Testspiel

„Erschöpfte“ Pinneberger ein „würdiger“ Gegner für doppelt „aufgepimpte“ Teutonen

10. Juni 2021, 10:53 Uhr

Dimitrios Kokaridas (re.) und seine Pinneberger verlangten Tino Schulze und dessen Teutonen alles ab. Foto: KBS-Picture.de

Von Null auf 100! Lange ruhte der Ball – und auf einmal bekam der VfL Pinneberg gleich auf Anhieb ein echtes Kaliber vor die Brust. Nach dem 6:0-Sieg zum Aufgalopp gegen den Kreisligisten Niendorfer TSV IV erhielten die Verantwortlichen des Hammonia-Landesligisten am Sonntagabend vom FC Teutonia 05 die Anfrage zu einem Testspiel. Diesen „Leckerbissen für die treuen Anhänger“ wollte man sich nicht entgehen lassen.

Marinus Hoofe (re.) bringt Jeffery Volkmer ins Wanken. Foto: KBS-Picture.de

Vor allem für Pinneberg-Coach Marc Zippel, der auf eine zwölfjährige Vergangenheit bei Teutonia 05 zurückblicken kann, und für Liga-Manager Theodoros Ourgantzidis, der fünf Jahre lang an der Kreuzkirche aktiv war, war es „ein Wiedersehen mit der Vergangenheit“. Ein Wiedersehen, für das im Vorfeld eine Menge ehrenamtliche Arbeit von Nöten war, um die richtigen Gegebenheiten zu schaffen. Schließlich war nicht irgendein Team an der Fahltsweide zu Gast, sondern eine Mannschaft, die sich „anschickt, die dritte Kraft in Hamburg zu werden“, wie Zippel bereits vor dem „Test-Kracher“ anmerkte. „Es wurde offiziell für die Dritte Liga gemeldet und diese ‚hochambitionierte‘ Vision verdient großen Respekt.“ Denn: „Nur wer sich große Ziele steckt, kann diese verwirklichen.“

Ein eingespieltes Duo: Marc Zippel (re.) und Theo Ourgantzidis können auf eine langjährige Teutonen-Vergangenheit zurückblicken. Foto: KBS-Picture.de

Und so versammelten sich am Mittwochabend „über 200 Zuschauer“ im Stadion 1 an der Fahltsweide, um das inzwischen „ungleiche“ Duell zu verfolgen. Ungleich deshalb, weil beide Teams ganz unterschiedliche Möglichkeiten haben. Waren Pinneberg und Teutonia 05 in der Saison 2018/19 noch Liga-Konkurrenten in Hamburgs höchster Spielklasse, schlugen beide Clubs anschließend einen komplett anderen Weg ein. Der VfL stieg seinerzeit in die Landesliga ab und kämpft dort ums Überleben – während die „Kreuzkirchler“ nach dem Regionalliga-Aufstieg gar den Traum von mehr verfolgen. Umso zufriedener und glücklicher konnte Pinnebergs Dompteur im Anschluss an die 90 Minuten sein: „Unsere Jungs haben bis zur völligen Erschöpfung alles gegeben und wir waren ein wirklich würdiger Testspielgegner“, resümierte Zippel.

Lediglich mit 0:3 musste man sich den Teutonen, denen – wie nun offiziell ist – am 26.06.21 um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion das erste Pflichtspiel gegen Eintracht Norderstedt ins Haus steht, wo der Hamburger DFB-Pokalteilnehmer ermittelt werden soll, geschlagen geben. „Es hat großen Spaß gebracht gegen diese extrem starken Amateurfußballer, die eine äußerst sympathische Visitenkarte bei uns hinterlassen haben“, so Zippel, der anfügte: „Darauf lässt sich aufbauen!“

Zwei "Neue" für Teutonia 05

Felix Dieterich kehrt vom SV Rugenbergen zum FC Teutonia 05 zurück. Foto: KBS-Picture.de

Nick Brisevac erlöste die Mannen aus Ottensen kurz vor dem Pausentee mit dem Führungstreffer (43.). Yves Mfumu legte im zweiten Abschnitt per Doppelpack nach (66., 88.). Ein erstes kleines Erfolgserlebnis für die 05er nach der 1:4-Pleite am vergangenen Wochenende bei Phönix Lübeck. Dennoch: Auf den Regionalligisten wartet vor dem Duell mit der Eintracht noch jede Menge Arbeit! Da die Personaldecke zurzeit äußerst dünn ist, hat man scheinbar auf dem Transfermarkt nachgelegt – und zwei Akteure verpflichtet, die bereits gegen Norderstedt zum Einsatz kommen könnten: Felix Dieterich kehrt vom SV Rugenbergen an die „Kreuze“ zurück, wie „AFH“ berichtet. Da er für die Bönningstedter in der zurückliegenden Pokal-Saison nicht zum Einsatz kam, wäre er für den „Ausscheider“ gegen den Liga-Kontrahenten spielberechtigt. Letzteres gilt auch für Furkan Aydin, der zuletzt für den USC Paloma aktiv war, dort aber schon seit geraumer Zeit raus ist – und nun ebenfalls an seiner ehemaligen Wirkungsstätte anheuert. Sowohl Dieterich als auch Aydin waren bereits an der Fahltsweide anwesend.

Autor: Dennis Kormanjos