„Explizite Ansprache“ missachtet - Bibie und Yannick kontern Meiendorfer Taktik
Ein „ungeliebter“ Mitspieler - Vicky setzte Serie an der B75 fort
Leb Aike Strömer (re.) - hier gegen Max Rosseburg (li.) - zeigte eine in der zweiten Halbzeit starke Leistung. Foto: Gettschat
„Dem Team wurde mitgegeben“, so Akkaya, „dass wir etwas an der Konstanz ändern und wieder gemeinsam versuchen müssen, erfolgreich zu sein – wenn wir da hinkommen möchten, wo wir mal waren. Da hat es in den letzten Wochen auch ein Stück weit an der Einstellung gefehlt, das muss man so deutlich sagen“, führte er fort. Bereits vor der Partie habe man „sehr intensiv mit den Jungs gesprochen“, verriet Akkaya, dass dabei „vor allem zwei Dinge besonders hervorgehoben“ wurden: „Wir wollten aktiv sein und den Ball, so weit es geht, bei uns in den Reihen halten, weil uns das ausmacht und wir erst dann unser wahres Gesicht zeigen können.“ Der zweite Punkt: „Wir sind in der Halbzeit noch einmal explizit darauf eingegangen, dass wir möglichst keine Standards zulassen“, erklärte Akkaya. Doch es kam ganz anders. „Leider haben wir zwei Standards zu viel zugelassen, die das Spiel in kürzester Zeit haben kippen lassen.“ Genauer gesagt brauchte der SC Victoria 180 Sekunden, um aus einem 0:1-Rückstand – Martin Fedai verwandelte einen von Yannick Siemsen an Can Düzel verursachten Foulelfmeter sicher (39.) – eine 2:1-Führung zu machen.
Akkaya: „Wenn wir konsequenter sind, machen wir das Zweite“
Timo Stegmann (li.) bereitete beide Vicky-Tore vor - während Bazier Sharifi verletzungsbedingt noch in Hälfte eins raus musste. Gute Besserung! Foto: Gettschat
Wie von Akkaya bereits angesprochen, waren es zwei ruhende Bälle, die dem MSV am Ende das Genick brachen. Erst köpfte Bibie Njie, in der ersten Hälfte noch im Pfosten-Pech (15.), eine Ecke von Timo Stegmann ins Glück (66.). Dann hechtete Siemsen einen Stegmann-Freistoß in die Maschen (69.). „Es waren keine Standards, die nicht zu verteidigen waren. Dann ist es auch eine Frage, ob ich da vernünftig hingehe, die richtige Einstellung und Körperhaltung habe, um die Situation zu klären. Das ist uns zweimal nicht gelungen“, brachte es Akkaya auf den Punkt. Denn bis zu diesem Zeitpunkt lief’s für die Mannen von der B75 eigentlich nach Plan. Was fehlte, war das zweite Tor. „Wir haben uns vorgenommen zumindest die ersten zehn Minuten nach der Pause weiter aktiv spielen. Das ist uns auch gelungen – aber es fehlte teilweise im letzten Drittel der Zug zum Tor. Nichtsdestotrotz haben sich die Chancen ergeben. Wenn wir da konsequenter sind, machen wir das Zweite“, befand Saglams rechte Hand – und gestand: „Im Trainerteam haben wir in der Phase auch darüber gesprochen, dass jetzt der Zeitpunkt ist, wo wir auf das Zweite gehen müssen, weil es sonst so kommen kann, wie es letztlich gekommen ist – dass wir innerhalb von drei Minuten das Spiel aus der Hand geben.“ Das Meiendorfer Hauptproblem in den letzten Wochen: „Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten konstant das zu zeigen, was wir eigentlich können. Es liegt natürlich auch an den vielen Verletzten, aber vor allem auch daran, dass wir an unserer Einstellung arbeiten müssen.“
Richter: „Weiß nicht, wie wir noch gezielter keine Fouls im Sechzehner trainieren sollen“
Währenddessen freute sich Richter darüber, „dass wir heute nicht über die tollen Umschaltmomente oder schnellen Kombinationen gewonnen haben, sondern nach Standards. Denn das ist auch eine Qualität, die man haben muss – und die hatten wir heute.“ So fiel der nun schon sechste (!) Gegentreffer in dieser Saison durch einen verschuldeten Foulelfmeter auch nicht mehr ganz so schwer ins Gewicht. „Ich werde den Spielern sagen, dass sie es nicht mehr machen sollen“, lächelte „JPR“ die Problematik zunächst weg, um dann ins Detail zu gehen: „Ich weiß nicht, wie wir im Training noch gezielter keine Fouls im Sechzehner trainieren sollen. Das ist bisher auch ein Faktor, dass wir durch Konzentrations- und Abstimmungsprobleme schon Spiele verloren haben. Die entstehen dann auch zum Teil daraus, dass wir seit Wochen den einen oder anderen Spieler ersetzen müssen – wie auch heute mit Mirco Bergmann.“ Aber: „Ich glaube nicht, dass einer unserer Spieler mit Dennis Lohmann solch ein großes Problem hat, dass der sich immer wieder aus elf Metern beweisen muss“, so Richter mit einem Schmunzeln. Sein Fazit zu den 90 Minuten: „Ich glaube, dass wir uns auch aufgrund der einen oder anderen Umstellung sehr schwer ins Spiel gearbeitet haben – während Meiendorf das sehr gut gemacht hat. Wir haben uns gegen den Ball sehr schwer getan und hatten mit dem Pausenrückstand eine ordentliche Challenge für die zweite Halbzeit, die wir gut angenommen haben. Wir waren dann läuferisch auf einem guten Niveau, in den Zweikämpfen präsenter und haben viel zielstrebiger nach vorne gespielt. Am Ende belohnen Bibie und Yannick die bessere Mannschaftsleistung in der zweiten Halbzeit mit drei Punkten.“