Falke „gerupft“, Hellmann bedient: „Eine absolut indiskutable Leistung“

Trotz Rückstand: Alsterbrüder schenkt dem HFC fünf Dinger ein

03. Dezember 2018, 12:37 Uhr

War nach dem Spiel mächtig angefressen: Falke-Trainer Dirk Hellmann. Foto: KBS-Picture.de

Wenn individuelle Böcke auf mannschaftliches Versagen treffen: So hart könnte man den Sonntagnachmittag aus Sicht des HFC Falke zusammenfassen. Mit 1:5 kamen die „Hellmänner“ beim FC Alsterbrüder unter die Räder und verloren damit ihre Tabellenführung an den Eimsbütteler TV, der seinerseits im Verfolgerduell gegen den SC Victoria II nach einem 0:2-Rückstand noch zu einem 2:2-Unentschieden kam. HFC-Coach Hellmann fand nach der herben Pleite deutliche Worte…

In den ersten zehn Minuten war nur schwer zu erahnen, was sich im weiteren Verlauf der Bezirksliga-Partie zwischen den Alsterbrüdern und den Falken abspielen würde. „Wir sind gut reingekommen, waren absolut dominant, haben Ball und Gegner laufen lassen und hatten eine gute Kommunikation untereinander“, so Dirk Hellmann. Die Folge: Der sehenswert herausgespielte Führungstreffer. Im Zentrum wurde Leon Packheiser freigespielt. Dieser drehte auf, machte ein, zwei schnelle Schritte und bediente den aufgerückten Rechtsverteidiger Dennis Grienig. Dessen Flanke schädelte Steven Schönfeld aus elf Metern in die Maschen (8.). Da war die Falke-Welt noch in Ordnung – doch das änderte sich schnell.

„Wir haben komplett den Zugriff verloren, waren nicht mehr in den Zweikämpfen und total passiv gegen den Ball“, ärgerte sich Hellmann über die weitere Gangart seiner Mannen, die erst einen Eckball fahrlässig zuließen – diesen beförderte der komplett alleingelassene Philip Albers nach einer Kopfballverlängerung auf den zweiten Pfosten zum 1:1 ins Netz (18.) – und dann nach einem langen Ball des Gegners in der Defensive völlig ungeordnet und zu passiv waren. Nutznießer war Max Janta, der das Leder aus gut 20 Metern über Steven Pagenkop, der ein wenig daneben griff, hinweg traf – 2:1 (22.). „Sie waren aggressiv in den Zweikämpfen und haben uns den Schneid abgekauft“, befand Hellmann, der seine Schützlinge in der Pause wachrütteln wollte. „Wir wollten rauskommen, den Druck erhöhen und wieder ins Spiel reinkommen.“ Doch das Gegenteil war der Fall. Katastrophale Fehler in Form von völlig missglückten Rückpässen und ein indiskutables Abwehrverhalten sorgten für einen schnellen 1:4-Rückstand. Davon profitierte Albers, der seine Tore zwei und drei erzielte (48., 55.).

Den 5:1-Endstand für die nun euphorisierten Plewka-Kicker markierte der sträflich frei gelassene Levi Karn, der nach einer Ecke ohne jeden Gegenspieler war, alle Zeit der Welt hatte und am zweiten Pfosten spielend einköpfte (77.). Hellmanns Fazit: „Wir haben unsere sehr schwache Form aus den letzten Spielen leider noch einmal unrühmlich bestätigt. Da müssen wir alle erstmal mächtig schlucken.“ Und weiter: „Jeder einzelne Spieler, aber auch jeder im Offiziellen- und Trainer-Team muss da ein paar Nächte drüber nachdenken, wo diese schwache Phase herrührt und wie viel wir alle da als Kollektiv falsch gemacht haben, um einen Acht-Punkte-Vorsprung aufzubrauchen.“ Nach der herben Niederlage könne auch „nicht mehr von einem Warnschuss die Rede sein“, so Hellmann, „sondern das ist einfach nicht unser Anspruch. Nicht der des Vereins und auch nicht der des Teams, uns so darzustellen wie in diesem Spiel und so sang- und klanglos unterzugehen. Das ist in der Art des Auftretens eine indiskutable Leistung gewesen. Jetzt müssen wir uns sammeln, im Winter einige Gespräche führen und dann die richtigen Lösungsansätze finden. Denn so, wie es in den letzten Spielen gelaufen ist, kann und wird es nicht weitergehen.“

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