Bezirksliga Nord

Falke bekommt endlich feste Trainingszeiten an einem Ort: „Das ist mehr Wert als sämtliche Punkte“

03. Februar 2020, 10:24 Uhr

Darf sich bezüglich der Trainingszeiten über einen Meilenstein für den HFC Falke freuen: Präsidentin Tamara Dwenger. Archivfoto: noveski.com

Sie dauerte lange – die „Misere“ die der HFC Falke in den letzten Jahren mit Platzzeiten auf diversen Spielstätten hatte. Obwohl es den Nord-Bezirksligisten erst seit dem Jahr 2014 gibt, hat der Club mit dem Sportplatzring, der Memellandalle und dem Steinwiesenweg seitdem schon ein paar „Gastspiele“ hinter sich. Richtig heimisch wurde der HFC nirgendwo – oder besser: durfte er nicht werden, weil immer wieder andere Vereine quasi „dazwischen“ kamen, was Trainingszeiten angeht. Am Steinweisenweg, seit 2017 Trainingsplatz der „Falken“, machte zudem das Flutlicht zusätzlich zu schaffen (wir berichteten). Der Club mit Präsidentin Tamara Dwenger an der Spitze bemühte sich und wurde nicht müde, wieder und wieder bei der Bezirksversammlung Eimsbüttel anzuklopfen und vorzusprechen. Mit Erfolg: Denn jetzt hat der HFC Falke einen Schritt heraus aus der bislang unbefriedigenden Situation gemacht.

„Wir haben montags den gesamten Platz und am Donnerstag und am Freitag jeweils den halben Platz für unsere beiden Mannschaften“, erklärt Tamara Dwenger freudig. Der Platz – das ist in diesem Fall die Sportanlage an der Vogt-Kölln-Straße, auf dem auch der SV West-Eimsbüttel und der TSV Stellingen 88 trainieren. Noch im Dezember des vergangenen Jahres waren die HFC-Präsidentin und ihre Mistreiter zuletzt Gast bei der Bezirksversammlunmg gewesen, hatten dort die bisherige und aktuelle Situation und Misere bezüglich ihrer Trainingsmöglichkeiten und -zeiten vorgetragen – und wurden nun endlich erhört. „Die Entscheidung ist in den letzten Tagen gefallen, wir haben jetzt auch den Nutzungsvertrag unterschrieben“, verrät die Falke-„Chefin“.

Präsidentin Dwenger kandidiert bei den nächsten Wahlen nicht mehr

Nach den nächsten Wahlen will Tamara Dwenger (li.) beim HFC Falke weiter mit anpacken – aber nicht mehr als Präsidentin, sondern im Hintergrund als einfaches Mitglied. Foto: KBS-Picture.de

„Das bringt den Verein nach vorne“, ist sich Dwenger absolut sicher, „endlich haben wir feste Zeiten, mit denen der Verein planen kann. Das Bezirksamt Eimsbüttel hat uns darüber informiert, dass wir bis auf weiteres entsprechende Zeiten auf der Anlage mit Kunstrasen nutzen können.“ Gespielt wird weiterhin am Steinwiesenweg, allerdings wird der „Trainingsplatz zwei“ an der Vogt-Kölln-Straße durch die Unterschrift auf dem neuen Nutzungsvertrag auch automatisch als Ausweichspielstätte beim Hamburger Fußball-Verband vorgemerkt. Die positiven Neuigkeiten – für Tamara Dwenger sind sie das beste Zeichen, „dass es nicht unmöglich ist und man etwas erreichen kann, wenn man sich aus einer Negativhaltung rausbewegt und in Gesprächen nach Lösungen sucht. Vielleicht können wir damit auch ein Vorbild für andere Vereine sein.“ Dass die „Falken“ nun endlich die Möglichkeit haben, ihren Spielern „Training mit vernünftigen Bedingungen“ anzubieten, „ist mehr Wert als sämtliche Punkte“, sagt Dwenger deutlich. Apropos deutlich: Deutlich Stellung bezogen hat die „Falke-Frontfrau“ auch in einer anderen Angelegenheit.

Bei den nächsten Wahlen des Präsidiums wird sie nicht erneut kandidieren. „Es kostet viel Kraft, einen Verein zu führen – und die habe ich einfach nicht mehr. Kurzfristig gelingt es mir immer wieder, den Akku voll zu laden, doch die Regenerationszeiten werden immer länger. Und der Akku hält auch nicht mehr so lang“, erklärt Dwenger, „der Verein hat es verdient, dass jemand an der Spitze steht, der mehr als 100 Prozent geben kann.“ Die Entscheidung, nach insgesamt sechseinhalb Jahren dann im nächsten Herbst oder Winter den Posten abzugeben, „ist mir nicht leicht gefallen, aber ich habe sie in den letzten Wochen so für mich gefällt. Was ich klar sagen will, ist aber: Ich verzichte nicht auf eine erneute Kandidatur, weil alles doof ist. Ich werde sicherlich hinter den Kulissen immer noch ein bisschen was machen – aber halt nicht mehr in einer Entscheider-Position, sondern als einfaches Mitglied.“ Aus ihrer Sicht sei es nur logisch, den Schritt „frühzeitig zu kommunizieren, damit der Verein Bescheid weiß und genug Zeit ist, nach Kandidaten zu suchen und diese zu finden“ – vor allem, weil der Verein derzeit so oder so in einer Phase sei, „in der wir Diskussionen führen, wie wir uns in Zukunft aufstellen, was wir wollen, wohin der Weg geht und wie wir ihn gehen.“

Jan Knötzsch