Bezirksliga Nord

Falke: Erst „wirklich schlecht“, dann vier „Hütten“ gegen Glashütte

Hellman-Equipe schießt sich erst nach der Pause zum Sieg

26. August 2019, 15:27 Uhr

Applaus vom Trainer: Marco Rohde (vo.) glänzte als zweifacher Torschütze. Foto: Klaas Dierks

Es scheint so, dass der HFC Falke langsam aber sicher gut in Fahrt kommt: Am Wochenende feierte die Mannschaft von Coach Dirk Hellman im Bezirksliga Nord-Auswärtsspiel beim Glashütter SV den dritten Saisonsieg und steht damit jetzt mit zehn Zählern auf dem Konto drei Punkte hinter Spitzenreiter SC Victoria II auf dem fünften Rang. Beim Triumph an der Poppenbütteler Straße taten sich die Falken zunächst aber schwer, ehe sie in der zweiten Hälfte einen Gang zulegten und den „Dreier“ dann – auch dank eines Doppeltorschützen – mit nach Hause nehmen konnten.

„Der Sieg ist völlig verdient, aber das Ergebnis hört sich dominanter an, als unser Auftritt am Ende vielleicht war. Jedenfalls, was die erste Halbzeit angeht. In der zweiten war es deutlicher“, befand HFC-Trainer Dirk Hellmann nach dem Match und erklärte: „Mit der ersten Halbzeit können wir alle nicht zufrieden sein. Da haben wir viel zu viele Fehler produziert, schlechte Entscheidungen auf dem Platz getroffen und es nicht geschafft, die einfachsten Dinge, die im Fußball wichtig sind, aufs Parkett zu bekommen. Das ist schade und war wirklich schlecht. Das muss man unterm Strich einfach so sagen. Das wusste aber auch jeder zur Halbzeit.“ Entsprechend lang waren die Gesichter dann auch, als mit 0:0 die Seiten gewechselt wurden.  

Fünf katastrophale Minuten direkt zu Beginn

Timo Riemer setzte den Schlusspunkt. Foto: Klaas Dierks

Schon der Auftakt ging ordentlich daneben. „Man muss sagen, dass wir direkt zu Anfang fünf katastrophale Minuten hatten“, konstatierte Hellmann und verwies unter anderem auf einen Fehler seines Keepers Marco Wendt, der nach zwei Zeigerumdrehungen den Ball mit dem Bauch stoppte und anschließend wegrutschte, als er die Kugel weiterleiten wollte. Die Konsequenz: ein Schuss der Gastgeber aufs Tor, den Lukas Wiese mit dem Kopf auf der Linie klären konnte. „Danach ging es ebenso verunsichert weiter. Glashütte hat uns viele Räume gelassen, die wir nicht gefunden und uns nicht getraut haben, sie zu bespielen. Das war nicht gut“, bilanzierte der Falke-Trainer.

Immerhin: Seine Schützlinge erarbeiteten sich im weiteren Verlauf des Spiels dann doch erste Chancen. So zum Beispiel durch Benjamin Baarz (11.), Finn Hanke (12.), abermals Baarz (17.) oder den völlig blank stehenden Marco Rohde, der nach einem verunglückten Kopfball der Gastgeber „das 1:0 machen muss. Das war eine 110-prozentige Chance“, wie „Helle“ mit Blick auf die Szene, in der dem Falke-Kicker der Ball bei der Annahme ans Knie sprang. Nach 25 Minuten wurde dann Shahin Taheris Kopfball nach einer Vorarbeit von Alexander Briegert ebenso abgeblockt wie Baarz‘ Nachschuss. Auch der GSV sollte noch zu zwei guten Momenten kommen: Erst musste HFC-„Goalie“ Wendt per Fuß gegen Jan Maier klären (39.), dann hatte Falke Glück, dass die Hausherren in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Konter am Ende fünf Meter über den Kasten jagten. „Da muss eigentlich das 1:0 für Glashütte fallen“, atmete Hellmann durch. 

„Mit der zweiten Hälfte dürfen wir absolut zufrieden sein“

HFC-Trainer Dirk Hellmann wechselte sich kurz vor Schluss selbst ein. Foto: Bode

Nach dem Seitenwechsel schlugen die „Hellmänner“ dann vierfach zu. Zunächst gelang dem HFC im Anschluss an eine bereits geklärte Ecke das 1:0, als Dennis Karmazyn den Ball noch herein brachte, Finn Hanke mit dem Hinterkopf verlängerte und Rohde aus spitzem Winkel von links mit dem linken Fuß ins rechte lange Eck vollendete. Baarz hätte anschließend bei einem Konter nach 58 Minuten schon erhöhen können, vergab aber, sodass erst Taheris „souverän links unten verwandelter Foulelfmeter“ (O-Ton Hellmann) das 2:0 für die Falken bedeutete (61.). Nur weitere sieben Minuten später besorgte Rohde nach einem Querpass des über rechts durchgestarteten Briegert das 3:0, ehe er nach 72 Minuten dann den vierten HFC-Treffer ausließ. Der fiel erst, als der Coach schon selbst auf dem Platz stand.


Weil das Personal so oder so schon knapp war und sich einer seiner Akteure zusätzlich vor dem Spiel noch verletzte, musste Hellmann nach 84 Minuten selbst ran, ersetzte Taheri und durfte in der 89 Minute zusammen mit seinen Jungs noch einmal jubeln. Nachdem Hanke zuvor in der 86 Minute noch mit einer „super Aktion“ (O-Ton Hellmann) am Glashütter Schlussmann Felix Steppack scheiterte (Hellmann: „Der war überragend unten und hat geklärt“), legte Hanke drei Minuten später quer auf Timo Riemer, der nur noch einschieben musste. „Mit der zweiten Hälfte dürfen wir absolut zufrieden sein. Wir sind einfach mal in den Bereich gekommen, wo wir jedes Wochenende hin müssen. Das muss die Mindestleistung in Sachen Ballsicherheit, Laufbereitschaft und Fußballspielen sein. Wir müssen weniger Fehler machen und mal einen richtig schönen Lauf reinbekommen“, so Hellmann abschließend.

Jan Knötzsch