Landesliga Hammonia
Erst zwei Rückschläge, dann drei Treffer: „Ein Spiel so zu bestehen – das war hart“
Spitzenreiter HEBC siegt in „schwerer Partie“ mit 3:0 beim SC Hansa 11
Achtung, Kapitän im Anflug: Chris Flick (re.) bejubelt mit seinen Teamkollegen den dritten HEBC-Treffer des Abends. Foto: Both
Schon nach elf Minuten nahm das Unheil aus HEBC-Sicht seinen Lauf. Tjorven Köhler musste passen, für ihn kam von der Bank Moses Magens ins Spiel. Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, musste drei Minuten vor dem Seitenwechsel auch noch Keeper Moritz Junge vom Feld geführt werden. Auch ihn hatte es so erwischt, dass es nicht mehr weiterging. Stattdessen rückte Maximilian Rohrbach zwischen die Pfosten – und der hielt sowohl in den wenigen Zeigerumdrehungen bis zur Pause als auch im zweiten Durchgabg seinen Kasten sauber, während vorne seine Teamkollegen drei Mal das Leder hinter Hansa-Schlussman Dustin Reddig versenkten. „Das 0:3 hört sich krass an, im Großen und Ganzen aber geht es in Ordnung“, stellte Erkan Sancak nach der Partie fest.
Sancak: „Wenn wir einen Treffer kassieren, dann gehen die Köpfe einfach runter“
Bittere Pille: HEBC-Keeper Moritz Junge (Mi.) musste kurz vor der Pause verletzt vom Feld. Foto: Both
„Am Anfang hatte der HEBC aus Standards zwei richtig hochprozentige Chancen, die machen sie nicht. Nachdem unser Keeper einen Fehler macht und Janosch Rinckens den Ball in die Füße spielt, hält er ihn anschließend aber sehr gut. Wir haben auch eine Gelegenheit, bei der der Ball auf der Linie geklärt wird. Insgedamt gehen wir glücklich in die Halbzeit“, bilanzierte der Hansa-Coach, musste dann aber auch erkennen: „In der zweiten Hälfte haben beide Seiten nicht mehr viel hingekriegt und man dachte schon, das es 0:0 ausgeht Das Spiel plätscherte sehr vor sich hin. Es gab viele lange Bälle.“ Aber: Es gab eben auch eine Ecke, die der HEBC zur Führung nutzte: „Die kommt scharf geschossen rein, am zweiten Pfosten ist keiner von uns da – und bumm: Der Ball wird zum 1:0 eingenickt“, ärgerte sich Sancak. Und genau dort lag aus Sicht des Hansa 11-Trainers auch der sprichwörtliche Hund begraben: „Wenn wir einen Treffer kassieren, gehen die Köpfe einfach runter. Nach dem 0:2 ging gar nichts mehr. Wir haben aufgemacht, um noch etwas zu erreichen, aber wir haben nichts Zählbares mehr hingekriegt. Dann macht Rinckens geil das 3:0, als er unseren Spieler austanzt und den Ball oben in den Winkel hat. Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg für den HEBC, aber dennoch unglücklich für uns.“
Geist: „Dass es so schwer werden würde, habe ich selbst nicht gedacht“
Gleich schlägt's ein. Janosch Rinckens (li.) knallt den Ball an Hansa 11-Schlussmann Dustin Reddig vorbei in den Winkel. Foto: Both
Und auch Jan Geist, der den fehlenden „Chef“ Özden Kocadal (private Gründe) vertrat, stieß ins gleiche Horn. „Dass es 3:0 ausgeht, tut mir leid. Ich habe ganz ganz großen Respekt vor Erkans Arbeit. Das macht er echt gut, man hat klar seine Handschrift gesehen. Das 3:0 ist am Ende zu hoch, weil Hansa das gut gemacht hat“, resümierte der HEBC-Co-Trainer, der diesmal das Sagen hatte. „Uns war von vornherein klar, dass es ein schweres Spiel werden würde, weil der Platz sehr klein und eng ist und Hansa das eklig machen würde. Das haben sie auch. Sie haben gut verteidigt, waren aggressiv gegen den Ball. Letztlich muss ich sagen: Dass es so schwer werden würde, habe ich selbst nicht gedacht“, so Geist, „aber dennoch hatten wir über 90 Minuten die glasklareren Chancen. Schon in der ersten Hälfte müssen wir 1:0 in Führung gegen, hatten drei hunderprozentige Chancen.“ Die beiden verletzungsbedingten Wechsel vor der Pause „haben uns ein bisschen aus dem Spiel gebracht. Mein Kompliment an die Truppe, dass sie trotzden insbesondere in der zweiten Halbzeit dagegengehalten und 90 Minuten fast nichts zugelassen hat. Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir sind echt zufrieden. In einem Freitagabend-Spiel so zu bestehen – das war hart und insgesamt richtig stark, aber wir müssen noch ein bisschen an uns arbeiten“, schloss Geist sein Statement zum Spiel.
Jan Knötzsch