Falke vs. St. Pauli III: Ein Duell mit besonderen Vorkehrungen

"Fußball ist eigentlich da, um Menschen zu verbinden"

20. Oktober 2017, 12:33 Uhr

Falke-Coach Dirk Hellmann hofft auf ein friedliches Miteinander und auf 90 Minuten, in denen der Fußball im Mittelpunkt steht. Foto: KBS-Picture

Am Samstag trifft der HFC Falke auf den FC St. Pauli III. Beide Mannschaften stehen in der Bezirksliga Nord dicht beisammen. „Ich denke, man kann durchaus von einem Duell auf Augenhöhe sprechen. Falke ist gut in die Saison gestartet. Wir sind ebenfalls froh, dass wir so weit oben in der Tabelle stehen. Bis zum Winter wollen wir noch ordentlich Punkte sammeln und wir hoffen, dass wir gegen Falke keine Punkte einbüßen“, sagt St. Pauli III-Trainer Eric Staats. Dabei steht das Spiel unter ganz besonderen Vorzeichen. Denn: Im letzten Aufeinandertreffen wurden einige Anhänger des HFC Falke von vermummten St. Pauli-Ultras attackiert (HIER). Dies führte sogar zu einem Entschuldigungsschreiben von Kiezkicker-Präsident Oke Göttlich (Hier).

„Die Vorbereitungen für ein Heimspiel sind mittlerweile Alltag und gehen allen Beteiligen ganz gut von der Hand. Doch kommende Woche erwartet uns dann doch wieder mal eine Herausforderung, da wir nicht so ganz wissen, was uns eigentlich erwartet.“ Die Hausherren müssen daher besondere Vorkehrungen treffen, wie auf der eigenen Homepage beschrieben wird. „Wir haben einen externen Ordnungsdienst beauftragt, der am Eingang entsprechend kontrollieren wird. Mal abgesehen davon, dass uns das ein Heidengeld kostet, finden wir das irgendwie ziemlich übertrieben, aber was bleibt uns anderes übrig. Die Begegnung ist unbestritten potenziell risikobehaftet und wir wollen uns hinterher nicht nachsagen lassen müssen, das nicht einkalkuliert zu haben. Zudem stehen wir in Kontakt mit der Polizei, die entsprechend zivil vor Ort sein wird“, heißt es dort weiter. Desweiteren wird erstmals der Gästeeingang an der Waidmannstraße geöffnet sein.

St. Pauli III-Übungsleiter Staats teilt die Meinung der Falken, wie er uns im Gespräch erklärt. „Ich war damals nicht dabei. Es ist allerdings schade, dass so etwas gemacht werden muss, da es viel Geld kostet. Fußball ist eigentlich da, um Menschen zu verbinden. Ich hoffe, dass alles ruhig bleibt und nichts passiert. Ich selber kenne auch ein paar Spieler von Falke und wünsche mir, dass es ein friedliches Spiel wird. Jeder hat nun mal seinen Verein, den er unterstützt, aber das sollte dann immer Rahmen bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass diese Vorkehrungen dann im nächsten Spiel nicht mehr nötig sind.“ Dem kann man sich nur anschließen. „Ich glaube, dass wir als Verein alle Vorkehrungen getroffen haben, damit es Drumherum ruhig bleibt. Ein mulmiges Gefühl habe ich nicht. Ich glaube einfach, dass es ein sehr stimmungsvolles und emotionales Spiel von den Rängen wird“, erwartet HFC-Coach Dirk Hellmann heiße 90 Minuten auf dem Platz.

Auch sportlich bietet die Partie einiges an Brisanz. Der HFC Falke belegt den sechsten Tabellenplatz, während die Dritte des FC St. Pauli punktgleich direkt dahinter lauert. „Ich bin kein Freund von solchen Floskeln, aber auch in diesem Spiel geht es nur um drei Punkte. Aber da das Spiel eine Art Derby-Charakter hat, sind alle Spieler wohl ein bisschen mehr motiviert“, glaubt auch Staats. „Sicher ist es irgendwie komisch, dass in der Bezirksliga solche Maßnahmen ergriffen werden müssen, aber es geht darum, zu vermeiden, das ein Vorfall wie beim letzten Spiel nicht erneut passiert. Alle Beteiligten, inklusive der Polizei, sind sich der Brisanz bewusst, entsprechend freuen wir uns auf einen intensiven sportlichen Vergleich mit fairer und stimmungsvoller Atmosphäre“, so Hellmann abschließend.


Wir sind am Samstag LIVE vor Ort und berichten per LIVE-Ticker von der Waidmannstraße!

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