Fedai: „Wir haben genug Qualität im Kader und müssen uns nicht verstecken“

Meiendorfs Mittelfeldakteur und bester Torschütze im Interview

22. Dezember 2018, 10:00 Uhr

Martin Fedai (re.) kann auf eine - aus seiner Sicht - überaus gelungene erste Saisonhälfte zurückblicken. In 14 Einsätzen traf er bereits sieben Mal. Foto: KBS-Picture.de

Baris Saglam und sein gesamtes Funktionsteam haben dem Meiendorfer SV neues Leben eingehaucht! An der B75 ist inzwischen nicht nur wieder die Beletage der Hamburger Amateurszene zu Gast, beim MSV ist auch eine klare Linie zu erkennen und attraktiver Fußball zu begutachten – auch wenn die Saison recht holprig verlief. Nach dem anfänglichen Dämpfer gegen den FC Süderelbe (1:2) mischte Meiendorf in den Wochen darauf das Oberhaus auf, zeigte einige starke Performances und war in aller Munde. Doch Woche für Woche musste Erfolgscoach Saglam diverse „Schockmomente“ in Form von personellen Engpässen überstehen.

Phasenweise stand dem Übungsleiter die gesamte Sturmreihe nicht zur Verfügung. „Goalgetter“ Andrej Blum hat gerade mal zwei Kurzeinsätze zu verzeichnen. Hinzu kamen schwerwiegende Verletzungen wie die Kreuzbandrisse bei Mert Kepceoglu oder auch Josef Shirdel. Im letzten Spiel vor der Winterpause fehlte dem MSV beim lockeren 4:0-Sieg gegen Schlusslicht Pinneberg gar ein ganzes Dutzend! Dennoch rangiert man vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Einer, der mit sieben Toren bisher zu gefallen wusste und auch die interne Torschützenliste anführt, ist: Martin Fedai. Wir haben mit dem 23-jährige Mittelfeldakteur gesprochen…

FussiFreunde: Ihr seid als Aufsteiger gut in die Saison gestartet, lange Zeit ungeschlagen geblieben und habt einige Ausrufezeichen – wie gegen BU – gesetzt. Hättest du gedacht, dass ihr euch so schnell in der Oberliga akklimatisieren würdet?

Seit Sommer 2017 kickt der ehemalige Bramfelder Martin Fedai an der B75. Foto: KBS-Picture.de

Martin Fedai: „Ich denke, wir haben genug Qualität im Kader, um uns vor niemandem zu verstecken. Ich bin nicht überrascht, dass wir so gut in die Saison gestartet sind. Durch das familiäre Mannschaftsklima und das Funktionsteam, was uns bestens vorbereitet, können wir uns komplett auf das Spiel fokussieren.“

Dennoch folgte nach dem guten Start eine lange Sieglos-Serie, die sicher auch durch die vielen schweren Verletzungen begründet ist. Wie hart haben euch die unzähligen Ausfälle getroffen?

Fedai: „An erster Stelle trifft es uns als Mannschaft sehr – aber natürlich die Spieler, die dann verletzt ausfallen, umso mehr. Wir brauchen jeden Einzelnen, weil jeder Spieler für sich uns als Team besser macht.“

Wenn du ganz allgemein auf die bisherige Saison des MSV zurückblickst. Was lief gut und wo siehst du noch Nachholbedarf?

Mit jenem Freistoß-Hammer in letzter Sekunde der Nachspielzeit rettete Fedai seinem Team gegen Osdorf ein 2:2. Foto: KBS-Picture.de

Fedai: „Wir müssen noch lernen, in manchen Situationen cleverer zu sein und uns noch mehr auf unsere Stärken zu konzentrieren. Das Positive ist, dass wir immer wieder versuchen, alles spielerisch zu lösen und wir uns jederzeit Torchancen herausspielen können.“

Kommen wir mal zu deiner persönlichen Bilanz: Sieben Tore in 14 Einsätzen als Mittelfeldspieler. Wie zufrieden bist du bislang mit deiner eigenen Runde?

Fedai: „Ich bin zufrieden, wenn ich meiner Mannschaft mit meinen Toren weiterhelfen kann. Als Fußballer sollte man aber nie zufrieden sein und immer mehr wollen. Letztendlich funktioniert es für einen Einzelnen auch nur, wenn wir als Team fungieren und jeder für jeden spielt. Ohne meine Mitspieler, die mich gut in Szene setzen, wäre das nicht möglich.“

Wenn bei euch alle Mann an Bord sind und ihr aus dem Vollen schöpfen könnt: Was ist mit der Mannschaft in der Oberliga möglich?

Der anschließende Jubel um Fedai (4. v. li.) war dementsprechend groß. Foto: KBS-Picture.de

Fedai: „Wenn wir wirklich mal komplett aus dem Vollen schöpfen könnten und das bisschen Glück auf unsere Seite haben, würden wir im Mittelfeld stehen.“

Abschließend: Wird Meiendorf am Ende der Saison zu den Mannschaften gehören, die bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen müssen – oder wird man sich vorzeitig aller Abstiegssorgen entledigen?

Fedai: „Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und weiter hart an uns arbeiten, werden wir nicht um den Klassenerhalt bangen müssen. Dafür haben wir genug Qualität in der Mannschaft.“

Autor: Dennis Kormanjos