Falke-Wahnsinn: 761 Zuschauer, Mega-Choreo und Kantersieg

„Saisonabschluss hätte nicht besser laufen können!“

23. Mai 2016, 09:42 Uhr

Die beeindruckende Choreo der Falke-Anhänger sorgte für Gänsehaut. Foto: Felix Kullik

Es war schwer aus dem Staunen herauszukommen. Eine beeindruckende Zuschauerkulisse, die auf Neunt-Liga-Niveau (und auch weit darüber hinaus) seines Gleichen sucht, eine Fan-Choreografie, die sprachlos machte und ein Meister, der seinen ärgsten Widersacher seine Grenzen aufzeigte. Die Premierensaison der Falken-Superlative gehört der Vergangenheit an – und macht Lust auf mehr Amateurfußball.

Bei unzähligen Spielen, ob auf Amateur- oder Profiniveau, sucht der Schreiberling häufig vergebens nach Texteinstiegen, nach Highlights, Geschichten, um das Dargebotene in Form zu gießen. Am vergangenen Sonnabend, zur Bundesliga-Anstoßzeit 15:30 Uhr, begann ein Schauspiel der besonderen Art und setzte einen Außenstehenden der Reizüberflutung aus.

Der Saisonabschluss des HFC Falke. Die Grundlage bot wenig sportliche Spannung, aber den KK05-Knaller: Meister Falke empfing seinen Vize Blau-Weiß Schenefeld II. Die Jungspunde des Landesligisten hatten im Hinspiel den Hellmännern ein 2:2 abgetrotzt. Schon damals wohnten an einem Freitagabend bei Nieselregen über 650 Zuschauer dem Aufeinandertreffen bei. Dies wurde bei sommerlichen Temperaturen nochmals überboten – offizielle Zuschauerzahl: 761! Im Schnitt besuchten 495 Zuschauer die Heimauftritte des HFC!

„Der Falke steigt empor“

Das Einlaufen der Kontrahenten bot dann gleich eine unfassbare Choreografie: auf meterlangen Bannern stand „Der Falke steigt empor“. Imposant wäre untertrieben, das Stadion in blau-schwarzen Rauch eingehüllt, dazu lautstarke „HFC“-Sprechchöre. Gänsehaut-Atmosphäre vor dem Anpfiff. „Wir können uns nur unendlich glücklich schätzen, dass wir in einem solchen Maße unterstützt werden. Eine herausragende Choreo, die unglaublich Vorbereitungszeit erfordert. Es ist für uns alle ein Privileg dabei sein zu dürfen“, fasste der Trainer Dirk Hellmann seine Eindrücke zusammen.

Ungeschlagen durch die Saison

Die Falken auf dem Platz wollten dieser Leistung dann auch in nichts nachstehen. „Unser Ziel war es, ungeschlagen durch die Saison zu gehen. Ich muss der Truppe dafür allergrößten Respekt zollen, wie sie es geschafft hat, in jedem Spiel konzentriert und fokussiert zu bleiben. Jede Herren-Truppe bis runter in die Kreisklasse hat irgendwann mal die Spannung verloren und eine Niederlage einstecken müssen – auf das Geleistete können wir alle sehr stolz sein“, resümierte Hellmann.

Der Wille ungeschlagen zu bleiben, war von der ersten Minute an greifbar. Schümann wurde nach einer Minute bereits auf der linken Seite zu Fall gebracht. Ramelow legte sich das Spielgerät zurecht und Haras nickte am ersten Pfosten ein (2.). Die Hausherren überrannten Schenefeld. Elfte Minute: Litrico wurde auf rechts freikombiniert, legte auf den starken Mayer ab, der mit rechts einschoss – 2:0!
Beim 3:0 HFC-Mittelfeldpressing inklusive Ballgewinn, schnelles Umschalten, Ramelow mit klasse Diago-Ball auf den durchstartenden Litrico, der keine Mühe hatte auf 3:0 zu stellen (20.). Nach 20 Minuten war die Partie gelaufen.

Falke weiter auf dem Gaspedal

Die 96iger kaum einmal mit ihrem gefährlichen Offensivspiel. Nach 30 Minuten segelte ein Halbfeldball in den Sechzehner, die Weiterleitung strich knapp am Pfosten vorbei. Einen Freistoß aus 17 Metern klärte der sichere Verstege im Heim-Kasten (44.).
Auch die zweite Hälfte brachte keinerlei Veränderung: Falke einfach bissig und aggressiver in den Zweikämpfen.
Nachdem eine Dobirr-Fackel noch gerade entschärft werden konnte, staubte der eingewechselte Braasch zum 4:0 ab (52.). Der Zeigerumdrehungen später brachte Litrico eine Ecke auf den zweiten Pfosten, entweder direkt oder unter Mithilfe vom Schenefelder Kevin-Pierre Voß fand der Ball seinen Weg in die Maschen.

Seite 1 / 2 Nächste Seite >