nicht gerade zu seinem Vorteil. „Natürlich wäre es für mich als ‚Hamburger Jung‘ ein Traum gewesen, den Sprung zu schaffen – aber so gehe ich eben neue Wege und trauere dem auch nicht hinterher.“
St. Pauli II macht sich ein Bild von Carolus
Hier noch gegen Jan-Marc Schneider (re.) in Aktion - schon bald könnten beide jedoch Seite an Seite agieren. Foto: KBS-Picture
Wo ihn dieser neue Weg hinführen wird, steht zum gegenwertigen Zeitpunkt noch nicht fest. „Ich bin frei und an keinen Verein mehr gebunden. Man muss einfach geduldig bleiben und auf den richtigen Verein warten.“ Dieser könnte auch aus dem Ausland kommen. „Das ist in jedem Fall auch ein Thema. Da bin ich absolut offen und höre mir alles an. Wichtig ist mir nur, dass die sportliche Perspektive stimmt.“ Bis vor Kurzem hielt sich Carolus beim Oberliga-Meister TuS Dassendorf fit. Auch, weil sein Bruder Rinik für den Hamburger „Abonnement-Champion“ kickt. Nun könnte sich aber tatsächlich ein neues Engagement anbahnen. Denn: Nach unseren Informationen wird Carolus in den kommenden Tagen und Wochen ausgerechnet bei der U23 des FC St. Pauli mittrainieren. Ob es dann auch zu einem Wechsel zum Lokal-Nachbarn kommt, bleibt abzuwarten. „Wir werden uns dann sicherlich nochmal zusammensetzen und sprechen“, so Carolus.
Joachim Philipkowski, Trainer der Regionalliga-Kiezkicker, bestätigt uns auf Nachfrage, dass der Abwehrrecke in den kommenden „zwei, drei oder auch vier Wochen“ bei den „Braun-Weißen“ mitwirken wird. „Wir wollen uns ein Bild von ihm machen und dann wird man sehen, wie sich das entwickelt.“ Denn Philipkowski sagt auch, dass eine Verpflichtung nicht ausgeschlossen sei. Sollte es dazu kommen, könnte Kerim Carolus – als „Hamburger Jung – eventuell doch noch den großen Wurf landen. Dann halt über einen kleinen Umweg.