Erst eiskalt erwischt, dann eiskalt eingenetzt: Tarik trifft, Süderelbe siegt

Wedel trotz Führung ohne Punkte

30. September 2017, 00:52 Uhr

Süderelbe feiert nach dem Spiel die drei Punkte. Foto: Sager

Jörn Großkopf brauchte nicht viele Worte, um die vorherigen 90 Minuten zusammenzufassen: „Süderelbe zwei, wir eins – wir haben zurecht verloren, weil wir ein Tor zu wenig gemacht haben, um was mitzunehmen“, analysierte der Coach des Wedeler TSV die 1:2-Niederlage seiner Mannschaft beim FC Süderelbe, der beim Heimerfolg auf dem Kunstrasen am Kiesbarg mit Tarik Cosgun den entscheidenden Mann in seinen Reihen hatte. Beide Treffer der Hausherren gingen auf das Konto des Offensivmannes.  Sein Trainer Markus Walek sprach nach dem Spiel ein Sonderlob für den Doppeltorschützen aus. „Überragend. Er hat beide Tore souverän gemacht. Ich freue mich, dass er zwei Mal getroffen hat.“ 

Den fulminanteren Start in die Partie erwischte aber nicht der spätere Sieger, sondern Wedel. Nach einem Eckball, getreten von Kapitän Jan Eggers, war es Theodoros Ganitis, der den Ball aus kürzester Distanz ins Tor nickte (8.). Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten: Nachdem Wedel den Ball im Mittelfeld vertändelte, witterte Cosgun die Chance, schnappte sich das Leder und marschierte Richtung Tor. Sein satter Schuss aus gut 18 Metern landete im linken unteren Eck (20.). Nach dem Ausgleich blieb Süderelbe weiter spielstark und kam zu weiteren Chancen – eine davon durch Simon Keisef, der nach einem Eckball von Kapitän Vedat Düzgüner einen Kopfball freistehend aus fünf Metern am Tor vorbei köpfte (32.). Nur vier Minuten später war es wieder Keisef, der im Mittelfeld alle hinter sich lassen konnte, doch sein Schuss war dann im Endeffekt zu harmlos.

Walek: „Wenn wir die Chancen nutzen, hätten wir es nicht spannend machen müssen"

„Wir haben uns viel vorgenommen und sind dann eiskalt erwischt worden. Nach einem Standard verlängern wir den Ball ungünstig und dann stehen sie da und nicken den Ball rein. Wir haben uns danach trotzdem gut gefangen. In der ersten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach auch spielbestimmend und haben den Ausgleich dann erzwungen“, fasste FCS-Trainer Markus Walek die erste Halbzeit aus seiner Sicht zusammen. Eine kuriose Situation gab es in Halbzeit eins noch: Der Schiedsrichter der Partie, Jorrit Eckstein-Staben (SC Wentorf), zeigte bei einem Freistoß sehr zur Verwunderung aller Beteiligten sowohl Ganitis, der diesen ausführen wollte, als auch Claus, der den Ball abbekam, die Gelbe Karte.

Auch nach dem Wiederanpfiff war es der FC Süderelbe, der den Ton bestimmte. Der stets eifrige Cosgun zog aus knapp 18 Metern ab, sein Schuss verfehlte allerdings das Tor (52.). Danach fand Wedel wieder besser ins Spiel und hatte Chancen durch Eric Agyemang (53.) und Christian Dirksen (55.), doch beide verpassten die neuerliche Führung. Cosgun machte es auf der Gegenseite besser. Nachdem sich Keisef im Mittelfeld gegen mehrere Spieler durchsetzen konnte, hebelte er mit einem Pass die komplette Wedeler Hintermannschaft aus. Der Ball fand den Fuß von Cosgun, der die Kugel dann überlegt im langen unteren rechten Eck versenken konnte (57.). Danach gab es Möglichkeiten auf beiden Seiten – Agyemang (64.) und Dirksen (74., 80.) vergaben die Chancen auf Seiten von Wedel, Niklas Golke (73.) und Claus (77.) auf Seiten des FCS. Die größte Gelegenheit zum Ausgleich hatte der eingewechselte Ali Moslehe in der 90. Minute, doch sein Schuss war zu harmlos und eine leichte Aufgabe für Süderelbes Schlussmann Yalcin Ceylani.

Großkopf: „Wir haben durch zwei Fehler die Torchancen entstehen lassen“

„Wenn wir die eine oder andere Chance noch nutzen, hätten wir das nicht so spannend machen müssen. Ich denke, dass das so trotzdem in Ordnung geht. In der Pause haben wir gesagt, dass wir dran bleiben müssen und kein weiteres Tor kassieren dürfen – das ist dann auch so passiert und deshalb denke ich, dass wir das Spiel im Endeffekt dadurch gewonnen haben“, fasste FCS-Übungsleiter Walek die Partie zusammen. 


Sein Gegenüber Jörn Großkopf sagte nach dem Spiel: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit viel Ballbesitz erspielt, aber zu wenig Torchancen heraus gearbeitet. Somit geht das Ergebnis dann schon in Ordnung, weil Süderelbe eiskalt war vor dem Tor. Wir haben durch zwei Fehler die Torchancen entstehen lassen und da müssen wir uns mit unserer Mannschaft, die eigentlich die Qualität hat, besser anstellen.“


Autor: Kevin Sager