BZ Ost/Corona-Krise

„Es werden Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar sind“

21. August 2020, 18:26 Uhr

Der HT 16-Vorsitzende Ahmet Sahin findet klare Worte. Foto: Bode

Still ruht der Ball – zumindest in Hamburg. Zumindest, was einen normalen Trainings- und Spielbetrieb im Bereich der Hansestadt angeht. Noch immer darf nicht in vollem Umfang trainiert oder gespielt werden, noch immer weichen etliche Teams in die Nachbar-Bundesländer aus, die Hamburg in dieser Angelegenheit einen Schritt voraus sind. Zuletzt hatte sich Dirk Fischer als Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) bemüht, diesen Zustand zu verändern – seine Bitte an die Stadt jedoch wurde nicht so erhört, wie es sich Hamburgs Amateurfußballer und der HFV-Präsident selbst erhofft hatten. Stattdessen bildet sich seit heute neuerliches Unverständnis – weil die Regionalligisten der Hansestadt eine Sonderregelung bekommen, die anderen Vereine aber weiterhin nicht in diesem Maße berücksichtigt werden.

„Ich habe bisher nicht viel dazu gesagt, sondern habe es eigentlich eher beobachtet – aber nach dieser Sonderregelung für die Regionalliga möchte ich einfach nicht mehr ruhig sein“, äußert mit Ahmet Sahin nun der Erste Vorsitzende der HT 16 seine Meinung in einem öffentlichen Post auf „Facebook“. „Es werden Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar sind“, erklärt Sahin, der in der vergangenen Saison noch die „Erste“ des ältesten aktiven Vereins der Welt (!) in der Bezirksliga Ost coachte und fordert: „Der Hamburger Fußball-Verband muss sich viel mehr für die Interessen der Vereine einsetzen.“

„Wir sind mit dem derzeitigen Vorgehen der Stadt und des HFV unzufrieden“

Da „in Hamburg das Spielen strikt untersagt, jedoch in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein auch für Hamburger Mannschaften erlaubt ist“, wie Sahin mit Blick auf die Ungleichheit in den einzelnen Landesverbänden noch einmal extra anführt, „reicht es nicht, dass sie nur einen Antrag stellen, der direkt abgelehnt wird und sie sich damit zufriedengeben. Es muss mehr Druck aufgebaut werden, denn die Vereine stehen unter enormen Druck.“ Seiner Meinung nach, so konstatiert der HT-„Boss“, „geht es ums Geld. Aus diesem Grund wurden die Regelungen für die 1. Bundesliga bis Regionalliga angepasst. Ich denke jedoch nicht, dass Corona mit Geld zu kontrollieren ist.“

Nachdem er an dieser Stelle den Hashtag „#alleoderkeiner“ nutzt, führt Sahin weiter aus: „Uns ist bewusst, dass in so einer Situation alle kürzer treten müssen, jedoch wäre es gut, wenn ein Spielbetrieb zumindest versucht wird. Der September wäre ein guter Testmonat, in dem Maßnahmen getestet werden könnten. Wir als Vereine müssen uns zusammen tun, damit unsere Stimme gehört wird. Es wäre schön, wenn uns der HFV hierbei unterstützten könnte, damit der Spielbetrieb bald wieder aufgenommen werden könnte.“ Abschließend stellt Sahin fest: „Wir sind mit dem derzeitigen Vorgehen der Stadt und des HFV unzufrieden. Hoffentlich wird sich bald etwas tun!“